Freund zieht sich Wochen zurück, da ich klargemacht habe, daß der Schlüssel zur Lösung der Probeme in Aufarbeitung liegt, soll ich einen Weihnachtsgruß senden?
Mein (w) bester Freund (m) zieht sich zurück, da er ein Burnout und diverse Lebenskrisen hat und mir viele seiner Probleme über die Jahre anvertraut hat.
Meine Reaktion war unter anderem, dass ich ihm ans Herz gelegt habe, seine Probleme aufzuarbeiten.
Das möchte er nicht, er hat Angst davor.
In letzter Zeit zieht er sich verstärkt zurück, da ihn "unsere Freundschaft sehr belaste. Immer ginge es um seine Probleme und die daraus resultierenden Probleme zwischen uns."
Das mache ihn fertig. Er wolle wieder Leichtigkeit im Leben und alles auf seine Art regeln, dabei werfe er das ab, wasihn belaste.
Er wirft aber eigentlich die ab, die ihn an seine inneren Baustellen bringen, die er seit jeher verdrängt und lange Jahre betonte er, dass unsere Freundschaft ihm Halt und Stärke gäbe.
Er sprach gezielt über seine Sorgen und Kindheit und die Freundschaft half ihm.
Bis zu dem Punkt, wo er merkte, es geht immer mehr ums Aufarbeiten.
Er hat, seit wir uns kennen, viele Strategien zur Aufarbeitung verfolgt und sich eigentlich immer tiefer in seine Probleme geschraubt.
In knapp 7 Jahren hat er
-4 Jobs in 4 Firmen gehabt
- eine langjährige Beziehung ging nach 15 Jahren zu Bruch, das Haus wurde nach erst 2 Jahren wieder verkauft
- direkt eine neue Beziehung begonnen, direkt geheiratet und wieder ein Haus gebaut
-5 mal den Wohnsitz gewechselt
- unzählige Online-Liebschaften zur Kompensation gehabt
- sich 5 Autos gewechselt
-alle Hobbies und Vereine aufgegeben
-4 Knöchenbrüche durch Unachtsamkeit gehabt, Bluthochdruck und unzählige Infekte
Er will es auf seine Art meistern und lebt weiter nach den Mustern, die ihn weiter reinreißen.
Er hat wochenlang geschwiegen, da ich seine Unzuverlässigkeit thematisierte. Kritik würde ihn zerstören.
Wir hängen beide sehr an der Freundschaft und aus seinen letzten Worten klang der Schmerz über die Schwere, die unsere Freundschaft seit einiger Zeit hat.
Da er immer wieder Probleme schildert und ich immer wieder rate, das in der Tiefe aufzuarbeiten, um die Ursache zu verstehen und was ändern zu können.
Mitte November schrieb er, er wolle sich jetzt Zeit für mich nehmen, reden, wieder telefonieren und mir von seinem neuen Job erzählen.
Ich schrieb, dass mich das freut, darauf sendete er mir sogar seinen Vertrag zu.
Ich beglückwünschte ihn und hörte seitdem nichts mehr von ihm.
Nachhaken wollte ich nicht, da er in den letzten Monaten das Nachhaken und Nachfragen als Druck und Kritik an seiner Unzuverlässigkeit aufgenommen und Wochen geschwiegen hat, da ihn das kaputt mache.
Dabei habe ich nur gefragt, was los ist, ohne zu meckern.
In den letzten Tagen postet er, entgegen seiner sonstigen Art, laufend Fotos von sich im WhatsApp Status. Sonst macht er das vielleicht an einem Tag im Jahr.
Auch in Social Media postet er seit 2017 rein garnichts, wird höchstens von anderen verkinkt.
Es scheint mir, er will Aufmerksamkeit.
Ein Bild zeigte ihn auf einer Messe, am Stand war das Logo der alten Firma, obwohl er gerade gewechselt hat(?).
Auf dem anderen er und 3 Kumpels vor einer Party.
Er postet wie gesagt seit Jahren nichts, ausser mal ein neues Auto.
Unser letzter Kontakt war ja eigentlich freundlich und wollte wieder Kontakt.
Wir hatten ähnliche Phasen schon vorher und er wollte den Kontakt immer weiterführen, danach aber nicht mehr über die Ursachen von Streits reden.
Frage: würdet Ihr ihm Weihnachtswünsche schicken?
Wartet er wohl darauf und will sich eventuell durch den WhatsApp Status in Erinnerung bringen?
Oder würdet Ihr ihn links liegen lassen?
21 Stimmen
5 Antworten
Aber mehr auch nicht, wenn er seine Ruhe haben will solltest du das akzeptieren.
Er hat die Fotos veröffentlicht, weil er wie ein Mann aussehen will, der sein Leben unter Kontrolle hat. Hat er natürlich nicht, er braucht Zeit und das sollte man respektieren.
Ich würde ihm Weihnachtsgrüße senden, aber alles andere nicht ansprechen. Die Posts würde ich , ohne ihn zu kennen, nicht als Erinnerung ansehen. Er hat vielleicht einfach plötzlich 'Lust' bekommen, soviel zu posten.
Ja, das erste Lebenszeichen seit Mitte November.
Ich würde ihm rein auf Höflichkeit schon "was wünschen" im Sinne von fröhlichen Weihnachten und alles Gute für das neue Jahr, Glück und Gesundheit und Frieden ... so was in der Art, dazu vielleicht noch ein nettes weihnachtliches Video oder ein schönes Weihnachtslied, damit es nicht ganz so kurz wirkt - das sollte schon passen.
Meldet er sich aber dann auch nicht mehr, würde ich ihm einfach gar nicht mehr schreiben und mich nicht wieder melden. Wenn er sich dann eines Tages aus freien Stücken meldet, ist das in Ordnung und dann kann der Kontakt ja theoretisch wieder starten, aber ansonsten würde ich es dann einfach so stehen lassen.
Ich würde die Weihnachtsgrüße per Email oder Whatsapp schicken. Telefonieren würde ich nicht mit ihm. Sonst bist du während der Weihnachtszeit nur noch mit deinen Gedanken bei ihm. Obwohl, das wirst du sowieso sein. ;-)
Ich habe das Gefühl, du wirst ihn in deinem Leben nicht mehr los. Er belastet dich so sehr, wie ich finde. Er tut dir nicht gut. Eine sehr schwierige Situation. :-(
Ich wünsche dir Frohe Weihnachten. ♡
Wir belasten uns irgendwie gegenseitig. Warum denkst Du werden wir uns nicht los? Dir auch Frohe Weihnachten.
Gute Frage. :-) Vielleicht, weil ihr euch gegenseitig braucht. Bin kein Psychologe. ;-)
Es ist nur so schade, weil ein anderer (gescheiter) Mann niemals bei dir ankommen wird, solange du den Typen im Kopf hast.
Du schreibst sehr, sehr viel über ihn und scheinst Dich gedanklich sehr stark mit ihm zu befassen.
Weil wir 6 Jahre sehr stark verbunden waren?
Mein Kommentar war auf Deinen obigen Kommentar an den User SnoopyC737 bezogen. Auf die Frage, warum ihr Euch nicht loslassen könnt. Wenn man , wie Du selbst geschrieben hast, sich solange kennt und so eine intensive Zeit miteinander hatte, ist es durchaus nachvollziehbar, dass man sich nicht so einfach trennen kann.
Er scheint es immer wieder zu versuchen, da es wohl sein reguläres Leben unruhig macht. Andererseits schafft er sich seit Jahren ein Leben, dass sehr dazu angetan ist, seinen Eltern zu gefallen und so zu leben, wie sie es immer erwartet haben.
Obwohl genau diese Forderung sein geringes Selbstwertgefühl verursacht haben. Es dem Täter Recht machen, könnte man überzogen sagen.
Auch, was die Partnerwahl betrifft. Hier standen deren Titel und Status, sowie die Gebärfähigkeit und fehlende Altlasten (Kinder aus vorherigen Beziehungen) im Vordergrund.
Es hört sich echt nach einer sehr schwierigen, belastenden Situation an. Ich wünsche Euch beiden, dass ihr Eure Freundschaft beibehalten könnt. Denn das was Ihr zu haben scheint, ist selten und sollte man deswegen nicht so schnell aufgeben.
Sicher, wenn man auf Probleme angesprochen wird, kann das recht unangenehm sein. Und auch besonders schmerzen, je mehr Emotionen damit verbunden sind.
Das mit den Eltern kenne ich. Ist sehr schwierig von so etwas wegzukommen. Es sind halt auch nicht irgendwelche fremden Personen, sondern die eigenen Eltern.
Hört sich oberflächlich an. So etwas kann aber auch mit Bindungsproblemen etc. zu tun haben, denke ich.
Gerne. Für mich klingt so etwas immer danach, also wenn man u.a keine 'Altlasten' haben möchte, dass man sich so wenig wie möglich mit dem Partner auseinander setzen möchte. Dass man es möglichst einfach haben möchte, ohne irgendwelche Probleme usw. Und das wiederum ist zumindest für mich u.a. ein Zeichen von Bindungsproblemen, sich nicht richtig auf einen Partner einlassen wollen, weil einem die Nähe zuviel ist ; man keine Verantwortung für den Partner übernehmen möchte bspw.
Und den Partner nach Titel und Status auszuwählen finde ich sehr oberflächlich.
Aber wer weiß, was für Gründe das tatsächlich hat. Ich kann ja bloß spekulieren, da ich ihn nicht kenne und gerade wenn man jemanden nicht kennt und nur von bestimmten Verhaltensmustern hört bzw. liest, kann man auch gehörig daneben liegen mit seinen Einschätzungen.
Er hat sich heute tatsächlich gemeldet und auch gefragt, wie es mir geht.