Gibt es historische Beweise für die Existenz? Jesu Christi?

18 Antworten

Nein. Außerhalb der Bibel gibt es keine Augenzeugen und/oder Historiker, die während der angeblichen Existenz und Kreuzigung dieses Jesus gelebt und über ihn berichtet haben. Es gibt nur Hörensagengeschichten aus zweiter und dritter Hand Jahrzehnte danach.

Mittlerweile ist man sich ziemlich sicher, dass zu der Zeit in dem Gebiet ein jüdischer Wanderprediger mit dem Namen gelebt hat. Nur die ganzen Wunder sind natürlich fraglich.


NackterGerd  01.09.2023, 11:14

Klar

Bei Erzählungen wird immer gerne übertrieben

Liegt in der Natur des Menschen

Doch an allem ist immer dann doch etwas wahres dran.

Selbst an den "Blaubeergeschichten" des Kinderfernsehen

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Es gibt kaum außerbiblische Quellen über die Person Jesus, welche auch noch authentisch wären.

Wir wissen das die damaligen Juden, Römer oder Griechen zu seiner genannten Lebzeit bereits Historiker und Chronisten hatten und speziell die Römer für ihr Verwaltungswesen auch sehr umfangreiche Notizen hinterlassen haben.

Jüdische Historiker oder religiöse Schriften aus der Zeit erwähnen Jesus nicht eindeutig. Bspw.: Bellum Iudaicum von Flavius Josephus, ab ca. 75 n. Chr.

Als Grund wird häufig aufgeführt, dass Jesus damals gegen das etablierte Judentum agiert hat, z. B. die Hohen Priester kritisiert haben soll und es deshalb bewusst keine Erwähnungen über ihn gab.

Römische Historiker wie Tacitus oder Sueton erwähnen Jesus direkt.

Bei Sueton heißt es etwa:

Die Juden, welche von einem gewissen Chrestos aufgehetzt, fortwährend Unruhe stifteten, vertrieb er aus Rom

Bei Tacitus:

Um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, schob er die Schuld auf andere und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über die wegen ihrer Verbrechen Verhassten, die das Volk ‚Chrestianer‘ nannte. Der Urheber dieses Namens ist Christus, der unter der Regierung des Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war.

Allerdings stammen diese Berichte jeweils um etwa 100 n. Chr. und basieren daher auf "Hörensagen".

Man muss aber auch erwähnen, dass Jesus in der damaligen Zeit nicht den großen, kulturellen Stellenwert hatte, wie im Vergleich zu heute. Aus damaliger Sicht der Römer war er nur ein "Verbrecher", der wegen Majestätsbeleidigung zum Tode verurteilt wurde. Zudem waren die Juden seit der Eroberung Jerusalems ab 70 n. Chr. Feinde. Ab 130 n. Chr. hat man sogar die Provinz Judäa in Syria-Palestine umbenannt, mit dem klaren Ziel die jüdische Kultur und Identität zu zerstören. Auch daher wäre eine detaillierte Dokumentation der jüdischen Geschichte oder einzelner Personen eher unwahrscheinlich.

Nein, echte Beweise gibt es nicht. Außer den Evangelien, die ja keine historischen Tatsachenbericht sind, gibt es nur ein paar ausserbibliche Erwähnungen in Nebensätzen, die aber auch viel später entstanden sind. Zu seinen Lebzeiten hatte Jesus lange nicht die Bedeutung, die ihm dann posthum zugeschrieben wurde.

Trotzdem geht die Forschung davon aus, dass es einen historischen Jesus gegeben hat, der dann die Vorlage für die Legendenbildung war. Man muss also unterscheiden zwischen dem historischen Jesus und dem kerygmatischen Christus, der nach dem Tod von Jesus von seinen Anhängern entwickelt wurde.

Weder kann man mit Sicherheit wissen, dass Jesus existierte, noch seine Nichtexistenz. Es gibt einige Probleme für einen Historiker:

  • Jesus ist nicht plausibel (er kann zaubern und hat keinen menschlichen Vater)
  • nur einseitige Quellen (außerbiblisch gibt es keine Zeitzeugen, geschweige Augenzeugen)
  • es gibt nur Tradition: absichtlich erstellte Schriften, um seine Wunder und Existenz zu bezeugen. Aber keinen Überrest (zufällig übriggebliebenes)
  • alle vier Evangelien sind anonym
  • Die drei Synoptiker behaupten nicht mal, dass sie Augenzeugen ist. Bei Johannes ist es mehr als fraglich.

Man kann annehmen, dass es einen Jesus gab, aber die Quellenlage dafür ist dünn. Und der sogenannte historische Jesus ist nicht der Jesus aus der Bibel: dieser Jesus wurde entmythologisiert.

Wenn es reicht, dass irgendjemand etwas aufschreibt und behauptet, dann ist die Teilung des Mondes belegt (Koran/Ahadith) und die Existenz von Einhörnern historisch belegt: zB Ktesias von Knidos berichtet von ihnen. Und Strabon, Claudius Aelianus und Plinius der Jüngere:

An equine form of the unicorn was mentioned by the ancient Greeks in accounts of natural history by various writers, including Ctesias, Strabo, Pliny the Younger, Aelian[2] and Cosmas Indicopleustes.

https://en.wikipedia.org/wiki/Unicorn#History

Die Evangelien sind theologische Werke. Sie wollen Glauben und nicht historische Tatsachen vermitteln und sie berichten nur das, was theologisch notwendig ist. Es gibt also nur Informationen von einer Seite: das ist so, als hätten wir nur das, was Russia-TV oder Trump über etwas berichtet. Kann stimmen, muss aber nicht.

Das älteste außerbiblische Dokument ist von Flavius Josephus: das Testimonium Flavianum von 93 n.Chr. Also etwa 60 Jahre nach der Kreuzigung (außerbiblische Zeitzeugen gibt es also nicht).

Und dieses wurde von Christen manipuliert:

Weitgehend Konsens ist, dass der jetzt vorliegende Text durch christliche Zusätze nachträglich erweitert (interpoliert) worden ist.
Origenes las einen älteren Text, Eusebius von Caesarea dagegen den christlich bearbeiteten Text.
Sehr umstritten ist weiterhin, was Josephus an dieser Stelle ursprünglich schrieb.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Testimonium_Flavianum


Waldmorti 
Beitragsersteller
 01.09.2023, 06:56

Aber hat man nicht noch ein anderes Evangelium gefunden. In einer Hülle auf gerollten Silberplatten?

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Mayahuel  01.09.2023, 06:57
@Waldmorti
Silberplatten?

Meinst du Goldplatten? Das ist das Buch Mormon.

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Sturmtaucher2  01.09.2023, 18:02
@Mayahuel

Waren das die, die noch kein Mensch je zu sehen bekam ... ausser dem Anführer der Mormonen?

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