Essay: Gegen den Strom schwimmen.. Ist das gut? Kann ich das vorlesen?
Ich wäre euch dankbar für ein paar Tipps, und für Kritik :) Da der Text nicht komplett hier in die frage passt werde ich den rest als antwort ergänzen
LG
Partnerlook – Was früher als Symbol von enger Freundschaft zeugte und als Zeichen der Zusammengehörigkeit galt, ist heutzutage eher zufällig anzutreffen. Wenn ich ruhig über die Straße schlender, sehe ich eigentlich nur eins: Die selbe Kleidung, die selbe Haarfarbe, vielleicht unterschiedliche Gesichter, doch immer ein und das selbe Ziel. Ich sehe Menschen auf der Suche nach Zugehörigkeit. Menschen, die aus reiner Bequemlichkeit nicht „anders“ sind, Menschen, die Angst haben Kritik zu erfahren, und sich deshalb nicht trauen sich von der Masse abzuheben und sich somit in eine Position zu begeben, die warscheinlich öfters kritisiert wird als das „Mainstream“ sein. Denn in ihnen spiegeln sich die meisten in einzelnen Teilen wieder, und ich bin Teil dieses zerbrochenen Spiegels. Doch verspüren wir nicht trotzdem alle irgendwo den Drang anders zu sein? Sich anders zu definieren, zu zeigen und zu fühlen? Ich frage mich manchmal wie es sein muss, jemand ganz anderes zu sein, jemand der sich von jeglichem Trend löst und seine Individualität komplett auslebt. Ich würde mich fühlen wie in einem Krieg, ich sähe eine Einheit, ja alle trügen die selbe Uniform, und dann wäre da noch ich, der „Gegner“, das Individium. Ich denke der Kampf in dem ich mich befinden würde wär sehr schwer zu kämpfen, denn sie sind in der Überzahl, ihnen dürfte es leicht fallen sich gegen eine einzelne Person zu wenden. Ja, gegen den Strom schwimmen muss schwer sein, es bedarf an einer starken Persönlichkeit, viel Energie und Durchhaltevermögen. Die Redewendung „gegen den Strom schwimmen“ ergibt hierbei viel Sinn, denn wer jemals versucht hat mit einem Kanu gegen den natürlichen Flusslauf zu paddeln, weiß wie nerven zerreißend es ist. Man bleibt so gut wie auf einer Stelle, und hofft nicht von der Wassermasse, oder in diesem Fall der Menschenmasse mitgerissen zu werden. Nicht dem Fluss bin in die Mündung ins offene Meer zu folgen, dort wo alles zusammenläuft, dort wo es keinen Unterschied mehr macht wie man ist, da man einfach in der Masse verloren geht. Aber da stellt sich mir die Frage wer bin ich denn überhaupt? Und vorallem wie bin ich? Eine Frage, auf die es keine Antwort zu geben scheint. Denn zurückblickend ist es doch so, dass wir zwar immer wissen wie wir waren, doch niemals zu wissen scheinen wie wir sind. Bin ich ein Teil der Einheit, oder hebe ich mich von der Menge ab? Bin ich besonders, oder habe ich ein Alleweltgesicht? Aber vor allem was von dem ist wünschenswerter? Zugegeben spreche ich den Menschen, die den Mut haben anders zu sein, große Bewunderung zu. Trend? Was ist das? Es definiert einen nicht. Individualität, das definiert einen. Die Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Doch was ist wenn meine eigene Persönlichkeit gerade in der Anpassung liegt?
2 Antworten
Habe ich jemals gelernt wie meine Persönlichkeit aussieht, oder habe ich mich von klein an angepasst und somit nie gelernt mein Inneres nach außen zu tragen? Wie soll man sich selbst finden, wenn man Teil der Anderen zu sein scheint? Mainstream sein... Das hört keiner gerne, man fühlt sich dann wie in eine Schublade gesteckt. Und genau das wird man auch. Doch innerlich besitzt denke ich Jeder den Wunsch zu Rebellieren, die Grenzen kennenzulernen, sich selbst kennenzulernen. Doch wie soll man aufmüpfig sein wenn man es selbst zu sein scheint, gegen den man rebelliert? Die eigene Meinung vertreten, ja damit kann ich mich von anderen abheben. Ja, ich kann meinen Eltern wiedersprechen, und ja, ich kann auch meinem Lehrer wiedersprechen. Doch letztenendes wird man warscheinlich eh wieder von dem Strom des Flusses mitgerissen, aus Angst. Angst von den Eltern Hausarrest zu bekommen, Angst dem Lehrer unsympathisch aufzufallen. Wodurch kann ich mich noch abheben? Die Musik. Es gibt unzählig viele verschiedene Arten von Musik. Hip Hop, Metal usw. Meine Freunde hören meistens die Musik aus den Charts. Ich auch. Würde ich sagen, „nein so mainstream bin ich nicht, ich höre jetzt Metal“, würde ich dann nicht wieder einer Schublade angehören, und wieder „mainstream“ sein? Oder wenn ich nicht evangelisch sein möchte, da es vielleicht der Rest meiner Klasse ist. Ich werde sicherlich nie die einzige sein die einer anderen Religion angehört. Nein natürlich nicht, denn ich treffe auch dort wieder auf eine Gruppe Menschen die vielleicht manchmal versuchen sich von anderen zu unterscheiden, wieder treffe ich auf gleichgesinnte. Das einzige was mich von ihnen unterscheiden könnte wäre die persönliche Beziehung zu Gott, doch die kann man nicht nach außen hin fest machen. Ich denke anders sein ist ein Thema, mit dem man sich ewig auseinander setzen kann. Denn was ist schon anders, wenn letztenendes sowiso alle wieder gleich sind? Im Enddefekt sind wir alle nur Menschen, alle gleich. Ob schwul oder lesbisch, ob dick oder dünn, ob schwarz oder weiß. Doch ich denke , und ich hoffe, irgendwo tief im Inneren hat jeder etwas Individuelles an sich, man muss es nur finden, und vorallem muss man es zulassen können.
Ja, das kannst Du vorlesen.
Mir viel als Ergänzung spontan ein, dass man durch die Schule eher daran gehindert wird, individuell zu sein; nicht bewusst, sondern dadurch wie das System funktioniert:
- Gleichaltrigkeit in den Klassen
- alle werden zu Schülern gemacht
- unter dem Deckmantel der Chancengleichheit, dürfen die Menschen unter den Abschlüssen wählen, die das System bietet
- Individualität, also Verschiedenartigkeit wird als störend empfunden, weil sie den einheitlichen Bildungsstandards im Wege ist
- an alle wird der gleich Maßstab angelegt. (Der Sohn vom Hufschmied, mit Händen wie Klodeckel, muss den Scherenschnitt genauso hinbekommen, wie die zierliche Banknachbarin) Chancengleichheit!!!
Gruß Matti