Haben Juden auch schon zu den Zeiten des alten Israels für weltweites Aufsehen gesorgt?
Oder waren Juden damals als nur eine unmerkliche nationale Minderheit am Rande des Römischen Reiches angesehen?
9 Antworten
Oder waren Juden damals als nur eine unmerkliche nationale Minderheit
Ja, sie waren ein relativ unbedeutender Stammesverbund im palästinischen Bergland. Außerbiblische Quellen berichten eher selten über sie. Mit einer Ausnahme:
am Rande des Römischen Reiches
Besonders im römischen Reich sorgten sie für Aufsehen, da es nach Herodes dem Großen in der Gegend ständig zu Aufständen und Kriegen kam. Zusätzlich waren Juden (und später auch die Christen) nicht gewillt, am Kaiserkult mitzumachen, weshalb sie dann auch für ihren Glauben im ganzen Reich verfolgt wurden.
Na ja...
Das Gebiet war halt strategisch gelgen, an der Grenze zwischen Afrika und Asien, nicht weit von Europa, mit Zugang zum Mittelmeer.
Deshalb kamen ja immer wieder Grossmächte und eroberten es...Ägypten von Süd-westen, Assyrer vom Nord-Osten, Hititer vom Norden, Babylonier von Nord-Ost, Perser von noch weiter östlich, Philister vom Westen, vom Meer, Griechen, Römer, Araber vom Süden, etc...
Im Altertum wechselten sich Kleinstaaten und Grossreiche sich immer wieder ab... Ein Grossreich konnte schnell entstehen, aber auch schnell wieder vergehen... An der Geschichte der Levante kann man das sehr gut nachvollziehen...
Also ihr Auszug aus Ägypten mit den damit verbundenen 10 Plagen, mit denen JHWH jeweils einen der ägyptischen Götter bloßstellte, — dann die Teilung des Roten Meeres und das Versenken der ägyptischen Armee — dürfte für enormes Aufsehen gesorgt haben, auch wenn man solche Niederlagen wie üblich nicht in den Annalen der Ägypter findet.
Die Bibel ist jetzt auch nicht gerade ein seriöses Fachbuch über Geschichte.
Doch — ist sie. Wenn Archäologen ma nicht weiterkamen, dann orientierten sie sich an der Bibel — und wurden fündig.
Lange Zeit galt der in der Bibel erwähnte Belsazar als Hirngespinst — bis man die Nabonid-Chronik fand.
Das ist eine falsche Schlussfolgerung. Nur weil die bloße Existenz einiger Sachen richtig beschrieben wurde, müssen noch lange nicht alle Zahlenangaben stimmen.
Du hast eine interessante Einstellung. Wenn Du möchtest, helfe ich Dir gern, die Bibel besser zu verstehen.
Ne, wenn ich mehr weisen Rat fürs Leben brauche, lese ich was von den Stoikern. Aber danke für das Angebot.
Tatsächlich nicht wirklich. Es ist nichtmal von den Ägyotern aufgeschrieben worden und die haben normalerweise alles dokumentiert. Es waren wahrscheinlich halt bloß 40-100 Menschen und die waren nicht sonderlich relevant für die Ägypter
Was hast du In Geschichte?
Also jeder helle 12 jährige weiß dass in der Antike fast jede Schande /Niederlage niemals in den Annalen auftauchte.
Zusätzlich bestand das Israelische Volk beim Auszug aus Ägypten weit über 2.3 Millionen Menschen
,,weit über 2.3 Millionen Menschen"
Quelle? Das klingt nach enorm viel, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass nach Meinung der alten griechischen Autoren die Gesamtbevölkerung Ägyptens stets nicht einmal 10 Millionen erreichte.
Die Ägypter haben aber im Vergleich zu anderen Völkern sehr gut Buch geführt. Bei 2.3 Millionen Menschen wären da sehr wohl vorgekommen, allerdings waren die Israeliten eben längst nicht 2.3 Millionen Menschen. Es war eine kleine Gruppe die rebelliert hat, darum hat man nicht sonderlich auf sie geachtet. Du verwechselst die Bibel mit einem Geschichtsbuch.
Sie haben die mächtige Armee Roms an den Rand einer Niederlage gebracht. Acht Jahre brauchten die Römer um die Juden zu besiegen - bis 74 n. Ch. Das wird im römischen Reich wohl großes Aufsehen erregt haben.
Im Römischen gab es einige große Aufstände der Juden, die mit großem Aufwand niedergeschlagen werden müssten.
Also Kaiser Hadrians Aufmerksamkeit zum Beispiel hatten die Juden.
Gemäß dem Bericht in 4. Mose 1:2, 3, 45, 46 waren es bei der Zählung, die ungefähr ein Jahr nach dem Auszug vorgenommen wurde, 603 550 KRÄFTIGE Männer — vom Zwanzigjährigen aufwärts, ohne die Leviten (4. Mose 2:32, 33). Die Leviten zählten 22 000 männliche Personen im Alter von einem Monat aufwärts (4. Mose 3:39).
Dann kommen noch die Kinder, die alten Männer und die Frauen, sowie das „Mischvolk“ dazu (Ägypter, die mit den Israeliten mitzogen).
Es können also durchaus 3 Millionen gewesen sein, die aus Ägypten auszogen. Das wird durch den Bibelbericht bestätigt:
„Und die Söhne Israels wurden fruchtbar und begannen an Menge zu wimmeln; und sie vermehrten sich fortwährend und wurden in außergewöhnlichem Maß mächtiger, so daß das Land mit ihnen gefüllt wurde“ (2. Mose 1:7).
Sie wurden so zahlreich, dass der Pharao sagte: „Siehe! Das Volk der Söhne Israels ist zahlreicher und mächtiger als wir. ... Je mehr man sie aber bedrückte, um so mehr vermehrten sie sich und um so mehr breiteten sie sich ständig aus, so daß es ihnen vor den Söhnen Israels graute“ (2. Mose 1:9, 12).
Zur Glaubwürdigkeit des Auszuges:
Der Apostel Paulus zählt den Auszug aus Ägypten zu den Dingen, die den Israeliten als Beispiele oder Vorbilder widerfuhren (1. Kor. 10:1, 2, 11).
Und die Juden erwarteten im 1. Jh. einen Führer gleich Moses, der sie (nicht aus ägyptischer, sondern) aus römischer Knechtschaft befreien sollte. Für sie war Moses und der Auszug aus Ägypten keineswegs eine Legende.
Dass Regierungen ihre Niederlagen in ihren Annalen verschweigen oder gar zu einem Sieg ummünzen, ist nicht nur in der bbl. Geschichte üblich.