Findet Ihr Arbeitszeitbetrug schlimm?

16 Antworten

Einen schönen guten Tag, liebe*r HalloInternet13

das kommt auf die Arbeitsmoral an. Meine Arbeitgeber waren bis heute alle der Meinung "halte Deine Arbeit ein, mach, was Du machen musst und wenn Du fertig bist und nichts zu tun hast, ist es uns so ziemlich egal, was Du tust".

Die Zeit habe ich dann aber immer zum Lernen genutzt.

Mit freundlichen Grüßen

Dultus

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 💻 Unternehmensberater (Cloud & Softwareentwicklung)

Wenn ihr wirklich nicht mehr zu tun habt, so dass ihr für den Rest des Tages chillen könnt, ist es in Ordnung, sofern dann auch nur als Zeit die Soll-Arbeitszeit erfasst wird.

Wir können das bei uns leider nicht machen, da wir so viel zu tun haben, dass wir immer ausgefüllt sind und die Arbeit immer mehr wird.

Du solltest im Homeoffice nur diejenigen Zeiten als Arbeitszeiten registrieren, in denen du auch arbeitest. Wenn das in der Dokumentation zu kompliziert aussehen würde, weil du z. B. sieben oder zehn Mal am Tag zwischen 5 und 15 min daddelst oder private Dinge tust, dann arbeite eben nach hinten hinaus länger, schreibe aber zwei oder drei kompakte Arbeitsblöcke auf, die die korrekte Arbeitsdauer widerspiegeln.

In Präsenz am Arbeitsplatz solltest du dich bemühen, auch zu arbeiten, wenn du nicht offiziell in Pause bist. Wenn die Arbeit, die dir zugeteilt worden ist, deine Zeit nicht ausfüllt, dann gehe aktiv auf die Suche nach weiteren Aufgaben.

Wenn du verpflichtet bist, dich in Bereitschaft an einem bestimmten Ort aufzuhalten und auf Aufträge zu warten oder auf Anfragen zu reagieren, und nichts anderes Sinnvolles tun kannst, dann kannst du gerne Sport gucken, Zeitung lesen oder dich irgendwie beschäftigen, und das dann als Arbeitszeit gelten lassen.

Ich sage es mal ganz direkt: Sobald einen der Arbeitgeber ins HomeOffice schickt oder auf eine Dienstreise usw., ist das ein Vertrauensbonus und es wird im Grunde einkalkuliert, dass nicht die ganze Zeit stramm durchgearbeitet wird - das heißt nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt, aber der Arbeitgeber wird damit objektiv rechnen, weil er einen nicht dauernd überwachen kann. Man macht es zwar nicht, aber wenn es im Rahmen (!) bleibt, ist es halt so - Hauptsache, man hängt mit der Arbeit nicht hinterher. Auch hängt es von der Stellung ab: Es gibt Jobs, wo die Arbeitszeit relativ frei eingeteilt werden kann - da zählt das Ergebnis, nicht der Weg dorthin.

Schlimm bzw. verwerflich ist nur gezieltes Betrügen, aber auch dazu gehören immer zwei. Bei meinem früheren Arbeitgeber haben viele die Zeit totgeschlagen, aber die Verantwortlichen wussten das und haben nix gemacht - da kehrte der Schlendrian von ganz oben ein und entsprechend passiv war die Arbeitshaltung. Da wurde Zeitung gelesen, telefoniert, geraucht, auf der Toilette ein Nickerchen gehalten, Auto sauber gemacht ... ohne Hemmungen. Wenn es so ausufert, stinkt der Fisch vom Kopf und sind beide Instanzen schuld - mehr noch die Firma, die so was zulässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dultus, UserMod Light   09.09.2024, 11:54
Ich sage es mal ganz direkt: Sobald einen der Arbeitgeber ins HomeOffice schickt oder auf eine Dienstreise usw., ist das ein Vertrauensbonus und es wird im Grunde einkalkuliert, dass nicht die ganze Zeit stramm durchgearbeitet wird

Also was mich persönlich angeht, bin ich zuhause gar produktiver als auf der Arbeit und kann mich viel besser konzentrieren und das geht, soweit ich meine Kollegen gefragt habe, den meisten so.

Aber klar, es gibt immer Ausnahmen.

rotesand  09.09.2024, 11:58
@Dultus, UserMod Light

Ja, da ist auch was Wahres dran. Ich war im HomeOffice über Corona damals zumindest nicht weniger produktiv und habe auch strikt im normalen "Job-Outfit" in meinem Arbeitszimmer "gewirkt", nicht etwa mit Jogginghose im Wohnzimmer mit dem Laptop und dem Kaffeebecher am Esstisch oder gar auf dem Sofa oder so. Dennoch arbeite ich lieber in Redaktion, Büro und Geschäftsstelle sowie auf den Außenterminen - ich brauche den Umtrieb irgendwie und den (netten) Kontakt zu Kollegen und den Leuten, die da kommen.

rotesand  09.09.2024, 11:32

Zu mir ------> ich war ab 10 Uhr auf einer Besprechung, die bis 12 Uhr angesetzt war und doch recht "fix" getagt hat. Jetzt bin ich dabei, Pressemitteilungen zu formulieren - eine recht geistlose Arbeit, mit den Jahren ist das nur noch Routine - und habe hier das nebenher laufen. Passt alles.

Man könnte sich vorstellen, wie man reagieren würde, würde man nicht das ganze Gehalt ausbezahlt bekommen. Das wäre umgekehrt das gleiche.