"Ergibt Sinn" oder "Macht Sinn" - was sagt ihr?
Ich bevorzuge "Ergibt Sinn". Das andere klingt völlig falsch.
10 Antworten
Ergibt. "Macht Sinn" stammt von einer automatischen Übersetzung des englischen "makes sense".
Das ist nur eine Behauptung. Schon der alte Lessing benutzte "Sinn machen".
Natürlich ist es zu vergleichen. Du wirst doch wohl nicht leugnen wollen, dass "Sinn machen" erst in Mode kam, nachdem Unmengen englischer Texte mittels Übersetzungstools mehr schlecht als recht übersetzt wurden.
Die Form "Sinn ergeben" dürfte Jahrhunderte älter sein. Folglich kennen und akzeptieren die neue Form tendenziell jüngere Menschen, die sogenannten "Digital Natives".
Ich glaube, diese Erklärung, wie "Sinn machen" in die deutsche Sprache kam, ist zu kurz gegriffen. Schließlich machten auch schon im Deutschen von vor einigen hundert Jahren einige Sachen mehr Sinn als andere (s. meinen Link).
Und selbst wenn, wo würde man den Strich ziehen? Muss etwas vor längerer Zeit als vor - sagen wir 150 Jahren - ins Deutsche Einzug gehalten haben, damit wir es anerkennen? Oder noch schlimmer: Gehen wir sprach"rassistisch" vor und behalten alles aus den "bildungsnahen" Sprachen (z.B. Griechisch, Latein oder teilweise auch Französisch) - und alles aus dem Englisch-Amerikanischen lassen wir außen vor? Wobei ja auch hier die zeitliche Dimension greift: Latein und Griechisch sind sicher schon vor längerer Zeit hier "eingewandert".
Aber vermutlich Rede ich gegen Windmühlen. Zu meiner Schulzeit galt ja auch schon die Verwendung meiner Muttersprache (Bairisch) in der Schule als falsch, weil: kein Deutsch! (Obwohl das natürlich Unsinn ist...) So habe ich mich dereinst erdreistet, in einem Aufsatz das Wort "Bub" anstatt "Junge" zu verwenden, was nicht einfach als Fehler gewertet, sondern auch mit einer "Richtigstellung" vor der Klasse sanktioniert wurde.
"Macht Sinn" stammt von einer automatischen Übersetzung des englischen "makes sense".
Ja, macht Sinn!
Hallo,
etwas macht Sinn ist ein Anglizismus und gilt laut Duden als umgangssprachlich für etwas ergibt Sinn.
Ich persönlich sage, etwas ergibt Sinn. Mir ist es aber egal und es nervt mich in keinster Weise, wenn andere Leute etwas macht Sinn verwenden, befinden sie sich damit doch in guter Gesellschaft, siehe (und dafür geht mein Dank an meinen Freund Earnest):
Ein Übersetzer muß sehen, was einen Sinn macht. [Lessing, Briefe, die neueste Literatur betreffend (10. Januar 1760)]
Nun ist es wahr, daß dieses eigentlich keinen falschen Sinn macht; aber es erschöpft doch auch den Sinn des Aristoteles hier nicht. [Lessing, Hamburgische Dramaturgie (notiert am 8. März 1768)]
http://www.sprachlog.de/2010/01/28/max-frisch-macht-sinn-2/
AstridDerPu

Ich sage zwar, dass etwas Sinn ergibt. Aber inzwischen hat sich über das Englische "Sinn machen" derart im Deutschen etabliert, dass man diese Wendung wohl auch als korrekt akzeptieren muss. Vermutlich denkt in 20 Jahren kein Mensch mehr darüber nach.
Vielleicht täusche ich mich ja, aber eventuell neigen wir eher zu der Formulierung "Das macht Sinn", wenn wir Handlungen, Pläne und Entscheidungen beurteilen.
"Das ergibt Sinn" benutzen wir vielleicht eher für Sprachliches.
In täglichen Umgang sage ich wohl meist "macht Sinn". Das mag ein Anglizismus sein, aber vieles in der heutigen deutschen Sprache kam ursprünglich aus der Fremde zu uns. Wenn wir das alles vermeiden würden, könnten wir uns gar nicht mehr vernünftig unterhalten...
Außerdem haben schon größere Dichter und Denker als ich diese Phrase verwendet, und denen möchte ich kein schlechtes Deutsch unterstellen! ;)
Und ist heute sehr gebräuchlich. Es klingt nicht mehr wirklich falsch.