Glückseligkeit Aristoteles und kant (dialog) ?

2 Antworten

Ist doch einfach. Mach einen sokratischen Dialog daraus: A aus der vor christlichen Antike beginnt mit einer Frage, K christlich sozialisiert und alles nach seinem kategorischen Imperativ antwortet. A zweifelt argumentativ daran K bemüht sich wieder zu antworten usw. usw.. Erwarte keine endgültige einfache Lösung!

Betrachte die Glückseligkeit

  • rational wie Kant, z.B. als Erfüllung eines wichtigen Wunsches, und
  • auch als den Verstand störenden Affekt (Gefühlsausdruck), z. B. Liebesglücksgefühl macht blind - für was? < Plato,
  • und auch religiös christlich, das wusste Kant, aber Aristoteles noch nicht,
  • auch ob Kinderreichtum für wen glückselig machen könnte - vgl. Kinder als Arbeitskraft für die Eltern wegen fehlender Kranken- und Rentenversicherung - von beidem wusste weder Aristoteles noch Kant,
  • auch modern materiell, z. B. ob Reichtum unabhängig und glückselig mache, oder ein wenig anstrengender Job zum Gelderwerb und deshalb zur größtmöglichen Freizeit
  • oder ideell, ob nur die jahrzehntelange schmerzfreie Gesundheit glückselig macht,
  • oder...

Lass dir also viele viele Beispiel einfallen und antworte im Sinne Aristoteles und Kants; manchmal sind sie sich einig, manchmal versteht Aristoteles ja den viel späteren Kant und dessen Welt nicht, und Kant weiß noch nichts von unserer Welt. Denk daran!

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Nach Aristoteles ist die Glückseligkeit der höchstmögliche Zufriedenheits-Level, der von allen angestrebt wird und der sich nicht als punktuelles Ziel, sondern als Tätig-sein im Sinne eines dauerhaft geglückten Lebens äußert. Dieser höchste Zufriedenheitslevel wird erreicht, indem die in einem Menschen ruhenden Talente und Fähigkeiten zur höchstmöglichen Entfaltung gebracht werden.

Unabdingbare Voraussetzung der Glückseligkeit ist ein tugendhaftes Leben. Wie bei vielen Philosophen der Antike so ist auch bei Aristoteles ein gutes Leben, d.h. die Glückseligkeit, nur erreichbar, wenn der Mensch das, was seine Natur oder sein Wesen ausmacht, verwirklichen kann. Und da er ein vernunftbegabtes Wesen ist, kann nur ein vernünftig geführtes Leben auch ein gutes Leben sein.

Was ist nun nach Aristoteles ein tugendhaftes Leben im Sinne eines vernünftigen, guten Lebens? Die aristotelische Tugendethik trägt der Tatsache Rechnung, dass das, was gut ist, von den Umständen abhängt und es deshalb keine einheitliche Regel gibt, die von vornherein jeden Einzelfall bestimmen kann. Wer sich von seinen Leidenschaften treiben lasse oder wer nach äußeren Gütern strebe, wisse nichts von dem Gefühl höchster Zufriedenheit, das den Menschen im Falle des Glücks durchdringt. Was die Menge darunter versteht, das Handgreifliche oder Augenfällige, zum Beispiel Lust, Wohlstand, Ehre, größtmögliche Anerkennung, sei allenfalls eine sekundäre Erscheinung des Glücks. Erst recht bedeute Glück nicht das satte Gefühl der Grobschlächtigen, die in einem Leben des Genusses, in einem animalischen Dasein ihr Genüge finden.

Zur Bestimmung der Tugenden muss man nach Aristoteles einen Standpunkt zwi-schen zwei Extremen suchen (Mesotes-Lehre), z. B. die Selbstbeherrschung (Mäßigung), die zwischen Wollust und Stumpfheit liegt, oder die Großzügigkeit als Wert zwischen Verschwendung und Geiz, oder die Tapferkeit, die zwischen Tollkühnheit und Feigheit liegt. („Die Tugend ist also ein Verhalten / eine Haltung der Entscheidung, begründet in der Mitte in Bezug auf uns, einer Mitte, die durch Vernunft bestimmt wird und danach, wie sie der Verständige bestimmen würde.“ (Aristoteles: Nikomachische Ethik 1106b36–1107a2).

Weitere wichtige Tugenden nach Aristoteles sind Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Freigebigkeit, Hilfsbereitschaft, Seelengröße, Sanftmut, Wahrhaftigkeit, Höflichkeit und Einfühlsamkeit. Die höchste Glückseligkeit erreicht man nach Aristoteles durch die Tugend der Weisheit.

Da Aristoteles ein Realist war, nannte er noch weitere Voraussetzung für die Glückseligkeit, Voraussetzungen, die nicht jedem gefallen: Gesundheit, ein gewisses Vermögen, ein passables Aussehen (eine auffällige Hässlichkeit mache in der Regel das Erreichen der Glückseligkeit zunichte). Hinzukommen sollten auch günstige Beziehungen zu einflussreichen Personen, die einem weiterhelfen können.

 Für Kant ist die Glückseligkeit ein unstetes Gefühl, das mit Moral in keiner notwendigen Beziehung steht. In der Kritik der praktischen Vernunft urteilt er: „…dass das Bestreben nach Glückseligkeit einen Grund tugendhafter Gesinnung hervorbringe, ist schlechterdings falsch“. Immerhin ist es möglich, dass jemand Glück dabei empfindet, andere zu quälen. Umgekehrt muss Tugend nicht ins Glück führen: Man stelle sich einen Menschen vor, der Schwächeren hilft, aber selbst dabei zugrunde geht. Moralischen Wert haben Handlungen deshalb nur, wenn sie aus Pflicht geschehen: Mittels Vernunft muss geprüft werden, ob die leitende Handlungsmaxime auch als ein „allgemeines Gesetz“ tauglich wäre. Wer sich danach richtet, wird zwar nicht vor Freude jauchzen, erlangt aber Autonomie und „Selbstzufriedenheit“.

Alles in allem kann man sagen: Kant steht der Glückseligkeit kritisch gegenüber. Er kann sich allenfalls eine Autonomie und eine gewisse Selbstzufriedenheit vorstellen, wenn das auf Glück gerichtete Handeln als ein allgemeines Gesetz tauglich wäre.

Woher ich das weiß:Recherche