Grund für den Rückgang der Menschen bezüglich Religon sowie Anstieg von Atheismus?

6 Antworten

Bei Religion geht's ums Fühlen. IMHO ist der ursprüngliche(!) Sinn der heutigen Weltreligionen (bzw. Spiritualität im weiteren Sinn) Menschen zum emotionalen Wohlbefinden und friedlichem Miteinander anzuleiten. Ethisch verantwortungsvolles Verhalten, wie es die christlichen 10 Gebote, der Aufruf zur Nächstenliebe, oder die buddhistischen Achtsamkeitsübungen empfehlen, ist eine Voraussetzung dafür.
Aber wie ist denn unsere moderne westliche Gesellschaft ausgerichtet? Wo kriege ich am meisten für mich, für das ich am wenigsten hergeben muss? Was kümmern mich die Folgen? Was kümmern mich Andere und all das Gerede um Umweltbelastung; davon merke ich doch nichts. Gott ist tot, es lebe das Ego - um es mal auf den Punkt zu bringen.
Die Menschen merken nicht, dass sie sich und Andere zum funktionierenden Ding degradieren. Wenn alles gut funktioniert und nach meinem Willen geschieht, dann ist alles gut. Wofür brauche ich Gott? Allenfalls braucht man manchmal Nachdruck und Gewalt, damit etwas nach meinem Willen geschieht.
"Macht" ist der Weg zum (scheinbaren) Glück geworden. Religionen zeigen einen anderen Weg zu einer anderen Art von Glück und Zufriedenheit auf. Dafür ist eine demütige Geisteshaltung, Hingabe, die Beachtung legitimer Interesse Anderer, ein Bewusstsein für größere Zusammenhänge usw. erforderlich - all das ist dem Streben nach Macht "ein Dorn im Auge". Das Streben nach Macht ist eine große Schwäche der Menschheit. Menschen sind so schwach, dass selbst Religionen für egoistisches Machtstreben missbraucht wurden und teilweise immer noch werden, so dass der ursprüngliche Sinn mancher Religion in Vergessenheit geraten ist.

Vielleicht das Verhalten von Gott? Seine Sünden und seine Schuld die er gegen uns aufgenommen hat? Er lügt, bricht das achte Gebot des Moses und sündig somit. Seine eigene Dummheit.

Religionen wie Judentum, Christentum, Islam sind aufgrund bildungsloser Mythen vor Jahrtausenden entstanden. Gerade die letzten 500 Jahren hat die Wissenschaft immer mehr Licht ins Dunkel gebracht, wie die Dinge wirklich sind. Z.B. dass die Erde nicht 6000 Jahre alt ist und dass die Tiere nicht durch einen Schöpfungsakt entstanden sind sondern nach und nach aus einfachsten Formen.

Daher gibt es keinen plausiblen Grund, sich an längst Überholtes zu klammern.

Die Menschen, also wir, merken: Glauben ist nicht rational. Und unsere Gesellschaft wird genau das... Dazu kommen mit: wir wissen mittlerweile viel mehr, als die Generationen vor uns. Und Wissen: ist Macht. Auch über Glauben.

Aufklärung.

Die Menschen haben mehr Instrumente im Kopf, um sich die Welt zu erklären.

Und damit meine ich, dass sie proaktiv "erklären", also sich die Welt verargumentieren können.

Das da Geschichten und Metaphern auf der Strecke bleiben ist ja klar, da der psychologische Verständnis über Religion in der Aufklärung mitgeliefert wird.

Warum an Götter glauben, wenn man sich erklären kann, warum diese Götter erfunden wurden?