Germanistik und Erziehungswissenschaften studieren?
Guten Tag,
ich habe kürzlich mein Abitur mit einem guten Zweierschnitt bestanden und beschlossen, ab Oktober diesen Jahres zu studieren. Zwei Fächer, die mich besonders interessieren würden, wären Erziehungswissenschaften und Germanistik, ich habe mich gut über beide Fächer informiert und beides sagt mir zu, außerdem ist beides bei meinem Abiturschnitt durchaus möglich.
Nun wollte ich wissen, ob das überhaupt eine sinnvolle Kombination ist, denn Lehrerin kann ich damit schlecht werden (was ich allerdings auch nicht als Berufsziel anstrebe, deswegen ist das kein Problem). Mich würde eher ein Beruf entweder im sonstigen pädagogischen Bereich interessieren oder etwa in einem Verlag. Wäre die Kombination Germanistik/EW damit nützlich, weil mich eben beides interessiert? Und gibt es vielleicht Leute, die diesbezüglich Erfahrungen gemacht haben und mir vielleicht Tipps geben könnten?
2 Antworten
Das Einzige, wo diese Kombination evtl. Sinn machen würde, wäre tatsächlich irgendeine Lehrtätigkeit. Bei allen anderen Tätigkeiten sehe ich keine Schnittmenge. Soll nicht heißen, dass es nicht doch mal einen Job geben kann bei dem man beides gebrauchen könnte- das sind dann aber eher Nischenjobs. Mein Arbeitgeber (Sozialbranche / Jugendhilfe) betreibt u.a. beispielsweise ein Jugendinternetportal - welches von einer ausgebildeten Journalistin geleitet wird- eine zusätzliche Qualifikation im Sozialwesen wäre da sicherlich vorteilhaft- aber eben auch nicht Voraussetzung. Alles in allem würde ich daher nicht zu dieser Kombination raten.
Um in einem Verlag zu arbeiten, würde ein Germanistik- Studium reichen. Mit Erziehungswissenschaften kannst du in mehreren Bereichen später arbeiten:
- Sonder- und heilpädagogische Einrichtungen
- Pädagogische Einrichtungen, zum Beispiel Jugendzentren
- Kindergärten und vorschulpädagogische Einrichtungen
- Erholungs- und Sportzentren
- Altenpädagogische Einrichtungen
- Kirchen, Parteien, Gewerkschaften oder Verbänden
- Einrichtungen der Erwachsenenbildung
- Betriebliches Ausbildungswesen
- Einrichtungen für die Familienberatung, Erziehungsberatung und Konfliktberatung
(Quelle: https://www.studycheck.de/studium/erziehungswissenschaft)
Es ist nie von Nachteil, wenn man sich bei der Universität einfach mal beraten lässt oder in Kontakt mit bereits Studierenden kommt, um sich den Studiengang besser vorzustellen.
Generell ist es gut, zweigleisig zu fahren. Wenn dir das eine Berufsfeld nicht mehr gefällt oder du keine Anstellung finden solltest, dann hast du immer noch eine Alternative. Außerdem hast du mit deinen beiden Fächern ein Alleinstellungsmerkmal, wenn du dich gleichzeitig mit einem anderen Bewerber an dieselbe Arbeitsstelle bewirbst, würdest du wahrscheinlich eher genommen werden.
Deswegen ist es immer gut, sich nochmal beraten zu lassen. Wenn man aber nach einer gewissen Zeit keinen Spaß mehr an der Arbeit hat, muss man nicht extra nochmal studieren.
Sehe ich ganz anders. Gerade auch in der akademischen Arbeitswelt wird immer mehr auf Spezialisierung Wert gelegt. Stellst du jetzt z.B. nach 10 Jahren Tätigkeit im Sozialwesen fest, dass du doch lieber ins Verlagswesen willst - werden dir die Verlage mangelnde spezifische Berufserfahrung vorhalten. Ein breites Fachwissen ist nichts desto trotz gefragt- dennoch erscheint es vorteilhafter, wenn es mehr Schnittmengen wie bei den beiden genannten Studiengängen gibt.