Empfindet ihr es unangenehm zum Geburtstag zu gratulieren?
Es ist der "gute Ton", "Gang und Gäbe", "Höflichkeit", dass man sich gratuliert, wenn man Geburtstag hat.
Ich empfinde das als unangenehm. Egal ob ich jemandem gratuliere(n) (muss) oder mir gratuliert wird.
Es ist ein Brauch zwischen uns Menschen, doch wieso empfinde ich das als störend?
Gratuliert man dem Gegenüber nicht, so wird es einem krumm genommen. Doch was habe ich durch diese Geste gewonnen? Eine platonische Danksagung? In meinen Augen unnötig und von keinem Wert.
Empfinde ich es deshalb als störend?
Denkt jemand genauso wie ich?
13 Antworten
Hallo!
Mir geht es wie dir, diese Gratuliererei ist mir unangenehm. Ich habe da meinen eigenen Weg gefunden.
So freue ich mich über jeden ehrlichen Gruß, von dem ich auch weiß, dass er ehrlich gemeint ist. Ansonsten gratuliere ich - sofern ich die Ehrentage denn kenne - auf der anderen Seite aber auch nur denjenigen, bei denen ich sagen kann, ich tue es von Herzen und ich mag die Person menschlich sehr.
Ansonsten gratuliere ich allenfalls dann, wenn man sich halt sieht und es Pflicht ist - da habe ich meine Standardformulierung, da fühlt sich keiner angep... und keiner diffamiert, und ich kann damit leben.
Was peinlich ist, sind aus meiner Sicht nur Facebooknachrichten wie "alles gute" in genau dem Wortlaut und dieser Orthographie. Da zeigt es mir, dass nur anstandshalber "gratuliert" und ganz schnell was dahingeschlunzt wurde - sorry, aber wer so gratuliert, der sollte lieber gar nix von sich geben. Irgendwann hört's auf.
Mir ist absolut egal, was jemand von mir denkt, dem ich nicht gratuliere - wenn er die Chuzpe besitzt und mich anspricht, warum und wieso, dann kann ich immer noch sagen, dass ich den Tag X nicht kenne oder es schlicht vergessen habe.
Ich habe so etwas schon lang unterbunden; bei Facebook habe ich nur "ehrliche" Freunde, die ich lang und gut kenne und da wird mein "Ehrentag", der mir sowieso wenig bedeutet, gar nicht angezeigt - wer ihn weiß, weil er mich wirklich als Typ mag, der gratuliert dann auch richtig.
Dann musst du es auch nicht machen, denn andere merken das auch, wenn ein Gruß nicht von Herzen kommt.
Es gibt viele Menschen, die sich einige Feieranlässe abgewöhnt haben und wenn man das weiß, dann respektiert man das auch.
Auf der anderen Seite, tut es einem auch nicht weh, wenn man es nicht vermeiden kann (z.B. auf Arbeit, wenn man gerade dabeisteht) dass man jemand Alles Gute wünscht.
Dann sollte man aber auch so konsequent sein, wenn dann in der Firma jemand was ausgibt, dass man sich dann auch nicht dazustellt um was abzubekommen.
Ich finde, wenn man selber nicht feiert, sollte man trotzdem etwas offener damit umgehen, denn wir selber könnten auch mal in die Situation kommen, wo man uns gratuliert (gibt noch mehr Situationen als nur Geburtstag), dann freut man sich auch darüber.
Man kann alles extrem sehen oder etwas toleranter handhaben und wenn die anderen unsere eigene Meinung kennen, dann sollte das auf beiden Seiten klappen.
Es wird immer Glückwünsche geben, die du aus reiner Höflichkeit aussprichst, an Menschen richtest, an denen dir nichts liegt. du kommst zufällig hin und hörst, dass gefeiert wird und sagst halt auch was dazu...mehr nicht und nicht weniger.
Es wird aber auch immer solche geben, die dir was bedeuten, Menschen, Freunde oder Familie, gratulieren dir. Sie legen viel gute Gefühle in ihre Worte, echte Anteilnahme und ihr Wunsch, du mögest gesund und glücklich bleiben und Erfolg haben, ist echt, das spürst du. Du freust dich.
Genauso wirst du Menschen aus dem Herzen heraus Glück wünschen, die du liebst und mit denen du ein Stück deines Lebensweges geteilt hast. Gib dir Mühe, andere Worte zu finden, die auf diesen Menschen zutreffen, lass ihn spüren, dass es keine Worthülse ist, sondern ein gutgemeinter ehrlicher Wunsch, es soll diesem Menschen Kummer erspart bleiben und er soll gesund und glücklich sein.
Glückwünsche haben jetzt für dich keinen Sinn, keinen Stellenwert. Sprich sie trotzdem bewusst aus und wenn du nur jemand damit eine kleine Freude machst.
Ich kann dir versichern, dass wir uns auch in späteren Jahren an ausgesprochene Worte erinnern und die Stimme dazu hören, wenn Menschen gestorben sind, weggezogen oder einfach verschwunden aus unserem Blickfeld. Was einmal wichtig war, bleibt es auch, was einmal gewesen ist, kann nachwirken und ich bin manchen Gratulanten noch heute dafür dabkbar...
Wenn du meinst, es ist unnötig, musst du es ja nicht machen
Es gehört aber zum Anstand u einer guten Erziehung, den andern zu beglückwünschen.....
Wenn du später mal Kinder hast, willst sie dann auch nicht feiern u sie somit enttäuschen??
Also ich gratuliere meinen Mitmenschen gerne, die freuen sich ja darüber das man an sie denkt.
Ich gratuliere auch nicht zum Geburtstag und feiere meinen eigenen ebenfalls nicht. Alle, die mich kennen, wissen dass, und es ist akzeptiert. Lerne ich jemand Neues kennen, stelle ich das bei der ersten Gelegenheit klar.
Zum Beispiel, wenn ich nach meinem Geburtstag gefragt werde, sage ich, dass ich das nicht feier und auch niemandem gratuliere.
Aber ich gratuliere jemandem gerne, wenn er/sie etwas geschafft hat. Dann kann ich mich sehr mit/für jemanden freuen. Geboren zu werden ist keine Leistung. Was ich mir für den Tag gut vorstellen kann, ist, der Mutter zu danken, dass sie mich auf die Welt gebracht hat.
Meine Kinder dürften das selbstverständlich selbst entscheiden. Ich wäre kein Mensch der ihnen meine Prinzipien auferlegt.
Gute Erziehung? Sehe es eher als Zwang einer gesellschaftlichen Norm an.