Findet ihr Kleinkind in den Käfig sperren produktiv?
Mein großer, läuft dem kleinen hinterher und stoßt manchmal seinen kleinen Bruder des öfteren. Er jagt ihn, manchmal findet es der kleinere ganz lustig, aber oft ist ihn das auch zu viel.
Heute hat sich der kleine herum gedreht, und der große hat ihn stark gestoßen aus dem nichts.
Der Große ist fast 3, und der kleine wird bald 2 Jahre alt.
Ich habe schon mit meiner Entwicklungsfrühförderin darüber gesprochen, und auch mit meiner Familienbegleiterin. Mir konnte keiner Ratschläge geben.
meine Mutter meint, es wäre extrem sinnvoll den großen für kurze Zeit in den Laufstall zu sperren, (im selben Raum wo wir uns aufhalten.)
wenn er sich so verhält seinem kleinen Bruder.
Ich halte das aber sehr für kontraproduktiv….. Halte allgemein wenig von einsperren..
Was haltet ihr von diesem Ratschlag? Sie meint, nach dem 30x wird er es verstehen..
8 Antworten
Du musst dem Älteren klar machen, wenn er die Grenzen überschreitet. Das geht in diesem Alter sehr einfach mit solchen Massnahmen. Du musst das vermutlich nur 2-3 Mal machen. Dann hat er kapiert, dass das gilt, wenn du sagst, er soll aufhören. Ich habe die Kinder jeweils ins Zimmer gebracht, wenn sie solche Grenzen überschritten haben. Das ist in der ganzen Kindheit höchstens fünf Mal vorgekommen.
Ein Beispiel: Die zwei Töchter haben längere Zeit gestritten und geschrien. Ich sagte, ich will den Streit nicht in der Stube. Als sie weiter gestritten haben, brachte ich sie in ihr Zimmer. Da waren sie sehr rasch ruhig. Nach wenigen Minuten holte ich sie zum Essen. Da waren sie beide zufrieden. Nach dem Essen sagte die ältere Tochter zur Jüngeren: "Komm wir gehen wieder ins Gefängnis!"
Ich glaube, so schlimm war das nicht für sie.
Diderdot2019: wie alt waren denn deine Mädchen? Ich nehme an im Grundschulalter? Da könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass so etwas klappt.
Ich finde deine Erziehungsmethode durchaus nachvollziehbar und sinnvoll. Es kommt eben auch immer auf das Alter des Kindes an. Ein Kleinkind kann man so erziehen. Mit ruämlichen Sachen, denn das können sie verstehen. Mit älteren Kindern kann man reden, aber nicht mit einem 3jährigen.
Diese Haltung ist leider nicht mehr modern...
Nein? Nicht mehr modern wäre Schlagen. Das war die alte Methode.
Die Kinder auf eine Ruhebank setzen oder ähnliche ist relativ modern. Ich nehme an nach den 70ern entstanden.
Aber dieses ewige Gequatsche, was "modern" ist, ist sinnlos, den 3 jährige Kinder verstehen das Gequatsche der Mutter noch nicht ...
Gerade weil das Kind Erklärungen weniger gut versteht, muss man handeln. Durch die Handlung muss verunmöglicht werden, dass das ältere Kind das jüngere umstösst.
Bemerkenswert ist doch, dass keiner, der das Laufgitter ablehnt, einen besseren Vorschlag gemacht hat. Ich lasse nicht zu, dass das eine Kind das andere schlägt. Punkt. Das leuchtet auch einem Dreijährigen ein.
Mach doch mal einen 'modernen' Vorschlag, der verhindert, dass das jüngere Kind umgestossen wird.
Na, mit dem älteren Kind reden. So lange, bis es alt genug ist, das zu verstehen. lol
Falls das nicht klar war, ich bin auf eurer Seite.
Was das Kind dabei vor allem lernt, ist, dass die Eltern bloss quatschen, aber nicht handeln. Da schaltet das Kind auf Durchzug.
Ich finde ein Laufstall ok, er kommt dann auch besser zur Ruhe und du bist ja dabei
Der große wird verstehen: Wenn Mama sieht dass ich den kleinen schubse (oder ähnliches) werde ich eingesperrt. Also schubse ich halt wenn Mama nicht guckt.
sicher solltest du dem großen klarmachen das sein Verhalten nicht ok ist. Aber mit Kindgerechten erkärungen. Die kann er nämlich durchaus verstehen.
Und auch wichitig (auch wenn es nicht gefragt war) dem großen seien Freiraum geben. Dann zu sagen: Lauf mir nicht dauernd nach das will ich jetzt nicht, dazu ist er noch zu klein und der kleine versteht es noch nicht.
Der große wird verstehen: Wenn Mama sieht dass ich den kleinen schubse (oder ähnliches) werde ich eingesperrt. Also schubse ich halt wenn Mama nicht guckt.
Mit anderen Worten, falsches Verhalten sollte nie sanktioniert werden? Das ist schon eine sehr verquere Logik.
natürlich sollte falsches Verhalten nicht toleriert werden. Aber es bringt nichts das Kind zu "bestrafen". Es muss wissen warum es nun eine Konsequenz bekommt und die Nachvollziehen können. Mit "einsprerren" erreicht man gar nichts
Also ich weiß ja nicht, aber für mich fühlt sich "Du schubst andere, bist also eine Gefahr für andere und darfst deshalb für ein paar Minuten nicht frei mit anderen spielen (Laufstall)" nach einer sehr logischen und nachvollziehbaren Konsequenz an...
Man sollte Kinder nie einsperren sondern eher dem großen Bruder klarmachen, das sowas überhaupt nicht okay ist. Zur Not ruhig 30000 Mal mit dem Großen reden, aber nie den Kleinen wegsperren.
Ja, er soll einsitzen, wenn er schlau ist, merkt er warum.
Eine Ergänzung, nachdem ich die anderen Kommentare gelesen habe:
Ein Laufstall ist kein Käfig. Er schützt das Kind. In diesem Fall schützt er eben das kleinere Kind.
Ich dachte nie, dass meine Kinder besonders hochbegabt sind. Aber sie müssen es wohl sein. Denn sie haben immer sehr klar verstanden, weshalb ich sie in ihr Zimmer brachte. Mit Worten erklären ist doch für einen Dreijährigen viel abstrakter und viel weniger nachvollziehbar. Ausserdem muss er doch dann erst recht ausprobieren, was denn passiert, wenn er sich nicht daran hält.