Erklärung - Zusammenhang zwischen Quantenphysik und Leben nach dem Tod

5 Antworten

chocoli,

als ausgebildeter Physiker muss ich Dir sagen: FK1954 hat vollkommen recht.

Die Quantenphysik enthält zwar eine Menge Effekte, die uns Lebewesen aus der Welt der "großen Dinge" höchst merkwürdig erscheinen, weil sie einfach die komplett anders funktionierende Welt der allerkleinsten Dinge beschreibt.

Sie macht aber - wie jede(!) naturwissenschaftliche Theorie keine Aussagen über Transzendentes wie eine "Seele" oder ein "Leben nach dem Tod". Naturwissenschaft beschäftigt sich immer nur mit Prozessen oder Gegenständen, die sich gesetzmäßig verhalten und somit testbar sind. Es gehört also zum Wesen einer naturwissenschaftlichen Aussage, dass man sie an der Beobachtung gezielt testen können muss.

Und das wäre halt bei Aussagen über die "Seele" oder ein "Leben nach dem Tod" nicht möglich. Tatsächlich handelt es sich deshalb bei solchen Behauptungen immer um Esoterik, nicht um echte Naturwissenschaft - auch wenn es so aussieht. Und ja, leider auch, wenn es sich um manch private Äußerung eines Physikers handelt.

Warum sollten Esoteriker sich auf die Quantenphysik beziehen? Ganz einfach: Weil das Eindruck macht beim Leser. Der Physikprofessor Martin Lambeck hat das einmal sehr treffend beschrieben:

"Es könnte zunächst erstaunen, daß die Esoteriker ihre Aussagen ausgerechnet auf ein so unesoterisches Gebiet wie die Physik zu stützen versuchen. Genauer betrachtet erweist sich jedoch die Physik als geradezu ideal zur Überzeugung der meisten Leser esoterischer Literatur, also Nichtphysikern: Einerseits genießt die Physik wegen ihrer großen Erfolge in der Erklärung der Natur und als Grundlage der Technik großes Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Andererseits sind ihre Aussagen und die Methoden ihres Kenntnisgewinns für einen Nichtphysiker, für den schon in der Schule die Physik das unbeliebteste Fach war, nicht zu durchschauen. Daher mag ein Nichtphysiker geneigt sein, eine Behauptung der Esoteriker nicht nur zu glauben, sondern sogar als wissenschaftlich gesichert anzusehen, wenn sie mit dem Zusatz „Und die moderne Physik sagt das auch" vorgetragen wird."

So unbefriedigend diese Antwort daher für Dich auch sein mag: Richtig ist, dass

  • die Quantenphysik keinerlei Aussage über ein Leben nach dem Tod machen kann.

  • die Behauptung, sie würde das (oder auch alle möglichen und unmöglichen unsinnigen Therapien) stützen, ist eine von Esoterikern und Pseudowissenschaftler gerne, oft und erfolgreich eingesetzte Marketingmethode.

In Bezug auf Religion oder Spiritualität kannst Du glauben, was Du glauben möchtest. Es gibt aber leider keine Möglichkeit, Deine Überzeugung seriös auf die Physik zu stützen.

Grüße


zack69  15.10.2014, 10:53

Sie schreiben "Es gehört also zum Wesen einer naturwissenschaftlichen Aussage, dass man sie an der Beobachtung gezielt testen können muss."

Erschreckend das sie behaupten sie kennen sich mit Physik aus! Ihnen scheinen nicht einmal die Grundlagen der Quantenphysik bekannt zu sein. Das ist eben das Größte "Mysterium" der Quantenphysik. Umso genauer ich es beobachten will, desto ungenauer werden die ergebnisse. Sie haben anscheinend nie was von Heisenberg, Schrödingers Katze oder Einsteins "Spukhafter Fernwirkung" gehört. Was auch immer Sie studiert haben, Physik war es nicht!

chocoli 
Beitragsersteller
 19.10.2014, 00:40
@zack69

Hey, das ist ja voll interessant! Was ist damit gemeint mit Schördingers Katze oder Einsteins spukhafter Fernwirkung? Könntest Du es mir erklären, da ich wirklich von Physik keine Ahnung habe?

uteausmuenchen  19.10.2014, 23:16
@zack69

Zack69,

doch, auch und gerade die Aussagen der QM kann man im Experiment überprüfen. Die QM macht ja Wahrscheinlichkeitsaussagen über Zustände.

Glauben Sie wirklich, man könnte das Zutreffen oder Nichtzutreffen von Heisenbergs-Unschärferelation nicht testen?

Und genau das war gemeint, also bitte nicht falsch verstehen: Natürlich bedeutet Heisenberg eine fundamentale Messunschärfe in der Quantenwelt. Wir haben aber gleichzeitig eine Formel, die uns die Größe dieser Unschärfe angibt - und diese Formel können wir sehr wohl überprüfen.

Das gilt auch für das Phänomen der Verschränkung. Auch für die Verschränkung kann man im Experiment sehr gut testen, ob die Vorhersagen der QM zutreffen - und ja, das wurde gemacht und die Vorhersagen waren zutreffend.

Also: Nicht falsch verstehen, schon braucht man den anderen nicht unnötig zu kritisieren.

chocoli 
Beitragsersteller
 03.10.2014, 08:31

Vielen dank für deine Antwort. Du hast dir große Mühe gegeben, sie zu erklären und konntest mir "bedingt" helfen. Aber du machst einen für traditionelle Naturwissenschaftler, d. h. auch für Physiker, typischen Denkfehler. Ich denke gerne auch über Dinge nach, die ich nicht beweisen kann. Nur so haben Menschen sich weiter entwickelt und konnten das "geistige Mittelalter" verlassen. Bei meiner Frage geht es um Überlegungen, Theorien, die Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler und oder Handwerker haben können. Der Professor, den du zitierst, kann eine gewisse Arroganz in seiner Antwort nicht unterdrücken. Wieso soll jemand, der nicht Physik studiert hat, a) in der Schule schlecht gewesen sein und vom Fach nichts verstanden haben und b) überhaupt nichts verstehen? Wenn ein Naturwissenschaftler glaubt, seinen Glauben beschreibt und begründet, handelt es sich um seinen persönlichen Glauben, der - auch wenn es für dich nicht nachvollziehbar ist - für mich interessant ist. Diese Unterscheidung ist wichtig. Wissenschaftler, die einen Glauben haben und über diesen reden, würde ich nicht als Pseudowissenschaftler und Esoteriker beschimpfen. Das ist wirklich schade!

uteausmuenchen  03.10.2014, 12:55
@chocoli

chocoli,

bitte nicht böse sein, aber Du machst einen für Nichtwissenschaftler typischen Denkfehler.

Du schreibst

Ich denke gerne auch über Dinge nach, die ich nicht beweisen kann. Nur so haben Menschen sich weiter entwickelt und konnten das "geistige Mittelalter" verlassen.

Genau das ist anders herum. Naturwissenschaft beweist nicht, Naturwissenschaft widerlegt.

Karl Popper (er war Philosoph und hat sich mit der Erkenntnistheorie beschäftigt, also der Frage, wie man Wissen vergrößern kann) hat Wissenschaft schließlich so definiert:

"Wissenschaft ist die Methode, kühne Hypothesen aufzustellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben."

In der Naturwissenschaft gehört es unabdingbar dazu, dass eine Behauptung überprüfbar sein muss. Und zwar überprüfbar an der Natur, durch Beobachtung oder Experiment. Die Natur entscheidet, nicht der Wissenschaftler.

Der Naturwissenschaftler "glaubt" also gar nichts, er zweifelt. Er versucht zu widerlegen, auch das, was sich schon bewährt hat. Und ganz wichtig: Er verwirft auch die Ideen, die sich nicht bewähren bei der Überprüfung.

Feynman hat geschrieben: "It doesn't matter how beautiful your theory is, it doesn't matter how smart you are. If it doesn't agree with experiment, it's wrong."

Und genau so ist Naturwissenschaft definiert. Nicht von Naturwissenschaftlern, sondern "von außerhalb der Disziplin", von Philosophen, die Erkenntnistheorie betreiben.

Und genau deshalb ist es nicht "beschimpfen", wenn man trennt in Wissenschaft und Pseudowissenschaft, sondern eine Beschreibung der Tatsachen: Der eine hält sich an die Pflicht zur strengen Überprüfung seiner Aussagen, der andere nicht.

Und das ist etwas, was man dem Verbraucher auch sagen darf und sagen muss. Denn überprüfte Behauptungen sind zuverlässiger als blinde Spekulation.

Bei meiner Frage geht es um Überlegungen, Theorien, die Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler und oder Handwerker haben können.

Nein, sorry. Die Frage "Warum geht man davon aus - wegen der Quantenphysik - dass es Hinweise für ein Leben nach dem Tod gibt?" bezieht sich unmittelbar auf die Aussagen der Quantenphysik.

Wenn Du wirklich wissen willst, was die Quantenphysik über ein Leben nach dem Tod aussagt, musst Du jemanden fragen, der etwas von Quantenphysik versteht, also einen Naturwissenschaftler - nicht unbedingt mich, wenn Du das nicht möchtest, aber jemanden, der die Aussagen der Quantenphysik kennt. Nicht jemanden, der sich Vorstellungen von der Quantenphysik macht, weil er einmal etwas über sie gelesen hat.

Wie gesagt: Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod können und dürfen alle machen. Ideen entwickeln und denken sollen natürlich erst recht alle machen.

Aber wenn Du konkret die Aussage machst: "Das sagt doch die Physik", dann betrittst Du das Gebiet der Naturwissenschaft und musst überprüfen und belegen. Wenn Du weiterhin nur spekulierst, ist es keine Physik, sondern Pseudophysik.

Und ich muss sagen, dass ich es als Physiker immer schade finde, dass alle möglichen Scharlatane mein Fachgebiet missbrauchen, um beim Kunden Seriosität vorzutäuschen - und wenn ich dann aus Gründen des Verbraucherschutzes auf die Unseriosität hinweise, werde ich als "arrogant" beschimpft. Glaubst Du wirklich es sei besser, der Scharlatanerie Tür und Tor zu öffnen?

Was glaubst Du, was mit einer Gesellschaft passiert, die sich der kritischen Überprüfung von Behauptungen verweigert? Die keine Werkzeuge mehr hat, zwischen "zutreffend" und "stimmt so nicht" zu unterscheiden? Genau: Das ist Mittelalter. Wir haben das Mittelalter verlassen, weil wir angefangen haben, an der Natur zu überprüfen...

Grüße

Adlerblick  04.10.2014, 22:30
@uteausmuenchen

Hi Ute, bei Dir würde man gerne wieder Schüler sein! Es macht immer wieder Spaß das aufzunehmen, was und wie Du es erklärst. Du schaffst es immer wieder den Bogen zu spannen von der Physik zur Philosophie und damit gleichzeitig auch die Neugierde aufrechtzuerhalten.

Die Tatsache, dass Beides mit "Ph" anfängt mag Zufall sein, trägt aber nicht unmaßgeblich dazu bei, sich beider Wissenschaften mit Respekt und Anerkennung zu nähern.

Danke für Deinen wunderbaren Beitrag!

chocoli 
Beitragsersteller
 11.10.2014, 22:54
@uteausmuenchen

Liebe UteausMünchen, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich bin dir sehr dankbar. Es ist schade, dass Du - als Physikerin - dich Physiker nennst. Es wirkt auf mich nicht seriöser. Ich habe den Eindruck, du glaubst, es wirkt auf diese Weise anspruchsvoller. Das sit bei mir nicht der Fall, bitte nicht böse sein. Und ich bin sicherlich keine Emanze! Ich habe zugegeben, dass meine Frage eigentlich falsch formuliert war. Dennoch sehe ich einen Grundsatzfehler bei deiner Argumentation. Du schreibst, die Welt hätte sich weiter entwickelt weil die Naturwissenschaft widerlegen konnte. Aber die Naturwissenschaft konnte nur deshalb widerlegen, weil sie von der Freiheit Gebrauch machte zu denken, was ihr sinnvoll erschien. Und genau das, diese Freiheit zu nutzen, zu denken, auch wenn es weder beweisbar noch widerlegbar ist, nehme ich mir! Die Naturwissenschaft widerlegt Theorien. Wunderbar! Aber nicht nur der Naturwissenschaftler zweifelt, sondern eben auch der Geistwissenschaftler. Und ich bin eine Geisteswissenschaftlerin, die weiß Gott eben nicht über Äußerungen von Scharlatanen hier reden will. Du schreibst Folgendes: * > Und das ist etwas, was man dem Verbraucher auch sagen darf und sagen muss. Denn überprüfte Behauptungen sind zuverlässiger als blinde Spekulation.

Bei meiner Frage geht es um Überlegungen, Theorien, die Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler und oder Handwerker haben können. 

Nein, sorry. Die Frage "Warum geht man davon aus - wegen der Quantenphysik - dass es Hinweise für ein Leben nach dem Tod gibt?" bezieht sich unmittelbar auf die Aussagen der Quantenphysik.

Bei meiner Frage geht es um Überlegungen, Theorien, die Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler und oder Handwerker haben können. 

Nein, sorry. Die Frage "Warum geht man davon aus - wegen der Quantenphysik - dass es Hinweise für ein Leben nach dem Tod gibt?" bezieht sich unmittelbar auf die Aussagen der Quantenphysik.* **

Wie Du siehst, war meine Frage schlecht formuliert. Ich habe sie da nochmal, genauer hingeschrieben. Aber du antwortest mit "sorry".... Durch unsere Studiengänge wird unser Denken u. a. geprägt. Deshalb ist für mich die Frage nach dem "Leben nach dem Tod" - von seiten von Naturwissenschaftlern und Naturwissenschaftlerinnen sehr interessant. Du hast darin recht, dass ich sie nicht in der Quantenphysik beantwortet sehen werde. Aber die Physiker und Physikerinnen, die Chermikerinnen und Chemiker, die Biologen und Biologinnen und die Geisteswissenschaftler wie Mathematikerinnen oder Mathematiker, Literaturwissenschaftler, Theologinnen haben möglicherweise unterschiedliche Begründungen. Und diese interessieren mich. Heutzutage finde ich es übrigens überhaupt nichts Revolutionäres zu sagen, ich bin Wissenschaftler und beschättige mich nur mit Theorien, die bew> > iesen oder widerlegt werden. Das ist doch das Gängiste. Dafür kriegt doch heute jeder Applaus! Du bist keine Märtyrerin, wenn Du sagst, Physiker, die sich zu Glaubensfragen äußern, seien Scharlatane und würden DEIN FACHGEBIET missbrauchen. Das ist so schade! > Wenn du dich aber zu Glaubensfragen äußerst, wirst du heute - vor allem wenn Du Naturwissenschaftler bist - viel eher angegrifren und sofort als Pseudowissenschaftler hingestellt, wenn Du von deinem Recht GEbrauch machst, Deine Überzeugung zu begründen (egal ob Du glaubst oder nicht) mit Denkkonstrukten und Ideen, die logischerweise nicht beweisbar sind, aber dennoch interessant und vor allem ein Zeichen von Intelligenz sind. Und das ist die Freiheit im Denken auf die ich nie verzichten will! Was glaubst Du z. B. persönlich? Wenn Du Atheisten bist, das vermute ich mal, warum bist du das? Das wäre für mich interessant!

uteausmuenchen  12.10.2014, 00:49
@chocoli

Hallo chocoli,

Es ist schade, dass Du - als Physikerin - dich Physiker nennst. Es wirkt auf mich nicht seriöser. Ich habe den Eindruck, du glaubst, es wirkt auf diese Weise anspruchsvoller.

Nein. Ich bin nur nicht der Meinung, dass man alles mit Gewalt "gendern" muss. Wenn ich sage, dass ich als Physiker antworte, dann meine ich, ich antworte mit dem Hintergrundwissen meiner Ausbildung. Nicht als Mann, nicht als Frau - sondern als jemand, der Quantenmechanik mal gelernt hat. In der Naturwissenschaft zählt die Sachlage, das Argument - icht die Person dahinter. Wenn ich sage, ich antworte als Physiker, dann verschwindet die Person hinter dem Fach und das Geschlecht ist unwichtig. Wie jede andere Eigenschaft der Person.

Aber die Naturwissenschaft konnte nur deshalb widerlegen, weil sie von der Freiheit Gebrauch machte zu denken, was ihr sinnvoll erschien. Und genau das, diese Freiheit zu nutzen, zu denken, auch wenn es weder beweisbar noch widerlegbar ist, nehme ich mir!

Der Punkt ist, dass es sich dann nicht mehr um wissenschaftliche Aussagen handelt. Wissenschaftliche Aussagen - und das habe ich oben dargestellt definieren sich dadurch, dass sie eine Möglichkeit der Überprüfung anbieten.

Du kannst also denken, was Du möchtest. Spekulieren, was Du möchtest. Nur: ist es nicht überprüfbar, ist der Gedanke nicht wissenschaftlich zu nennen.

Die Naturwissenschaft widerlegt Theorien. Wunderbar! Aber nicht nur der Naturwissenschaftler zweifelt, sondern eben auch der Geistwissenschaftler. Und ich bin eine Geisteswissenschaftlerin, die weiß Gott eben nicht über Äußerungen von Scharlatanen hier reden will.

Ja, für Geisteswissenschaften gilt das nicht anders. Bartley definiert Rationalität über Kritisierbarkeit im Argument: ein Gedanke wird erst rational, wenn er sachlich kritisierbar ist.

Daher: Akzeptiere den Hinweis: Wer behauptet, die Quantenmechanik liefere eindutige Hinweise auf ein Leben nach dem Tod, der betreibt keine Wissenschaft mit dieser Aussage.

Du bist keine Märtyrerin, wenn Du sagst, Physiker, die sich zu Glaubensfragen äußern, seien Scharlatane und würden DEIN FACHGEBIET missbrauchen. Das ist so schade!

Lege mir bitte keine Worte in den Mund, die ich so nicht gesagt habe. Jeder Naturwissenschaftler (Obacht: wieder ungegendert) ist auch Privatperson, Persönlichkeit mit Ängsten, Träumen, Glaubensüberzeugungen. Und auf Nachfrage darf und soll die jeder äußern dürfen. Genau das ist das Recht auf Meinungsfreiheit.

Mein Fachgebiet missbraucht, wer behauptet, bestimmte Gleubensfragen seien durch die Physik - in diesem Falle die Quentenphysik - belegt. Missbrauch deshalb, weil jede Naturwissenschaft zu existenziellen Fragen nicht antwortet. Und jeder Naturwissenschaftler (Obacht: wieder ungegendert) weiß das. Naturwissenschaft macht keine Aussagen zu Deutungsfragen unseres Daseins.

Ein Naturwissenschaftler (Obacht: wieder ungegendert) darf selbstverständlich seine Überzeugungen und Gedankengänge äußern. Den Scheinwissenschaftler erkennt man aber im Kategorienfehler, zu versuchen, eine Deutungsfrage naturwissenschaftlich zu begründen. Wer ein Leben nach dem Tod mit Quantenmechanik belegen will, verkauft Scheinwissenschaft.

Und nein, Du liegst falsch. Ich bin nicht atheistisch; ich glaube aber auch nicht an ein wie auch immer geartetes Bewusstsein nach meinem Tod. Und um ehrlich zu sein, wäre es das Letzte,was ich mir wünschen würde. ;-) Wer ein bisschen mit "astronomischen Zahlen" zu tun hatte, der hat eine ungefähre Vorstellung davon, dass "unendlich" ziemlich unangenehm lange dauern kann. Vor allem hinten raus.

chocoli 
Beitragsersteller
 19.10.2014, 00:36
@uteausmuenchen

Hallo UteausMünchen, es hatte Spaß gemacht mit dir zu diskutieren, aber du wiederholst dich und gehtst nur ganz zum Schluss auf meine Frage ein. Das ist schade. Du redest über Naturwissenschaft und Scheinwissenschaft und redest und redest und redest, dabei wiederholst du. > > Ein Naturwissenschaftler (Obacht: wieder ungegendert) darf selbstverständlich seine Überzeugungen und Gedankengänge äußern. Den Scheinwissenschaftler erkennt man aber im Kategorienfehler, zu versuchen, eine Deutungsfrage naturwissenschaftlich zu begründen. Wer ein Leben nach dem Tod mit Quantenmechanik belegen will, verkauft Scheinwissenschaft. << Wer hat behauptet, dass mit der Quantenmechanik ein Leben nach dem Tod belegt werden kann? Das wiederholst Du zwar, aber ich habe schon längst richtig gestellt und genau beschrieben, was ich meine. Und übrigens was dieses Zitat betrifft : > Und nein, Du liegst falsch. Ich bin nicht atheistisch; ich glaube aber auch nicht an ein wie auch immer geartetes Bewusstsein nach meinem Tod. Und um ehrlich zu sein, wäre es das Letzte,was ich mir wünschen würde. ;-) Wer ein bisschen mit "astronomischen Zahlen" zu tun hatte, der hat eine ungefähre Vorstellung davon, dass "unendlich" ziemlich unangenehm lange dauern kann. Vor allem hinten raus. << muss ich dir sagen, dass ich dich schon richtig eingeschätzt habe, egal ob du dich Atheist oder Agnostiker oder wie auch immer nennst. Ich weiß wie alle anderen Menschen, die sich Gedanken darüber machen auch, dass "unendlich" auch unangenehm lange sein kann. Man muss nicht nur in der Schule mit "astronomischen Zahlen" zu tun haben, um das zu wissen. Aber dass du nicht an ein Bewusstsein nach dem Tod glaubst, sieht man sehr gut an deinen Ausführungen. Du wiederholst immer wieder, dass Naturwissenschaft keie Aussagen zu Deutungsfragen macht. Das wissen wir ja. Deswegen sind für mich nur die Naturwissenschaftler interessant, die sich persönlich Gedanken machen und eine subjektive Meinung äußern. Diese Meinung ist für mich sehr wichtig und interessant. Die Wiederholungen von Definitionen was Naturwissenschaftler können oder nicht können, macht das Ganze leider nicht interessanter. Jetzt hast Du leider nachgelassen mit deinem letzten Kommentar! Also stelle ich dir eine Frage, um das Ganze etwas interessanter werden zu lassen. Wie gehst Du um mit dem Verlust von geliebten Menschen? Wo und wie findest Du Trost?

Hier wird oft diskutiert, wie denn Naturwissenschaft und Quantenphysik definiert sind. Doch um die Frage zu beantworten muss man sich doch auch die Frage stellen "Gibt es überhaupt Hinweise auf «Leben nach dem Tod»?"

Ob diese dann mit Quantenphysik oder einer anderen Naturwissenschaft beschrieben werden ist mir nämlich völlig egal. Aber solange wir keine konkreten Hinweise auf ein «Leben nach dem Tod» haben, ist das Finden eines Zusammenhanges recht schwierig. Natürlich, Nahtoderlebnisse werden immer wieder als Basis für ein Leben nach dem Tod hingenommen. Ebenso Gedankenübertragungen mit Toten, doch genau hier mangelt es an konkreten überprüfbaren Ereignissen. Wäre eine Gedankenübertragung irgendwie möglich, wäre das Preisgeld von 1922 sicher schon lange abgeholt worden. Also Gedankenübertragung ist nicht: Wie wollen wir dann die verstorbenen Seelen messen? Bevor ich messen kann, mache ich mir noch nicht wirklich Sorgen zu den Beweismethoden.

Da schreibe ich lieber, wie es Friedrich Schiller antönt, ein Buch und "weiß", dass meine "Seele" ewig bleibt (doch das war wohl mit Leben nach dem Tod nicht gemeint? Dazu brauche ich nämlich weder Quanten noch Theorie, sondern einfach Bleistift und Papier).


chocoli 
Beitragsersteller
 09.05.2016, 22:02

Lieber phigeek, tja, ich mache mir lange Gedanken darüber. Und das, was Du schreibst, überzeugt mich leider auch nicht. Die Messung von Irgendetwas ist nicht ein Beweis, der mich überzeugen würde. Vielleicht gibt es nichts. Aber Tatsache ist, dass es weder einen Beweis gibt für ein Leben nach dem Tod, aber es gibt ebensowenig ein Beweis dafür, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Und das sehen manche Wissenschaftler auch nicht. Ich möchte lieber glauben, aber - natürlich - ich möchte, bin mir über die fehlenden Beweise bewusst. Trotzdem weiß ich nicht, warum es logischer sein soll, dass es nichts gibt. Irgendwie überzeugt mich das nicht!

phigeek  10.05.2016, 06:43
@chocoli

Deine Antwort ist ganz menschlich: Unser Gehirn ist ein assoziatives Sammlerorgan: Alles was bisher geschah, wird/soll auch in Zukunft so sein. Warum sollte für mich die Sonne eines Tages plötzlich nicht mehr aufgehen?

Die Wahrscheinlichkeit auf ein Leben nach dem Tod ist jedoch genau gleich hoch, wie alle anderen Ereignisse, für die es weder Hinweise gibt oder die weder messbar noch beweisbar sind:

  • Dass Götter existieren.
  • Dass Götter nicht existieren.
  • Dass die Mengenlehre widerspruchsfrei ist.
  • Dass es im Weltraum irgendwo sonst menschenähnliche Wesen gibt.
  • Dass es im Weltraum nirgendwo sonst menschenähnliche Wesen gibt.
  • ... und und und

Es gibt keinen Zusammenhang.

Die Quantenphysik befasst sich nicht mit Esoterik. Das wird lediglich von den Esoterikern behauptet.


chocoli 
Beitragsersteller
 20.09.2014, 00:59

Es geht nicht um Esoteriker! Es geht um Naturwissenschaftler oder Geisteswissenschaftler, die von Hinweisen sprechen! Soviel weiß ich sicher!

phigeek  01.02.2016, 09:53
@chocoli

Naturwissenschaftler sind auch nur Menschen mit ihren spirituellen Ansichten. Keine Hinweise konnten reproduziert werden - Beweise fehlen gänzlich.


Kaen010  20.09.2014, 00:36

"Daraufhin habe diese kurz im Archiv gesucht und ihm ein Foto gezeigt, auf dem er sofort den jungen Mann erkannt habe"

Im Studentenheim haben sie also fotos von allen studenten? Wieso müssen die in solchen texten immer son blödsinn reden?

chocoli 
Beitragsersteller
 20.09.2014, 01:19
@archeopterixx

@Archeopterixx: Vielen Dank für den Artikel! Er ist sehr interessant! Ich habe ihn ausgedruckt! Mir fehlt immernoch der Zusammenhang! Ich verstehe nicht den Zusammenhang, aber es ist so interessant, dass ich deswegen diese Frage gestellt habe. Auch ich werde es letztendlich wissen, wenn ich gestorben bin. ABer warum soll ich mir vorher nicht darüber Gedanken machen! Zu Kaen010: Das ist kein deutsches Studentenwohnheim! Im Ausland ist das oft anders. Als ich mein Auslandssemester in Frankreich gemacht habe, musste ich auch ein Foto abgeben im französischem Studentenwohnheim. Und das wird wohl ein englisches oder amerikanisches sein. Warum soll das Blödsinn sein?

chocoli 
Beitragsersteller
 20.09.2014, 01:20
@Kaen010

Das muss kein Blödsinn sein! Wirklich nicht! Wer im Ausland studiert hat, weiß das!

uteausmuenchen  02.10.2014, 23:01
@chocoli

Chocoli,

bitte nimm zur Kenntnis, dass der Autor des Artikels (und des Buches aus dem er stammt), Rolf Froböse, alles andere als ein seriöser Wissenschaftler ist. Er ist vielmehr unter Naturwissenschaftler als Verbreiter pseudowissenschaftlicher Aussagen und Falschdarstellungen bekannt.

Gerade das Buch, aus dem der Text stammt (Die geheime Physik des Zufalls - Quantenphänomene und Schicksal), hat ihm eine Scherz-Ehrung "Dodo des Monats Mai 2008" ein, weil es eben so viel Quantenschwurbel enthält. Wie viele Esoteriker lässt er Kritik nicht zu: Eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Werk durch den Wiener Statistiker Ulrich Berger beim humanistischen Pressedienst hpd wollte er gerichtlich verbieten lassen. Durch ein Verbot der Kritik werden Aussagen bekanntlich aber nicht richtiger.

chocoli 
Beitragsersteller
 19.10.2014, 00:50
@uteausmuenchen

Danke für Deinen Hinweis UteausMünchen! Das habe ich nicht gewusst! "Dodo des Monats"? Das ist ja ein lustiger Titel. Und Kritik verbieten wollen, kann ich so oder so nicht nachvollziehen.

Die Quantenphysik erklärt, warum Geister und Gespenster durch dicke Wände gehen können (Tunnel-Effekt mit sehr geringer Geistermasse). Sonst leistet sie leider in dieser Fragestellung nicht viel.