Feedbackgespräch war negativ - Wie damit umgehen?

3 Antworten

Hallo,

das klingt nach einer herausfordernden Situation, und es ist verständlich, dass Du frustriert bist. Hier sind einige Tipps, die Dir helfen können, besser mit der Situation umzugehen:

📌 Klarheit schaffen: Setze Dich mit Deinem Chef und Deiner Kollegin zusammen und bitte um klare, schriftliche Anweisungen und Erwartungen. So kannst Du Missverständnisse vermeiden und hast eine klare Orientierung, an der Du Dich halten kannst.

📌 Proaktive Kommunikation: Kommuniziere offen über Deine Herausforderungen und den Mangel an Einarbeitung. Frage gezielt nach Unterstützung und regelmäßigen Check-ins, um sicherzustellen, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

📌 Selbstständiges Lernen: Nutze zusätzliche Ressourcen wie Online-Kurse, Fachbücher und Foren, um Dein Wissen in der Lohnbuchhaltung zu vertiefen. Dies zeigt Deinem Chef Deine Eigeninitiative und Deinen Willen, Dich zu verbessern.

📌 Dokumentation: Führe ein Protokoll über Deine Aufgaben, Fragen und die Antworten Deiner Kollegin. Dies hilft Dir, widersprüchliche Aussagen zu erkennen und bei Bedarf darauf hinzuweisen.

📌 Feedback einholen: Bitte um regelmäßiges Feedback, bevor das nächste offizielle Gespräch stattfindet. So kannst Du frühzeitig Verbesserungen vornehmen und sicherstellen, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

Zur Verlängerung der Probezeit: Es gibt Dir mehr Zeit, Dich einzuarbeiten und zu beweisen, dass Du die Anforderungen erfüllen kannst. Gleichzeitig solltest Du klären, welche konkreten Ziele und Erwartungen in dieser verlängerten Zeit erreicht werden sollen.

Viel Erfolg und bleib dran! Wir drücken Dir die Daumen!

Herzliche Grüße,
Dein thekey.academy Team

Lass Dich nicht von diesen Gesprächen beeindrucken; in aller Regel ist das sinnloser Zeitvertreib, weil es haufenweise Führungskräfte gibt, die keine Ahnung davon haben, wie man Mitarbeiter anführt.

Solche Gespräche sind sehr gut geeignet, den Angestellten klein zu halten, obwohl er sich oft wirklich Mühe gibt. Jeder noch so kleine Fehler wird gnadenlos als massives Problem dargestellt und der Angestellte fragt nicht nach einer Erhöhung des Arbeitslohns.

Sollte Dir der Job gut gefallen und das Klima sehr gut sein, wirst du gerne hingehen und automatisch eine akzeptable Leitung liefern. Ist der Druck aber permanent und Du hast das Gefühl, dass Du niemals die Vorstellung des Vorgesetzten erfüllen wirst, dann solltest Du mal über einen Wechsel nachdenken. Es gibt haufenweise offene Stellen und wer nur an Bildschirmen arbeitet, kann auch einen Arbeitgeber am anderen Ende der Welt zufriedenstellen.

Anscheinend durchlief Dein Onboarding-Prozess suboptimal aufgrund der geringen Verfügbarkeit Deiner Kollegin. Als Quereinsteigerin ist Dein Bedarf an Einarbeitung größer als zu erwarten war, und Deine Einarbeitungszeit ist aufwändiger als erhofft.

Ersteres ist das Versäumnis Deines Arbeitgebers -- und es ist sehr wichtig, dass er das genau weiß. Du hast Anspruch auf gute Einarbeitung, und schlechte Bedingungen bei der Einarbeitung dürfen Dir fairererweise nicht angelastet werden.

Letzteres ist hingegen Dein Defizit, mit dem der Chef bei Deiner Einstellung zwar rechnen konnte, aber nun feststellen muss, dass noch zu viel Luft nach oben bleibt.

Das Dilemma ist, dass die Lohnbuchhaltung als kritischer Prozess absolut sauber, fehlerfrei und zuverlässig erledigt werden muss, weil regelmäßige Fehler das gesamte Unternehmensklima negativ beeinflussen und das Vertrauen in die Führung bröckeln lassen können.

Das Verhalten Deines Chefs erscheint mir korrekt und absolut fair. Er kann und muss(!) von Dir erwarten, dass Du Dich innerhalb der Probezeit zur tadellosen Erfüllung Deiner Aufgaben qualifizierst. Das Angebot der Verlängerung der Probezeit ist ein Entgegenkommen, das auf seiner Seite Bemühen und Wertschätzung zeigt. Er weiß wahrscheinlich, dass Quereinsteiger, besonders an bestimmten Positionen, einen sehr hohen Wert im Team haben können und dass das "Risiko", einen schlechten Mitarbeiter zu erwischen, hier oft kleiner ist als bei anderen Bewerbern.

Immerhin hätte Dein Chef in der Probezeit die Möglichkeit, Dich unverzüglich zu kündigen, sowohl jetzt als auch zum nächsten Gespräch im 5. Monat. Anders herum kann man von ihm nicht erwarten, dass er eine Mitarbeiterin im Unternehmen hält, die aus Sicht des Unternehmens und des Teams nicht im notwendigen Maß ihre Aufgaben erledigt. Habe bitte in dieser Sache auch Verständnis für die notwendige Position Deines Chefs!

Es liegt viel Verantwortung bei Dir, die Lücke zu schließen. Eine gute Führungskraft weiß, dass eine gute Unternehmenskultur die Voraussetzung für gute Teamleistung ist. Wenn Du ein gut integriertes Teammitglied mit der richtigen Einstellung bist, erscheint nicht nur Deine Qualifikation insgesamt erreichbarer, Du hast auch einen 'kulturellen' Mehrwert für das Haus, weil Du eben gut hineinpasst. Aber Du solltest Dich darauf gefasst machen, dass Du in den nächsten Monaten mehr leisten und das erforderliche Niveau dringend erreichen solltest. Oft brauchen Menschen bei neuen Aufgaben mehr als 2-3 Monate, um hineinzukommen, es kann teilweise sogar bis zu acht Monate dauern. Ich würde Dir konkret empfehlen:

  • Nimm, wenn es so weit ist, die ggf. vorgeschlagene Probezeitverlängerung (6 Wochen bis max. 3 Monate) an.
  • Biete Deinem Chef an, eine Schulung zu machen. Die Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Unternehmen, wenigstens zu einem beträchtlichen Teil, (mit)finanziert.
  • Versuche in Deiner Freizeit, die Abläufe, Bedingungen und Optionen bei Deiner Arbeit Dir besser zu vergegenwärtigen und zu sortieren, um mehr Klarheit zu erlangen. Spiele Szenarien von Aufgabenstellungen durch und erstelle für Dich selbst Musterlösungen, notfalls eigenes Schulungsmaterial, und lasse es evtl von Deiner Kollegin freundlich prüfen.
  • Zeige Deine Motivation, für den Verbleib im Unternehmen etwas tun zu wollen.
  • Sollte sich zeigen, dass Du es schließlich nicht hinbekommst (bitte bleib Dir selbst gegenüber absolut ehrlich!) und dennoch unbedingt im Unternehmen bleiben möchtest, kannst Du fragen, ob es möglicherweise andere, geeignetere Aufgaben für Dich geben könnte.

sumpfbub  15.07.2024, 13:18

Verlängern um 6 Monate ist ein völliger Käse aus Sicht des AN. Jeder weiß nach zwei bis drei Tagen, ob ein neuer Kollege passt oder nicht.

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baucolo  15.07.2024, 21:54
@sumpfbub

Nichts für ungut, aber das ist Unsinn und hat auch nichts mit meiner o.a. Antwort zu tun. Mit dem Anliegen der Fragestellerin scheint es auch nichts zu tun zu haben, denn sie ist ja selbst die neue Kollegin im Team.

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sumpfbub  16.07.2024, 10:32
@baucolo

Die Probezeitverlängerung - um welchen Zeitraum auch immer - ist nur für den AG vorteilhaft. Du schlägst vor, den Vorschlag des AG anzunehmen: Ich halte dagegen.

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