Getauft als Baby oder als Erwachsener oder beides und warum?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Als Baby getauft 🙏 52%
Als Baby und als Erwachsener nochmal 🙏 22%
Gar nicht 19%
Getauft als Erwachsener 🙏 7%
Was ist das? 0%

22 Antworten

Als Baby und als Erwachsener nochmal 🙏

Nachdem ich als Baby getauft wurde, habe ich mich als Erwachsener nochmal bewusst dazu entschieden mich taufen zu lassen. Für mich ist die Taufe ein bewusster Glaubensakt, wo ich mich sowohl vor den Menschen, als auch vor der geistigen Welt zu Jesus Christus als meinen Herrn und Erlöser, der von den Toten auferstanden ist, bekenne.

Das Untertauchen symbolisiert dabei für mich, dass ich mein altes Ich mit ihm in den Tod gegeben habe und das Auftauchen symbolisiert für mich dabei, dass mein neues Ich mit ihm von den Toten auferstanden ist und ich jetzt ein Teil von ihm bin bzw. ich zu ihm gehöre.

Ich bin Mitglied einer freikirchlich-evangelischen Gemeinde, wo mein Pfarrer (ich mag diesen altdeutschen Begriff "Pfarrer" zwar nicht so gern, aber ein anderer Begriff fällt mir da nicht ein)

mich in meiner Entscheidung unterstützt hat.

Wichtig in meiner Entscheidung war, was die Bibel über die Taufe lehrt. Aus mehreren Stellen geht dabei für mich hervor, dass man sich taufen lässt, nachdem man gläubig geworden ist.

Am deutlichsten geht das für mich aus Apostelgeschichte 8:36-38 hervor:

Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist! Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Apostelgeschichte 8:36-38 (Schlachter2000-Übersetzung)

Leider gibt es mittlerweile Bibelübersetzungen, die den Vers 37 einfach rausgestrichen haben.

Ich habe die Entscheidung nicht bereut mich als Erwachsener nochmal (richtig) taufen zu lassen, sondern ganz im Gegenteil, ich freue mich darüber, dass ich diese Entscheidung getroffen habe mich als Erwachsener nochmal taufen zu lassen!

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Aurina 
Beitragsersteller
 18.04.2022, 23:16

Und wie fühlt sich das jetzt an im Gegensatz zu vorher? Und was hat sich dadurch geändert für dich persönlich?

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xxScarface1990  19.04.2022, 20:31
@Aurina

Ich erinnere mich daran, dass es mir die 2 Wochen nach der Taufe besonders gut ging (im Gegensatz zu der Zeit unmittelbar vor der Taufe). Also ich war nach der Taufe 2 Wochen wie befreit und voller Freude und Frieden gewesen, aber im Grunde hatte sich bei mir allein durch diesen Akt der Taufe trotzdem nichts geändert.

Diesen inneren Frieden kannte ich auch schon vor der Taufe und habe ich jetzt (nach der Taufe) auch immer beständiger

(was ich aber mit meinem Wachstum im Glauben begründe)

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht habe, dass meine Verbindung zu Gott dann als intensiv wahrnehme, wenn ich ihm den Platz in meinem Leben einräume, den er aus meiner Sicht verdient hat. (Das ist aus meiner Sicht der oberste Platz) . Und das tue ich dadurch, dass ich beständig im Gebet (also ihm danken, mein Leben mit ihm teilen, usw.) bleibe und auch dadurch, dass ich mich mit seinem Wort (also der Bibel) befasse. (Dich mit der Bibel zu befassen tust du ja auf jeden Fall auch, worüber ich mich sehr freue!)

Ich bin der Überzeugung, dass ich meine Taufe mit dem Heiligen Geist schon vor meiner Wassertaufe hatte. Das mache ich daran fest, dass ich schon vor meiner Wassertaufe (als ich aber schon gläubig geworden war) schon erlebt hatte (also das ist meine Wahrnehmung),

wie mir der Heilige Geist inneren Frieden schenkt

(insbesondere nach Gottesdiensten, wenn ich Gemeinschaft mit Christen hatte und wir Lobpreis gesungen haben, habe ich das feststellen können)

oder dass der Heilige Geist auch schon vor meiner Wassertaufe beispielsweise durch Bibelverse ganz persönlich zu mir gesprochen hat. (Wo ich einfach den Eindruck hatte, dass Gott da persönlich zu mir, in meine Lebenssituation hineinspricht).

Liebe Grüße!

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Als Baby und als Erwachsener nochmal 🙏

Ich wurde als Säugling getauft, aber ich habe mich dann einige Jahre nach meiner Bekehrung in einer Freikirche taufen lassen (Gläubigentaufe). Ich sehe meine Säuglingstaufe aber nicht als ungültig an, sondern als unvollständig. Die Gläubigentaufe ist die beste Form der Tauferneuerung.

Im Neuen Testament ist kein ausdrückliches Zeugnis für eine Säuglingstaufe zu finden, aber sie wird auch nicht ausdrücklich verboten.

Die normale Reihenfolge des Christwerdens ist Umkehr, Taufe, Geistempfang und Eingliederung in die Gemeinde (vgl. Apg 2,38;41). Dies kann als christliche Grunderfahrung bezeichnet werden. Wichtiger als die normale Reihenfolge ist allerdings die Vollständigkeit dieser christlichen Grunderfahrung, d. h. manche Christen erfahren sie in einer anderen Reihenfolge (Säuglingstaufe und damit Eingliederung in die Kirche, später Umkehr und Geistempfang).

Die Säuglingstaufe ist erst ab dem 2. Jahrhundert nachweisbar und hat sich erst im 4./5. Jahrhundert durchgesetzt.


Aurina 
Beitragsersteller
 18.04.2022, 20:41

Beim googeln war ich heute auf einer evangelischen Kirchenseite und da stand, dass man sich nicht 2 x taufen lassen kann.

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UW1969  18.04.2022, 20:45
@Aurina

Das stimmt. Aus evangelischer Sicht ist die Gläubigentaufe für jemanden, der als Säugling getauft wurde, eine "Wiedertaufe". Die meisten Freikirchen lehnen die Säuglingstaufe ab und praktizieren die Gläubigentaufe. Ich stehe bei der Tauffrage zwischen evangelischer Landeskirche und Freikirche.

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Aurina 
Beitragsersteller
 18.04.2022, 20:51
@UW1969

Hat sich bei dir etwas durch die 2te Taufe vetändert?

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UW1969  18.04.2022, 21:00
@Aurina

Ein Aspekt: Der Pastor hat mich kurz vor der Taufe gefragt, was ich mit ins "Grab" (Gläubigentaufe) nehmen möchte. Ich antwortete: "Meinen theologischen Stolz". Dieser Stolz ist seitdem "begraben". :)

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Aurina 
Beitragsersteller
 18.04.2022, 21:04
@UW1969

Theologischen Stolz?

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UW1969  18.04.2022, 21:07
@Aurina

Ja, ich war damals Theologiestudent und eigentlich stolz auf meine theologische Bildung, aber Gott wurde auch mit mir "fertig". :)

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Als Baby getauft 🙏

Da war ich noch in der ev. Kirche.

Mein Taufverständnis deckt sich ungefähr mit dem des Gründers der FeG (Freien evangelischen Gemeinde), der auch als Baby in der Kirche getauft wurde und sich später nicht noch einmal taufen lassen wollte. Er war grundsätzlich dafür, dass vor der Taufe eine Entscheidung des Täuflings steht, was ich auch so sehen würde.

Aber für alle, die als Kind getauft wurden, ist das eben nicht mehr möglich. So bleibt nur, sich noch einmal taufen zu lassen oder die Kindstaufe anzunehmen. Hermann Heinrich Grafe (der FeG-Gründer) hat sich dafür entschieden, sich nicht noch einmal taufen zu lassen. Das sehe ich genauso.

Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn jemand seine Kindstaufe ablehnt und sich als Erwachsener (noch einmal) taufen lässt. Überlegt hatte ich diesen Schritt auch schon, habe mich aber dagegen entschieden.

Generell ist wichtig, dass die Taufe nicht heilsentscheidend ist. Im Endeffekt kommt es auf den Glauben an Jesus Christus und das Evangelium an!

Als Baby und als Erwachsener nochmal 🙏

Als Kind haben das meine Eltern für mich entschieden.

Als Erwachsene habe ich mich bewusst dem christlichen Glauben hingewandt und erst seitdem würde ich sagen dass ich wirklich Christin bin. Als Ausdruck dessen, als "Beweis", habe ich mich nochmals taufen lassen.

Die Kindertaufe ist nicht biblisch. In den Anfängen des Christentums ließen sich nur Erwachsene taufen, und zwar als Ausdruck ihrer Nachfolge von Jesus Christus, ihrer Umkehr.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

UW1969  19.04.2022, 13:39
  • In den Anfängen des Christentums ließen sich nur Erwachsene taufen.

Das kann sein, aber so genau wissen wir das nicht. Die Säuglingstaufe ist zwar erst ab dem 2. Jahrhundert nachweisbar, aber das heißt nicht, dass es die Säuglingstaufe erst seitdem gibt.

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Mayahuel  19.04.2022, 13:57
. In den Anfängen des Christentums ließen sich nur Erwachsene taufen

Das ist Spekulation von dir.

Im Neuen Testament fehlt eine ausgeführte Lehre von der Taufe.
Deshalb wird auch nirgendwo die Frage erörtert, ob Kinder getauft werden sollen oder nicht.
Außerdem wird die Taufe eines Kindes nicht ausdrücklich erwähnt; es ist vielmehr eindeutig zu sagen:
Berichte über den Vollzug der Kindertaufe liegen nicht vor.[2]
Allerdings finden sich Passagen, die so verstanden werden können, dass schon in neutestamentlicher Zeit bei der Taufe ganzer Familien auch unmündige Kinder getauft wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kindertaufe#Neutestamentliche_Texte_und_deren_kontroverse_Auslegung

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Als Baby getauft 🙏

Die Taufe ist für Katholiken und Lutheraner ein Akt der zuvorkommenden Gnade Gottes, die Kindern nicht vorenthalten wird und lt. Überlieferung schon immer praktiziert wurde. Sie tilgt die Erbschuld und schenkt die Gotteskindschaft. Die Seele ist in einem Gnadenstand, den ungetaufte Kinder nicht haben. Die persönliche Glaubensentscheidung wird später bei Firmung und Konfirmation bestätigt.

Die Taufe behält auch nach einem Kirchenaustritt ihren Wert, Gott nimmt seine Geschenke nicht zurück.

Die Freikirchen praktizieren die sog. Glaubenstaufe, die im erwachsenen Zustand auf Grund von Glauben und Umkehr empfangen wird. Für ist die Taufe die Bestätigung ihrer Glaubensentscheidung.

Es sind also zwei verschiedene Grundauffassungen von dem, was Taufe bedeutet.


Aurina 
Beitragsersteller
 18.04.2022, 21:15

Zu: Die persönliche Glaubensentscheidung wird später bei Firmung und Konfirmation bestätigt.

Warum hat Jesus nicht's davon erzählt?

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UW1969  19.04.2022, 13:47
  • Die Freikirchen praktizieren die sog. Glaubenstaufe

Zumindest die meisten Freikirchen. Es gibt aber auch Freikirchen, welche auch die Säuglingstaufe praktizieren (z. B. Methodisten).

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