Haben Männer einen höheren IQ als Frauen?
Diesmal geht es auch wirklich um den IQ, und nicht EQ.
Ein paar Klarstellungen:
- Die Frage spiegelt nicht meine Meinung wieder, ich habe nicht mal eine feste Meinung. Müsste ich etwas sagen, dann aber vermutlich „Etwa gleich“
- Die Intelligenz eines Menschen ändert nichts an seiner Menschenwürde, für mich ist auch jemand mit Down Syndrom (haben meist einen niedrigen IQ) genau so viel „wert“ wie jemand mit einem sehr hohen IQ. Gleiches gilt auch fürs Aussehen, den Reichtum und Ähnliches
- Für diejenigen, die ohne Überlegungen spontan sagen: „Gleich, Warum sollte das auch anders sein?“ : Würdet ihr das auch auf die Frage „Sind Männer körperlich stärker als Frauen?“ antworten?
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
5 Antworten
In einigen Bereichen der Intelligenz sind Männer vielleicht besser, in anderen eher Frauen. Insgesamt wird die kognitive Leistungsfähigkeit bei den Geschlechtern aber ziemlich ausgewogen sein - auch deshalb, weil sie eben davon wohl unabhängig ist.
Der Unterschied besteht in erster Linie darin, was mit der Intelligenz angefangen wird, wo sie verstärkt genutzt wird. Das ist gesellschaftlich bestimmt, biologisch nur indirekt insofern, als dass Frauen Kinder bekommen können, Männer aber nicht. Das schult sicher die entsprechenden Intelligenzbereiche. Und führt etwa dazu, dass soziale Tätigkeiten mehr von Frauen ausgeübt werden, technische stärker von Männern; Abstraktion eher männlich gedeutet wird, Emotion weiblich usw.
Das Konzept der Menschenwürde weist unter anderem Männer und Frauen geschlechtsunabhängig den gleichen Wert als Mensch zu, unabhängig von irgendwelchem "Nutzen". Insofern werden (bzw. sollten) Intelligenz und IQ sinnvollerweise für beide Geschlechter vergleichbar sein. Es sind ja auch nicht deutlich mehr Männer als Frauen hochintelligent.
Es geht um das bessere Argument, Bildung, Geist, Wissen, Kultur - nicht bloß das Recht des Stärkeren oder die größere körperliche Attraktivität.
Das ist jetzt keine politische Antwort, sondern Empirik. Beim Schach treten Frauen nicht gegen Männer an. Warum nicht, wenn sie doch gleich intelligent sind. Beim Go treten in China Männer gegen Frauen an, in Japan nicht, obwohl es in Japan um viel Geld geht.
Möglicherweise liegt es an der Fähigkeit, sich wirklich auf ein Thema zu konzentrieren. Frauen schweifen gerne ab, emotionalisieren.
Ausnahmen gibt es natürlich immer. Das Genom von Frauen ist sogar etwas besser.
Es gibt in der Tat diesbezüglich Untersuchungen, die einen minimalen Vorsprung der Männer nahelegen. Dieser Vorsprung macht wenige IQ-Punkte aus, die zunächst einmal innerhalb der Messtoleranzen liegen (eine entsprechend hohe Anzahl an Stichproben im Studiendesign kann dem allerdings Rechnung tragen).
Grundsätzlich vergleiche ich die Verteilung des IQ unter der Bevölkerung immer gern mit der Körpergröße. Es gibt bei der Körpergröße einen Durchschnitt, dem aber kaum jemand auf den Millimeter genau entspricht. Die meisten Leute liegen in einem Streubereich um diesen Durchschnitt herum, den wir mit unserer Alltagserfahrung als "durchschnittlich" bezeichnen. Bei der Körpergröße unterscheiden sich Frauen und Männer deutlich. Beim IQ dagegen ist das so, als wären Frauen im Durchschnitt 1,77 und Männer 1,78 m groß, während die Streubreite, die wir als "durchschnittlich" empfinden, plusminus 10 cm wäre.
Ergo: Ja, es gibt einen Unterschied, aber der ist im Alltag völlig irrelevant und wird im Einzelvergleich dazu führen, dass ein Mann mit 52%iger Wahrscheinlichkeit intelligenter ist als die Frau, mit der er verglichen wird - heißt im Umkehrschluss, dass die Frau mit 48%iger Wahrscheinlichkeit intelligenter ist.
Die große Frage ist, ob es sich dabei tatsächlich um biologische oder um sozial induzierte Unterschiede handelt. Die schiere Nähe beider Durchschnittswerte kann da nicht differenzieren. Aufgrund meiner Alltagserfahrungen bin ich aber durchaus eher dazu verleitet, soziale Rollenbilder als Ursache für IQ-Unterschiede zu vermuten. Besonders in konservativen, patriarchalen Familien, also dieser typischen Kleinstadt- und Dorfidylle, sind die Erziehungs- und Bildungskarrieren von Mädels und Jungs sogar im 21. Jahrhundert aufgrund veralteter Rollenvorstellungen noch immer stark differenziert.
Eine Frage ist eine Frage, kann somit keine Meinung sein.
Ich frage mich nun, wie groß der Unterschied sein müsste, um "etwa gleich" von "größer" zu unterscheiden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Sex_differences_in_intelligence
"While some test batteries show slightly greater intelligence in males, others show slightly greater intelligence in females.[3][4] In particular, studies have shown female subjects performing better on tasks related to verbal ability,[2] and males performing better on tasks related to rotation of objects in space, often categorized as spatial ability.[5]"
Offenbar kommt es auch darauf an, wie man testet und welche Fähigkeiten man testet. Denn Intelligenz ist ein ziemlich umfassendes Konzept, das verschiedenste Bereiche umfasst.
Eine Frage ist eine Frage, kann somit keine Meinung sein.
Ich würde „sein“ und „weiterspielen“ nicht gleichsetzen, ich habe nicht gesagt, dass die Frage eine Meinung ist, sondern das sie quasi eine Meinung erkennbar machen kann. Und das könnte (was hier nicht der Fall ist, da ich sie entsprechend formuliert habe, es war nur eine Klarstellung) eine Frage sehr wohl. Wenn ich dich zB fragen würde „Wie oft muss ich dir das noch erklären?“ Könnte das implizieren, dass ich denke, dass du in der Vergangenheit etwas oft nicht verstanden hast. Ich finde es auch Schade, dass ich diese Klarstellungen überhaupt machen muss, aber leider sind die manchmal notwendig, weil viele ohne Überlegungen in allem Rassismus, Sexismus, usw sehen
Nein, es gibt kluge Männer und Frauen. Der IQ ist meiner Meinung nach allerdings kompletter Blödsinn, da bei Tests hauptsächlich logisch mathematische Intelligenz geprüft wird.
Die Intelligenz eines Menschen ändert nichts an seiner Menschenwürde, für mich ist auch jemand mit Down Syndrom (haben meist einen niedrigen IQ) genau so viel „wert“ wie jemand mit einem sehr hohen IQ. Gleiches gilt auch fürs Aussehen, den Reichtum und Ähnliches
Falsch. Ein Mensch mit höherem IQ ist mehr Wert als jemand mit einem niedrigeren. Ich würde für eine Mars Mission eher einen Dr. Dr. Astr. Mustermann als einen DownSyndromierten mitnehmen.
Man sollte beide allerdings gleich behandeln. Gesellschaftlich zumindest.
Anmerkung zur Fragestellung: Ganz schön viel Rechtfertigung.
"Wert" ist keine moralabhängige Eigenschaft. Wert bedeutet generell gesprochen wie wichtig jemand oder etwas ist.
Weil er den Begriff nicht moralisch versteht, er denkt wohl an sowas wie „nützlich“ oder daran, dass ein Mensch mehr wert ist, wenn man ihn besser für seine Ziele ausnutzen kann
Das ist falsch.
„Die Würde jedes MenschenDiese Einsicht verdanken wir dem Philosophen Immanuel Kant. Nach Kant hat jeder Mensch eine unveräusserliche Würde, einen Wert, «der keinen Preis hat». Das Leben eines Menschen darf nicht abgewogen werden, weder gegen andere Menschenleben, noch gegen Geld oder sonstige Güter.“
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/corona-und-ethik-was-ist-ein-menschenleben-wert
Wert bedeutet generell gesprochen wie wichtig jemand
Also eben, Respekt und Unversehrtheit sind zB Ausdruck von dieser Wichtigkeit
Und diese Wichtigkeit haben sie aufgrund ihres Wertes
Kennst du das Gleis Experiment? Du stehst an einer Weiche, links liegt ein alter Mensch, rechts ein Kind auf dem Gleis. Wenn der Zug kommt, wie stellst du die Weiche?
In Deutschland retten fast alle das Kind. In vielen anderen historischen&aktuellen Gesellschaften ist es umgekehrt. Irren die sich also?
Und ist unser Grundgesetz, das basierend auf den Ideen Immanuel Kants den Wert des menschlichen Lebens als absolut versteht, dann auch falsch?
Vorrausgesetzt man kennt keinen der beiden, wozu den alten Mann retten? Das Kind hat Chancen der Gesellschaft eher zu nutzen. Es ist einfach mehr Zeit vorhanden.
Man könnte auch das Kind sterben lassen, da bisher nichts investiert wurde. Keinen Schulabschluss, kein teures Studium - bisher ziemlich nutzlos.
Der alte Mann ist möglicherweise sehr gebildet und trägt noch etwas zu Gesellschaft bei. Vielleicht schreibt er ein Buch von dem noch viele lernen könnten.
Was ich sagen will: Du kannst bei deiner Wert des Lebens = Nützlichkeit des Lebens für die Gesellschaft, genauso gut anders herum argumentieren. Was jetzt richtig oder falsch ist hängt von der Perspektive ab.
Nein, könnte man nicht. Schulabschluss und andere Investitionen kosten nur Zeit. Geld ist kein Hindernis.
Der Alte Mann könnte nützlich sein. Wird er aber nicht, da er 100x höhere Chancen hat, in der nächsten Woche zu sterben als das Kind.
Und woher willst du wissen das aus dem Kind kein Nichtsnutz wird? Oder vielleicht sogar ein Mörder.
Was ist der Nutzen eines Massenmörders? Der eines HartzIV Empfängers der sich weigert zu arbeiten oder einem behinderten Menschen der nur den Staat Geld kostet?
Arbeit für Polizei, Mordkommission, Journalisten, Psychologen, Richter Gerichtsvollzieher, Anwälte, Gerichtsmediziner etc. Ja vielleicht sogar einen Autor der darüber schreibt.
Der eines HartzIV Empfängers? Oder der eines behinderten Menschens? Arbeit für jeden in seinem Umfeld. Wer weiß, vielleicht passiert etwas unvorstellbares Wunder und er wird Bundeskanzler.
Also niemand hat den wert 0, weil du jedem ein bisschen was zugestehst?
Was mich dann noch interessiert, wären die konkreten Zahlenwerte von Menschenleben. Wie viele Krebskranke Kindern dürften man denn vom Zug überfahren lassen, bis man z.B. einen Nobelpreisträger opfert? Was ist so ein Krebskrankes Kind wert in deinen Augen? So Pi mal Daumen?
Nur ne grobe richtung. Sagen wir überlebenswahrscheinlichkeit und aussicht auf Heilung liegt bei 5%. 10? 100? 1000?
Es gibts seit längerem ne Debatte über moralische Algorithmen für selbstfahrende Autos. Dort wird darüber gestritten ob man Autos Funktionen anlernt wie "im Zweifel links die Oma todfahren, statt gerade aus das spielende Kind anzufahren". Manche wollen gerne das Überlebensrisiko abschätzen lassen und dann das Auto berechnen lassen wie es im Zweifel ausweichen sollte. Manch einer ist komplett dagegen und warnt davor. Oft sind es Philosophen und Juristen die fordern, Maschinen sollten keine eigenen moralischen Entscheidungen treffen dürfen.
In dem Film "I Robot" gibts auch ne Szene wo ein Robot, ähnlich wie du den Wert eines Menschenleben analytisch berechnet. In der Szene rettet der Robot den Hauptdarsteller, statt ein Kind, weil die Überlebenswahrscheinlichkeit höher ist. Dafür hasst er dann die Robots. Vielleicht kennst du das sogar.
Wenn das Ganze ne rein objektive Rechnung ist, sind die Debatten oder künstlerischen Darstellungen in Filmen in deinen Augen Unsinn, oder?
Also Will Smith(Darsteller in I Robot) ist völlig irrational und liegt falsch wenn er es bevorzugt, das Kind statt sich zu retten? Da hast du null Verständnis für?
Bist du Utilitarist? Dann sollte du erst mal begründen können, warum dein „nützlich“ überhaupt erstrebenswert ist und in welcher Hinsicht sie „nützlich“ sind, warum sie dann noch erstrebenswert sind.
Für einen Mörder ist eine Waffe „nützlich“, mit der er jemanden am besten umbringen kann, sollte man dem Mörder jetzt die beste Waffe in die Hand geben?
Du basierst wohl alles auf „Leid und Glück“, dann solltest du begründen warum und wo die Grenzen sind und wie sich Leid und Glück von anderen Wesen gegenseitig aufwiegen können. Und welchen Wert das Bewusstsein und das Leben an sich haben
Der Utilitarismus ist ja nichts besonderes, das gibts ja öfters. Das Interessante, ist dass er das ganze nicht als moralische Entscheidung akzeptiert und damit Weltbilder und Kulturen in richtig und falsch einteilt.
So einen Dogmatismus kennt man eigentlich nur von Fundamentalisten, die das mit Gottes Willem begründen.
Oh, der Utilitarismus ist bei weitem nicht die einzige Strömung die das tut. Sag mir eine Strömung die das nicht tut?
Dogmatisch ist der Utilitarismus nicht. Er gibt nur die Methode vor, überlässt die konkretr Wertung aber jedem einzelnen. Von objektiven Zahlenwerten menschlichen Lebens ist da nicht die Rede.
Weltbilder, die dem Nahe kommen, liegen eher im Bereich Religionen. Auch wenn die Methodik dort mit Gott, statt mit Objektivität begründet wird. Auf mich wirkt deine Methode szientistisch.
Ein Mensch mit höherem IQ ist mehr Wert als jemand mit einem niedrigeren. Ich würde für eine Mars Mission eher einen Dr. Dr. Astr. Mustermann als einen DownSyndromierten mitnehmen.
Du verstehst hier „wert“ im Sinne von „nützlich“ oder „Mittel zum Zweck“, ich würde auch eher einen Muskelprotz rufen, wenn ich etwas schweres tragen müsste. Aber ich meinte das „wert“ im Sinne von „Menschenwürde“, „Zweck an sich“
Anmerkung zur Fragestellung: Ganz schön viel Rechtfertigung.
Leider ist das manchmal notwendig. Wie du siehst gab es schon von nem anderen User eine Befürchtung:
„Du weißt, dass man die Titelfrage nicht mit Ja beantworten darf, ohne einen Shitstorm zu entfesseln?“
Ein seriöser, gut aufgesetzter IQ-Test testet wesentlich breiter als nur den mathematisch-logischen Bereich. Aber ja, dieser Bereich ist das, was klassischerweise mit IQ-Tests assoziiert wird.
Wie kommst du darauf, dass ein moralisches Urteil falsch sein kann?