Gott ist "Nichts"?
Diese Aussage habe ich aus einer anderen Diskussion aufgegriffen. Und würde dies gerne etwas mehr vertiefen.
(In der Diskussionsrunde ging es um die Frage wie ihr als Atheisten euch die Existenz der Welt erklärt. Wie kann die Welt entstanden sein, wenn es vorher nichts gab)
Mein Gedankenschwerpunkt liegt auf dem "Nichts", also die nicht-Zeit.
Wenn Gott das "Nichts" ist. Dann ist im Nichts die Bezeichnung "Gott" nicht existent. Auch für ihn selbst nicht. Würde ich sagen
Soll ich jetzt Deine Aussage mit Fragezeichen dahinter (die somit und deshalb KEINE FRAGE ist) mit "JA, so ist es!" bestätigen? - Tue ich gerne!
Da fehlt nur der Punkt am Setzende. Wenn du der gleichen Meinung bist. Ok
Mir geht es hier nicht um Bestätigung.
Sondern um den Gedankenaustausch
12 Antworten
Was erwarten wir von einer Antwort? Soll sie uns befriedigen oder soll sie der Wahrheit entsprechen. Im obigen Fall haben wir ein Problem. Wir wissen nicht was wahr ist. Entweder gibt man sich dann mit der Erkenntnis zufrieden, dass die Wahrheit diesbezüglich unklar ist oder man sucht sich eine Antwort, die einen zufrieden stellt.
Auf Grund des Kommentars des Fragestellers ergänze ich meine Antwort:
Falls es einen Anfang gab, müsste man eine "Wirkung" ohne "Ursache" annehmen. Das fällt dem in kausalem Denken verwurzeltem Menschen schwer. Es entspricht dem "Ersten Beweger" des Aristoteles. Als Denkalternative bietet sich die Annahme an, dass es keinen Anfang gab. Wir können uns weder die Endlichkeit des Raumes noch seine Unendlichkeit vorstellen. Entsprechendes gilt für die Zeit und die Existenz von physischen Gegebenheiten. Ich habe auch nur eine sehr dürftige Art von Gedächtnis. Ich kann mich nie an etwas erinnern bevor es geschehen ist. Man könnte den letzten Satz als Absurdität abtun, aber vielleicht gelingt es späteren Generationen einen allgemeineren Zusammenhang der Verbindung von Zeit und Raum zu formulieren. In der Theorie der Uralternativen von C. F. v. Weizsäcker wird dies versucht.
Hinweis: In der Physik wird eine Größe durch die Vorschrift definiert wie man sie messen kann. Bei der Zeit ist das schwierig. Ich kann eine erste Zeiteinheit nicht mit einer zweiten Zeiteinheit vergleichen ohne Zusatzannahmen dazuzunehmen. Die Zeit wird dann durch die Folge von als gleichartig angenommenen Bewegungen (Veränderungen) definiert. Mit der Folge, dass es keine Zeit mehr gibt, wenn es keine Veränderung mehr gibt. Manche Personen stellen sich eine Singularität als einen derartigen zeitlosen Zustand vor.
Wenn man eine Frage stellt erwartet man eine Antwort.
Ob diese Antwort wahr ist oder falsch. Ist in allererster Linie unwichtig
Ich bin religioes aufgewachsen, bin aber mit 16 ausgetreten weil mir die religioesen Erklaerungen zu kindisch waren.
Ich meine: ein Gott, der genau die patriarchalische Ordnung von menschlichen Gesellschaften wiederspiegelt, der allmaechtig und allwissend ist - das schmeckt mir zu sehr danach dass Menschen sich ganz simpel als Kinder vor einer Vaterfigur sehen (und dass dieser Glaube von den Fuehrern von Religionen verstaerkt und missbraucht wird.)
Es gibt mehrere physikalische Moeglichkeiten wie das Universum aus "Nichts" entstanden sein kann, und es gibt die Moeglichkeit, dass das Universum gar keinen Anfang hatte.
Nicht befriedigend es nicht zu wissen - stimmt. Aber immer noch besser als eine simplistische Erklaerung die nicht mehr als literarischen Wert hat.
Damit man in die Gegenwart wie jetzt oder in die Zukunft kommt, muss die Vergangenheit abgeschlossen werden.
Nein... Manche argumentieren, dass es keine unendliche Vergangenheit geben koenne, weil dann die Gegenwart noch nicht "erreicht" worden sei. Aber das ist ein schlechtes Argument.
Dass die Zeit in negativer Richtung unendlich ist, bedeutet nur, dass es für jeden Zeitpunkt t einen vorherigen Zeitpunkt t’ gibt. Das bedeutet nicht, dass irgendetwas eine unendliche Aufgabe „erledigen“ muss.
Jeder Moment existiert und repraesentiert sich selbst als "Gegenwart“ und als "nach“ anderen Momenten. Und das ist alles, was wir brauchen. Es kann einen Moment geben, zu dem unendlich viele andere Momente in der „Vorher“-Beziehung stehen. Das heißt, wir koennen eine unendliche Vergangenheit haben.
Was du meinst ist, "Damit eine Wirkung hervorgeht, brauchen wir eine Ursache, die von einem Wesen / einer Kraft verursacht wird, die selbst keine Ursache hat."
Das ist nicht logischer als davon auszugehen dass nicht jede Wirkung eine Ursache braucht.
Was uebrigens wenig mit der Frage nach Unendlichkeit zu tun hat.
Sehr gut. Danke dir.
Ich hab meiner Frage noch einen Nachtrag angehängt. Falls das jetzt noch nicht aktualisiert war.
Ich glaube das Konzept "Nichts" ist wirklich schwer bis unmoeglich zu fassen. Ob man es Gott oder was auch immer nennt ist eigentlich egal - das ist keine logische Sache, und bloss ein Versuch etwas unfassbares greifbar (wenn schon nicht verstaendlich) zu machen.
Ich für meine Teil habe eine bessere Beschreibung gefunden.
Stell dir nur mal vor, Gott ist nur ein Sammelbegriff für verschiedenen positive Eigenschaften.
Z.B. "Zeitlos, Natürlich, unschuldig, rein, ausdauernd, hilfsbereit, gütig, nicht gierig, neidlos, unvoreingenommen, kreativ" und noch viele andere positive Eigenschaften, die man selber schon als kleiner Säugling hat. Von mir auch ein Baum, ein Bach, ein Berg usw. Die haben alle kein Interesse "Macht" zu haben oder mächtig zu sein..
Da hast du im Prinzip schon recht. Aber wie meinst du das bezogen auf meine Frage/Aussage?
Da stehe icj ehrlich gesagt gerade auf dem Schlauch 😅
Wie kann die Welt entstanden sein, wenn es vorher nichts gab
Das behaupten Theisten.
Die Schöpfung aus dem Nichts, Creatio ex nihilo, ist eine Vorstellung von Theisten, die an Schöpfergötter glauben:
Creatio ex nihilo (Latin for "creation out of nothing") is the doctrine that matter is not eternal but had to be created by some divine creative act.
It is a theistic answer to the question of how the universe comes to exist.
https://en.wikipedia.org/wiki/Creatio_ex_nihilo
Einige Wissenschaftler sprechen zwar auch von "nichts", meinen aber nicht ein Nichts ohne Eigenschaften. Und das ist nicht das philosophische/theologische nichts:
Some physicists—such as Lawrence Krauss, Stephen Hawking, and Michio Kaku—define or defined 'nothing' as an unstable quantum vacuum that contains no particles.[8][9][10]
This is different from the philosophical conception of nothing, which has no inherent properties and is not governed by physical laws.
https://en.wikipedia.org/wiki/Nothing_comes_from_nothing#Modern_physics
Wenn Gott das "Nichts" ist.
Warum sollte ein Atheist das sagen?
Theisten behaupten für gewöhnlich, dass ihr Gott zeitlos ist. Interessant ist höchstens, wie Gott aus dem Nichts die Welt erschaffen kann. Wenn Gott existiert, kann es nicht ein Nichts gegeben haben.
Deswegen schreibe ich das "nichts" mit Anführungszeichen.
Das Wort Nichts bedeutet für mich nicht das Garnichts im ursprünglichem Sinne. Für unsere bewusste Wahrnehmung und eingeschränkte Auffassung ist Nichts eine Leere, in dem absolut nichts vorhanden ist.
Aber das "Nichts" in der Gottesfrage...
Es ist etwas in unseren Bewusstsein und der Vorstellungskraft weit Übersteigendes.
Es ist unser Bewusstsein außerhalb aller Grenzen. Jedoch fixiert/verankert in der tiefsten Ebene unseres Ichs.
Leben und Tod
Real und Fiktiv.
Etwas zu erreichendes und doch schon längst erreicht.
Anfang und Ende.
Der Zwischenraum
Das Verbindungsstück.
Der Ausgleich aller Dinge.
"Nichts" eine unscheinbare Bezeichnung, dessen Definition nie enden würde.
Paradoxie
Von nichts kommt nichts……Shakespeare.
https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/von-nichts-kommt-nichts-heisst/
Wenn GOTT der Schöpfer ist, dann ist er nicht Nichts.
Atheisten versuchen Seit langem, Universum und Leben ohne Gott zu erklären…….und das nicht zufriedenstellend, wie ich finde.
WENN es einen Gott gibt, dann ist der nicht NICHTS, sondern ein Wesen mit unvollstellbarer Macht, die Bibel spricht von Allmacht.
Finden wir uns damit ab, dass es unseren Verstand überfordert, so ein Wesen zu erklären. Das kann Gott nur selbst.
Atheisten versuchen Seit langem, Universum und Leben ohne Gott zu erklären…….und das nicht zufriedenstellend, wie ich finde.
- Unter den Physikern, die den Ursprung des Universums untersuchen, gibt es auch Christen bzw. Angehörige anderer Religionen.
- Das Christentum und andere Religionen bieten eine Erklärung, die noch viel weniger Zufriedenstellend ist - es ist schwierig zu untersuchen, also war's einfach ein allmächtiges Wesen ... fertig. Schon kann man sein Hirn ausschalten und hat im Zweifel für alles eine Lösung.
Alle Religionen (auch das Christentum) sind nur erfunden worden, damit die „Schäfchen“ ihr Hirn ausschalten können um brav den Anweisungen der R.Führer nachzukommen. Das zieht sich durch alle Epochen und Länder, die Oberen sitzen im Luxus, auch wenn das gemeine Volk elendig vor Hunger verreckt. Man muss nur mal schauen, was für Gräultaten und Kriege im Namen Gottes begangen wurden.
Soviel zum Thema Hirn einschalten.
Eine sehr bequeme und einfache Ansicht, die sicher überwiegend zutrifft, aber eben NICHT BEIM wahren Christentum.
Der Begriff Religion ist nicht immer zutteffend.
Menschen machen Kriege und behaupten, diese seien Gottgewollt……..Gott selbst bekriegt keine Menschen. Er sorgt für sie…….
Ill
Warum wird aber dann immer wieder in der Bibel gesagt, dass Gott zum Abschlachten von Feinden aufgerufen hat und dass Gott wollte, dass Abraham seinen Sohn tötet und dass Gott die Sklaverei zuläßt? Stimmt das nicht? Falls nein, dann stimme ich dir zu, falls doch, dann ist deine Schlußfolgerung falsch.
Eine eher indifferenzierte Frage.
Das war zu Zeiten des mosaischen Gesetzes, welches seit dem Tod Christi nicht mehr gilt.
Gott wollte auch nicht, dass Abraham seinen Sohn tötet, wie der Bericht zeigt. Gott wollte Abrahams Bereitschaft sehen. Eine Vorschattung von:
Schliesslich hat GOTT selbst ja ca 1600 Jahre später SEINEN SOHN tatsächlich geopfert bzw dessen Tod am Pfahl zugelassen…..für uns Menschen…..also wenn man das glaubt.
Christen greifen nicht zur Waffe: „Wer zum Schwert greift…..“, also echte Christen.
FRIEDEN ! Das zeichnet Christen aus.
Ill
Wieder diese Rosinenpickerei, ... das kommt nicht gut an, also sagen wir einfach das gilt nicht mehr. Nur läßt sich nicht wegreden, dass das so aufgeschrieben wurde. Glaubst du wirklich, dass Gott sich innerhalb eines (für ihn) unmerklichen Momentes von einem rachsüchtigen Ungeheuer in einen totalen Menschenfreund ändern würde?
Davon abgesehen gibt es auch im NT Testament einige Stellen, die tief blicken lassen. Zum Beispiel soll Jesus immer wieder gesagt haben, dass er das AT und die Tora anerkennt und dass Gott Gerichtsverhandlungen und ewige Strafen über die Menschen bringen wird.
Es freut mich, dass du als Christ die Religion so siehst, aber wie ich oben schon schrieb, Religionen sind erfunden worden, um Menschen zu manipulieren, sie zu unterdrücken und ihren Glauben zu pervertieren. Der Glaube an sich ist etwas Gutes, die Religionen sind es nicht.
Nein ich glaube nicht, das Gott sich ändern muss.
Sieht man die Geschichte der Menschheit, gibt es zur Apokalypse der Bibel KEINE Alternative: Gott wird „die verderben, die die Erde verderben“.
Ich vertraue darauf, dass Gott das richtige Urteil über jeden sprach ( alte Zeit……) und spricht/sprechen wird.
Der Begriff Religion trifff nicht immer zu….wir nennen das so. Das Christentum wurde gegründet, um Menschen zu vereinen, die Jesus genau nachfolgen und - friedlich sind. Man kann das auch als Religion bezeichnen…..oder eben nicht, es ändert nichts an der Sache.
Das mosaische Gesetz gilt nicht mehr, die darin manifestierten Grundsätze hingegen sind weiterhin beachtenswert.
Jesus sagte worauf es ankommt - er sagte nicht, dass Mosaische Gesetz solle weiterhin eingehalten werden.
Ill
Ja das ist richtig. Aber wenn man sich mit etwas abfindet, hört man auf nachzufragen. Und selbst wenn die Gottesfrage nie geklärt wird. Entstehen doch allein durch die Suche und das hinterfragen, endlosviele Aspekte, Ideen, Theorien, Meinungen etc.
Und das ist doch auch ziemlich wertvoll und wichtig für den Menschen.
Nimm astro-physische Konstanten:
https://www.spektrum.de/lexikon/physik/fundamentalkonstanten/5397
Muß man die noch hinterfragen? Bringt es etwas, die zu hinterfragen? Die sind da und erklären uns, WAS BEREITS DA IST.
So, denke ich, ist es auch mit Gott.
Ill
Keine Angst ich bedenke die ganze Zeit die realen Wissenschaften
Finden wir uns damit ab, dass es unseren Verstand überfordert, so ein Wesen zu erklären.
Gott will gar nicht erklärt werden. Er hat sich vorgestellt, als "Ich bin der ich bin". Es sind die Menschen, die immer Erklärungen fordern. Reicht es nicht, wenn man sich den Forderungen Gottes beugt, und sein ganzes Leben auf die Nächstenliebe umstellt?
Forderungen Gottes und das Wort Nächstenliebe passen ganz oft nicht zusammen ...
Forderungen von Gott:
- Israel solle sich über die Nomadenstämme hermachen und sie vernichten.
- Abraham soll seinen einzigen Sohn töten.
- Vor den Augen der Feinde sollen die Kinder geschlachtet, die Frauen geschändet (vergewaltigt) und die Häuser geplündert werden.
- Wohl dem, der deine Kinder am Felsen zerschmettert.
- Euer Auge soll kein Mitleid zeigen, gewährt keine Schonung! Alt und jung, Mädchen, Kinder und Frauen sollt ihr erschlagen und umbringen.
Usw. usw. usw.
Laut Bibel darf ich meine Tochter als Sklavin verkaufen, jemanden töten, der Samstags arbeitet und mir Sklaven aus benachbarten Ländern halten.
Ja wirklich - ein Gott der Nächstenliebe - wenn man sich die Welt mal so anschaut, hören leider viel zu viele auf das Wort Gottes.
Ach, heißt es im ersten Gebot denn nicht -> Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Mit deiner Aussage widerspricht sich die Bibel selbst, was mich allerdings nicht weiter überrascht. Es wird sich alles so schön hingebogen wie man es braucht.
Haha, das erinnert mich jetzt an Microsoft ... „It's not a bug, it's a feature“. Man kann sich alles auch schönreden. Das was du machst ist Rosinenpickerei, die Teile der Bibel die du nicht magst ignorierst du, andere beachtest du - ob das so richtig christlich ist ... ich weiß nicht.
Ich bin nicht christlich. Ich bin Jahwehist. Mein Gott ist der JHWH. Er bestimmt für mich, welche Teile der Religionsschriften für mich wichtig sind, und welche nicht. Von mir aus nenne es Rosinenpickerei. Stört mich nicht. Ich tu das, was mein Gott möchte, und sonst nichts.
Wenn du sagst das die Erklärungen des Universums ohne Gott nicht befriedigend sind, dann solltest du Mal über die Frage nachdenken wie ein Gott entstanden sein kann.
Weil die Aussage das ein Gott schon immer existiert keinen Sinn macht
Dann kann das Universum auch ohne einen Gott schon immer existieren?
Wenn das Universum unendlich wäre, dann wäre die Vergangenheit unendlich und wir wären nicht hier in der Gegenwart.