Erfahrungen mit Laufferzügel (Hilfszügel bei Pferd)

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Auch hier heisst das Stichwort: Bodenarbeit!!!

Ich habe einen Traber vierjährig von der Bahn weggekauft. Er sollte zum Schlachter, weil er nach einem Trainingsunfall keine Rennen mehr gehen konnte.

Es hat mich etwa ein Jahr gekostet bis er vernünftig auf beiden Händen galoppiert ist.

Anlehnung in Schritt und Trab ging etwas schneller hatte aber auch viel Zeit und Geduld mit sich gebracht.

Am Anfang habe ich ihn an der Longe ebenfalls ausgebunden, beim Reiten nicht.

Hier kommst Du viel weiter, wenn Du eine feinfühlige Hand und einen ruhigen Sitz entwickelst.

Störe ihn vor allem nicht im Maul.

Heute geht mein Traber M-Lektionen ist aber im Gelände noch immer eine oftmals unberechenbare (sehr schreckhafte) Rackete. Das ist sein Temperament und wird sich sicherlich auch nicht ändern, egal wie alt er wird (heute ist er 10).

Vor allem kann der Kerl mit weggedrücktem Rücken auch nicht gescheit galoppieren (da sieht man leider immer wieder den "Tralopp") und die Rückenschmerzen sind ebenfalls vorprogrammiert....

Ich würde viel Bodenarbeit machen und ihn so lösen. Viele Seitengänge, Rückwärtsrichten, Stangenarbeit. Dinge, wo er sich konzentrieren muss. Mit der Konzentration kommt die Tiefe automatisch.

Nachtrag: Bist Du sicher, dass der Sattel zu hundertprozent passt? Auch das veranlasst Pferde den Rücken wegzudrücken - oder hat er gar schon Rückenschmerzen? Ist genügend Muskulatur im Rücken vorhanden, dass er überhaupt tragen kann???

Ich wünsche Dir viel Glück mit dem Pferd!


reiterhexe 
Beitragsersteller
 25.03.2010, 09:56

Danke für Deine gute Antwort. Freu mich daß Du auch so eine fleißige Traberbesitzerin bist, die meisten verteufeln ja Traber als schon nahezu unreitbar. Meiner hat halt leider manchmal so Phasen bei denen er mit dem Hochdrücken des Kopfes nicht aufhört und man ihn einfach nicht vorwärts-abwärts kriegt, je mehr man mit den Zügeln versucht ihn wieder etwas in Anlehnung zu bekommen um so "hysterischer" wird er. Hab festgestellt dass es ihm hilft wenn er möglichst ohne Zügelhilfen laufen darf, der Hilfszügel soll ihm nur noch den Weg nach unten zeigen. Hab nicht vor ihn wie ein Weihnachtsgeschenk zu verschnüren ;-) Sein Sattel passt ihm, habe extra einen Nomad Sattel bei dem man den Baum auch nochmal verstellen kann (bei Veränderung der Muskulatur). Seitengänge und Rückwärtsrichten machen wir schon. Rücken ist absolut in Ordnung, hab gestern noch meine Tierärztin drauf schauen lassen (macht auch osteo) und da ist alles bestens.

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das best ist eine dreieckezügel. so das das pferd vorwärst-abwärst geht. die zügel werden am sattel oben befestigt, gehen zum gebiss und zurück zu sattel gurt so das sie einen dreieck bilden.


reiterhexe 
Beitragsersteller
 25.03.2010, 09:39

Den Laufferzügel kann man genauso verschnallen, deswegen überleg ich mir den.. ist auch leichter wieder "abzuschnallen" - einen Dreieckszügel hatte ich schon mal aber das Teil war total umständlich. :-(

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Hallo reiterhexe, mit Hilfszügeln wird das Pferd lediglich mechanisch in die "Losgelassenheit" gezwungen... Meiner Erfahrung nach bekommst Du bessere und nachhaltigere Ergebnisse, wenn Du das Vorwärts-Abwärts zunächst mit Bodenarbeit erklärst.


reiterhexe 
Beitragsersteller
 24.03.2010, 10:54

Danke, erklär das mal meinem Traber ;-) Wills nicht ständig einschnallen sondern nur wenns leider gar nicht anders geht. Hab von meiner Reitlehrerin/Korrekturberitt und von meiner Osteo schon den Hinweis bekommen daß ich meinen Wallach nur mit Hilfszügeln longieren usw soll. Ist halt typisch Traber - Kopf hoch und rennen :-( Ab und zu muß man ihn erinnern dass das auch anders geht. Bin damit auch nicht glücklich aber wenn er sich selbst mit dieser Fehlhaltung schadet ...

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Beutelkind  24.03.2010, 11:12
@reiterhexe

Das würde ich gerne mal tun! :) Habe auch so einen "Kopf in den Himmel" Kumpel, ist ein Mix aus Traber und Haflinger :) Wir arbeiten da jetzt ca. seit zwei Jahren dran und inzwischen klappt's immer besser.

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