Glaubt ihr einfach so auf's Geradewohl drauflos, oder wendet ihr auch Grips und Logik an beim Glauben und falls ja, in welchem Umfang?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Herbert1S,

keineswegs glaube ich "geradewohl darauflos"! Ob jemand an Gott glaubt oder nicht, hat aus meiner Sicht in erster Linie damit zu tun, wie jemand sein Wahrnehmungsvermögen und seine Denkkraft einsetzt und wie er das Beobachtbare (z.B. die vielen Phänomene in der Natur) bewertet. Dies wiederum wird davon bestimmt, welche innere Einstellung er zu der Frage nach Gott hat.

Wenn es beispielsweise um die Natur geht, dann kommen Menschen zu gegensätzlichen Vorstellungen. Die einen sagen, die Natur einschließlich der vielfältigen Lebensformen habe sich von allein entwickelt und sei allein das Produkt natürlicher Gegebenheiten. Die anderen sehen hinter den Werken der Natur die Hand eines Schöpfers. Was ist nun wahr und wie kann man sich Klarheit verschaffen?

Vorab möchte ich einmal etwas zum Thema "Beweise" sagen. Es gibt im wissenschaftlichen Sinn weder für die eine noch für die andere Seite zwingende Beweise, die unwiderlegbar zeigen, dass das Leben mit seinen vielfältigen Lebensformen ohne bzw. mit Gott entstanden sind. Es geht ja schließlich um ein lange zurückliegendes Geschehen, das nicht wirklich rekonstruiert werden kann. Die Erklärungen, die Wissenschaftler dazu abgeben, mögen zwar in sich schlüssig sein, müssen dennoch nicht unbedingt dem entsprechen, was in ferner Vergangenheit tatsächlich geschehen ist.

Hier kommt es, wie eingangs gesagt, eher darauf an, wie ich mein Wahrnehmungsvermögen und meine Denkkraft im Hinblick auf das Beobachtbare einsetze. Zu dem, was jeder sehen und beobachten kann, gehören beispielsweise all die verschiedenen Lebewesen auf unserem Planeten.

Die Wissenschaft hat darüber viele faszinierende Details zutage gefördert, die einen immer wieder in großes Erstaunen versetzen. Bei der Frage nach Gott ist es hilfreich, sich einmal etwas näher mit diesen Einzelheiten zu beschäftigen. Hierzu möchte ich das Beispiel des Gehirns heranziehen, da es sowohl im Aufbau als auch in seiner Leistung Erstaunen hervorruft.

Das menschliche Gehirn ist als das komplexeste Objekt im Universum beschrieben worden. Peter Russell schreibt in seinem Buch The Brain Book folgendes: "Je mehr man über das menschliche Gehirn herausfindet, umso deutlicher erkennt man, wie weit seine Kapazität und sein Potenzial bisherige Annahmen übersteigen. Das Gedächtnis ist nicht wie ein Behälter, der sich allmählich füllt, sondern mehr wie ein Baum, an dem Haken wachsen, an denen die Erinnerungen aufgehängt werden. Alles, woran man sich erinnert, ist wie ein Satz neuer Haken, an die wiederum neue Erinnerungen gehängt werden können. So wird die Gedächtniskapazität immer größer. Je mehr man weiß, desto mehr kann man lernen".

So wie es scheint, ist das Gehirn also unbegrenzt lernfähig. Zu der faszinierenden Leistungsfähigkeit unseres Gehirns heißt es in einem Buch: „Selbst die kompliziertesten Computer, die wir uns ausdenken können, sind primitiv im Vergleich zur beinahe unendlichen Kompliziertheit und Flexibilität des menschlichen Gehirns — Eigenschaften, die das ausgeklügelte, geeichte System elektrochemischer Signale möglich macht. . . . Jeden Augenblick schießen Millionen Signale, beladen mit außergewöhnlich viel Information, durch unser Gehirn. Sie übermitteln Nachrichten aus dem Innern und der Umgebung unseres Körpers" (The Incredible Machine, Seite 326).

Erstaunlich ist auch die Gehirnkapazität. So ist beispielsweise eine durchschnittliche Gehirnzelle mit etwa 60.000 anderen verknüpft, andere hingegen noch mit weitaus mehr. Dazu sagte Karl Sabbagh in seinem Buch The Living Body folgendes: "Das menschliche Gehirn könnte in den Verbindungswegen seiner Nervenzellen mindestens 1 000mal soviel Informationen speichern wie eine große 20- bis 30bändige Enzyklopädie".

Wenn man einmal all diese erstaunlichen Einzelheiten unseres Gehirns in Betracht zieht: Zu welchen Schlussfolgerungen gelangt man dann? Wie bewerte ich das Beobachtbare? Sehe ich darin ein Produkt der Natur oder das Werk eines intelligenten Erschaffers? Ist es vernünftig anzunehmen, dass ein Zusammenspiel natürlicher Gegebenheiten und eine lange Kette zufälliger Entwicklungsschritte dieses komplizierte Gebilde hervorbringen konnte?

Selbst Wissenschaftler geben zu, dass das keine zufriedenstellende Erklärung ist. Aber hierzu kann jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen!

LG Philipp


Herbert1S 
Beitragsersteller
 14.01.2024, 08:26
Selbst Wissenschaftler geben zu, dass das keine zufriedenstellende Erklärung ist. Aber hierzu kann jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen!

Zu welchem persönlichen Schluss kommst du, wenn ich fragen darf ?

Meine Schlussfolgerung ist folgende:

Vieles ist durch Evolution entstanden, aber in einigen Fällen hat wohl doch eine höhere Intelligenz eingegriffen, vor allem bezogen auf die heutige Menschheit. Das heißt aber nicht, dass Gott alle Menschen erschaffen hat. Solches geht aus der Bibel nicht nur nicht hervor, sondern es wird in der Bibel klar unterschieden zwischen jenen Menschen, die von Gott her sind und den anderen, die eben nicht aus Gott sind (von der "Straße" her – einen Begriff für "Evolution" gab es damals wohl noch nicht.).

Ich bin auch nicht der Meinung dass sich Gott einen Klumpen Lehm oder Erde genommen hat und daraus den Adam geformt hat. Denn als er eine Frau für Adam suchte, suchte er zunächst die Erde ab fand aber nichts passendes. Und eine so hohe Intelligenz wie Gott, wird doch nicht da suchen, wo gar keine Menschen sind. Also muss es doch da schon Menschen gegeben haben, mal ganz abgesehen von Adams erster Frau, Lilith laut jüdischen Talmud. Dass es vor Adam schon Menschen gegeben haben muss, ergibt sich auch aus der biblischen Angabe, wonach Kain sich eine Frau nahm und eine Stadt namens Henoch baute. Das setzt auf jeden Fall eine größere menschliche Bevölkerung voraus, die nicht von Adam und Eva abstammen kann.

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Philipp59  14.01.2024, 06:53

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Ich würde sagen, dass beide Möglichkeiten in Frage kommen. Manche werden z.B. durch das lesen der Bibel gläubig, andere weil sie eine Predigt hören, und wiederum solche die mal was von Gott im Reliunterricht gehört haben und irgendwann ein Erlebnis hatten, wo sie nach Gott fragten und eine Antwort erhalten haben.

Bei mir kam er durch das lesen des Evangeliums nach Johannes, was mich vor dem Selbstmord bewahrt hat.

Man lernt aus jeder Erfahrung, das wichtige dabei ist aber, das erlernte in seinem Leben umzusetzen, so dass es für einem selbst und für andere zum Nutzen ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "

Wir Gläubige in Christus Jesus "glauben nicht drauflos", sondern ganz konzentriert nur dem Einen, dem Gott und Vater des Herrn Jesus Christus, dessen Bibelwort die Wahrheit ist und absolut logisch und kraftvoll und kraftgebend. Beim Glaubensanfang erhielten wir den Geist Gottes, "den Geist der Kraft und der Liebe und der gesunden Vernunft" (2 Timotheus 1,7).

Wir sinnen nicht über das hinaus, was geschrieben steht (1 Korinther 4,6; Römer 12,3), sodass wir nicht in Firlefanz abrutschen, durch "leere Verführungen gemäß der (traditionellen religiösen) Überlieferung der Menschen von Christus weggeführt werden" (Kolosser 2,8).

"Wir erhielten nicht den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen (!), was uns von Gott aus Gnaden gewährt wurde" (1 Korinther 2,12), zum Beispiel Rechtfertigung (Freispruch von allen Sünden) (Römer 3,28; 4,3; 5,9) und Versöhnung (Frieden mit Gott) (Römer 5,10; 2 Korinther 5,18-21).

Ich glaube nicht an was das keine Logik hat. Ich glaube an das was mit meinem Verstand und meinem Herzen vereinbar ist.