Enantiomere - Diasteriomere??
Hallo!
Bei der Frage:
"Worin unterscheiden sich Enantiomere von Diasteriomere? Welche Bedeutung hat dies für biologische Systeme?"
habe ich etwas Probleme. Die Unterscheidung habe ich bereits, allerdings finde ich weder in meinen Unterlagen, noch im Internet eine Antwort auf die Frage nach der Bedeutung für biologische Systeme. Wenn ich recherchiere finde ich immer nur zu den Enantiomeren etwas (z.B. auf Wikipedia).
Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen? Möglicherweise verstehe ich auch die Frage falsch...
Lg HDLgirlHDL
2 Antworten
Diastereomere sind Isomere (also Moleküle mit gleicher Zusammensetzung bezüglich der Atomsorten) mit gleichen chemischen Bindungen. Sie haben also auch dieselben funktionellen Gruppen, und das bedingt notwendigerweise eine gewisse Ähnlichkeit in ihren Eigenschaften. Andererseits ist die räumliche Anordnung der Atome verschieden, also auch die Abstände der Atome untereinander und die Gestalt des Moleküls, und daher haben Diastereomere generell unterschiedliche Eigenschaften. Die sind meistens nur graduell, können im Einzelfall aber durchaus mal extrem sein.
Enantiomere sind Isomere mit spiegelbildlichem Bau. Hier bestehen keine Unterschiede in den Atomabständen, und die Gestalt ist auch dieselbe (bzw. das Spiegelbild). In allen Eigenschaften, die nicht Wechselwirkung mit anderen chiralen Objekten (chirale Moleküle, polarisiertes Licht, Magnetfelder) beinhaltet, sind sie identisch. In einer chiralen Umgebung verhalten sie sich dagegen so unterschiedlich wie Diastereomere.
Der Körper ist ein chirales System, weil die allermeisten Biomoleküle chiral sind und der Körper nur eines der beiden Spiegelbilder nutzt. Daher können sich sich Enantiomere im Körper völlig verschieden verhalten (sie müssen es aber nicht). Das includiert z.B. Geruch, Geschmack, Verstoffwechselung, Giftigkeit, Nährwert, medizinische Wirkung.
Dann gurgel doch mal nach Thalidomid - gerade biologische Systeme reagieren oft fürchterlich selektiv auf eines der Enantiomere... Oder alpha- und beta-glycosidische BIndung.