Findet ihr gut, dass Dialekte aussterben?
Ich bekomme es nur noch bei älteren Menschen mit dass Dialekt gesprochen wird. Und dann verstehe ich kein Wort.
Die meisten jüngeren Leute sprechen Hochdeutsch. Und das finde ich auch gut so, weil es die Kommunikation erleichtert, wenn man von woanders zugezogen ist.
16 Antworten
Hallo,
ich persönlich finde es schade, dass die Dialekte immer mehr ins Hintertreffen geraten, und hoffe, dass sie erhalten bleiben, denn mit dem Aussterben der Dialekte ginge auch die Vielfältigkeit verloren. Sprache - und damit auch Dialekte - ist nämlich viel mehr als nur Verständigung!
Nur dumme Menschen diskriminieren andere, andersdenkende und anderssprechende Menschen!
Ganz davon ab ist das Beherrschen eines Dialektes von Vorteil beim Erlernen einer Fremdsprache.
Wer neben Hochdeutsch Dialekt spricht, findet auch zu Fremdsprachen einen leichteren Zugang.
(Quelle: zeit.de/wissen/2013-05/leserartikel-dialekt-sprachkompetenz)
AstridDerPu
Dialekte sind in der Zeit entstanden, als unsere Vorfahren noch leibeigene Bauern waren. Sie waren vollkommen immobil und sind in ihrem ganzen Leben nur so weit gereist, wie sie von ihrem Kirchturm aus sehen konnten.
Die Kinder erfanden neue Wörter und diese Wörter schafften es in den normalen Sprachgebrauch. Hinter dem nächsten Berg haben die Kinder aber andere Wörter erfunden und ein klein wenig anders gesprochen.
So entwickelten sich die Sprachen immer weiter auseinander und es entstanden immer weitere Dialekte durch die Immobilität der Leute.
In meiner Jugend haben sehr viele Leute Plattdeutsch gesprochen. Mein Opa konnte zwar Hochdeutsch verstehen, es aber nicht sprechen. Innerhalb meiner eigenen Lebensspanne verschwand Plattdeutsch fast vollständig, weil unsere Gesellschaft nicht länger immobil war. Die modernen Medien tun das ihre, die Dialekte weiter zu verdrängen.
Ich habe früher sehr gern Plattdeutsch gesprochen. Aber ich vermisse diese Sprache heute auch nicht. Ich kann im Hochdeutschen genau das Gleiche sagen, wie im Plattdeutschen. Es ist also vollkommen egal, welche Sprache ich benutze. Nur hat Hochdeutsch den Vorteil, dass mich jeder versteht. Ich bin nicht länger auf eine bestimmte Region limitiert.
Deshalb macht es mich froh, dass immer mehr Dialekte sterben. Durch die Mobilität und die modernen Medien verschwinden sie einfach unbemerkt und trennen die Menschen nicht länger von einander. Hochdeutsch verbindet sie und die Leute merken es noch nicht einmal, dass die Dialekte verschwinden. Sie vermissen sie auch nicht wirklich, denn wenn das so wäre, würden sie sich ja für den Erhalt einsetzen. Das macht aber keiner. Lieber sprechen die Leute hochdeutsch.
Also weg damit! Dialekte braucht kein Mensch!
Ich finde, Dialekte sind ein schützenswertes Kulturgut und sollten erhalten bleiben. Wenigstens wenn Leute, die den gleichen Dialekt sprechen, unter sich sind.
Ich passe mich meinem Gegenüber an. Wenn es Bayrisch spricht, bleibe ich gerne bei meinem Dialekt. Wenn ich aber z.B. mit einem Kölner oder einer Berlinerin spreche, dann spreche ich Hochdeutsch und hoffe, dass mein Gegenüber das Gleiche tut.
So pflege ich den Bayrischen Dialekt bzw. die Mundart und kann mich trotzdem mit jedem Deutsch sprechenden Menschen unterhalten.
Freilich – wirklich gebraucht werden die Dialekte nicht, aber sie sind trotzdem eine Bereicherung und haben ihre Daseinsberechtigung.
Es ist etwa so, wie mit alten Autos. Die braucht auch niemand wirklich. Sie sind oft laut, haben armselige Fahreigenschaften, benötigen intensive Pflege und verbrauchen nach heutigen Maßstäben viel zu viel Sprit.
Aber wenn so ein Oldtimer vorbei fährt, bleiben doch viele Passanten stehen und schauen ihm bewundernd mit offenem Mund nach.
So ist es auch mit anderen alten Dingen, wie z.B. Uhren oder Radios. Sie haben Funktionen, die heute jedes Smartphone viel besser beherrscht; digitale Uhren gehen viel genauer und DAB-Radios rauschen nicht und haben immer optimalen Empfang. Aber wenn man einem Regulator aus dem späten 19. Jahrhundert zuschaut, wie das Pendel langsam schwingt, verfällt man schnell in Ehrfurcht. Oder wenn man ein Radiogerät aus den 1930er Jahren hört, kommt man angesichts des unerwartet dynamischen und kraftvollen Klangs aus dem Staunen nicht heraus.
Deiner Schlussfolgerung, dass niemand Dialekte braucht und sie deshalb weg gehören, kann ich nicht zustimmen. Sie gehören ebenso zur deutschen Kultur wie Fachwerkhäuser und Hausmannskost.
Wirklich rauchen tut sie niemand, aber jeder staunt, wenn sie einem begegnen.
Ich weiß was du meinst, kann mich deiner Meinung aber nicht anschließen. Denn anders als bei den alten und schönen Dingen aus der Vergangenheit überwiegt bei den Dialekten der Nachteil des Trennenden. Man separiert sich mit einem Dialekt, gehört nicht dazu. Das passiert dir mit einem alten Auto nicht.
Nein, Dialekte gehören dazu, auch wenn es um ein paar nicht schade wäre wenn sie weg wären.
Nein, natürlich nicht.
Und dass man Hochdeutsch sprechen kann, heißt ja nicht, dass man den Dialekt vergessen muss.
Das wäre sehr schade.
Bis auf ein paar Dialekte, die ich nicht so mag, finde ich es schön, wenn es durchklingt, woher jemand kommt. Ich jedenfalls bin froh, dass man mich nicht nach Norditalien steckt.
Finde ich nicht gut. Dialekte gehören zur Kultur dazu.
Das kann ich bestätigen. Bei uns wurde immer Bayrisch gesprochen, aber meine Eltern haben immer darauf geachtet, dass wir Kinder auch die hochdeutschen Worte kennen und benutzen. Dadurch ist es mir auch leichter gefallen, Amerikanisch und Englisch zu lernen. Amerikanisch habe ich von meinem Stiefvater gelernt und Englisch in der Schule, wo der Englischlehrer aus Oxford war. So beherrsche ich eigentlich vier Sprachen.