Unterscheidet man externe/ interne oder harte und weiche Standortfaktoren?

1 Antwort

Unterscheidungen wählt man nach Zweckmäßigkeit, sie sind nicht absolut in dem Sinne, dass nur noch eine Art gelten würde.

Standortfaktoren lassen sich nach mehreren Kriterien systematisieren, wobei Überschneidungen auftreten können:

Zugehörigkeit zur Leistungserstellung: Beschaffungs-, produktions- und absatzbezogene Standortfaktoren.

Grad der monetären Quantifizierbarkeit:
Harte Standortfaktoren schlagen sich unmittelbar in Kosten nieder;
weiche Standortfaktoren lassen sich nicht unmittelbar in
Kosten-Nutzen-Analysen quantifizieren, sondern stellen eine selektive
Clusterung all der Faktoren dar, die auf dem individuellen Raumempfinden
der Menschen in ihrer Lebens- und Arbeitswelt basieren. (Gabler, Wirtschaftslexikon)


Oder (http://www.betriebswirtschaft.info/713.html):

Input-bezogene FaktorenGrundstücke und Gebäude (Verfügbarkeit, Beschaffenheit, Anschaffungspreise/Miethöhe, Baugenehmigungen)
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Verfügbarkeit, Preise, Transportkosten)
Arbeitskräfte (Verfügbarkeit, Qualifikation)
Energie und Wasser (Verfügbarkeit, Kosten)
Verkehrsinfrastruktur (Anbindung an Zulieferer, Anschluss an Autobahnen, Flughäfen, Häfen, Auslastung der Verkehrswege)
Informationsinfrastruktur (Telefon, Datenleitungen, Kosten)
Zulieferer-, Finanz- und Forschungsinfrastruktur

Throughput-bezogene Faktoren

Lohnniveau und Produktivität der Arbeitskräfte
Gewerkschaftsstärke (Streikgefahr, Urlaubstage, Möglichkeit für 3-Schicht- und Wochenend-Betrieb)
Soziale Bedingungen (Einstellung der Bevölkerung zur Arbeit und zu Innovationen, Kriminalität)
Umweltbedingungen (Klima, Boden)

Output-bezogene Faktoren

Konkurrenz (-ferne und -intensität)
Absatzpotential (Kaufkraft, Herkunftsgoodwill, Kundennähe, Bevölkerungsstruktur)
Absatzkontakte (Makler, Messen, Werbeagenturen)
Verkehrsinfrastruktur (Anbindung zu Kunden, Transportkosten)

Staatlich bestimmte Faktoren

Politische Stabilität (Enteignung, Beschränkung des Kapitalverkehrs)
Wechselkursstabilität/Inflation
Grenzüberschreitende Regelungen (Zölle, Außenhandelsgesetze, Local-content-Bedingungen)
Steuern (Höhe und Arten)
Staatliche Fördermaßnahmen
Wirtschaftsordnung (Wettbewerbsgesetze, Unternehmensordnung)
Leistungsfähigkeit der staatlichen Verwaltung
Umweltschutzauflagen

usw. usw.

In der Prüfung macht ist es wichtig, dass man zeigt, dass man Bescheid weiß. Intern und extern ist m. E. eher ungebräuchlich (es sei denn, es steht im benutzten Lehrbuch für die Ausbildung) und auch unscharf.
Intern: vom Unternhemen her gesehen?, die inneren Abläufe des Unternehmens betreffend?,  Präferenzen der U-Leitung? etc.,
Extern: Durch Land/Gemeinde/Politik bestimmt?, durch landschaftliche oder verkehrstechnische Gegebenheiten bestimmt? usw.
So würde ich in der Prüfung argumentieren und sagen, dass andere Unterscheidungen/Gliederungen betriebswirtschaftlich (s. z. B. Gabler) mehr Sinn machen und die dann darlegen.