Ein Biber der in Europa lebt, kennt den Biber aus Südamerika nicht und trotzdem bauen alle den gleichen Damm✅✅.. wie kommt das🤔🤔?
5 Antworten
Ein Mensch, der in Deutschland lebt und ein Mensch der in Namibia lebt haben sich nie getroffen oder kommuniiert. Trotzdem atmen beide, wie kommt das?
Das nennt sich Instinkt.
Zudem lernen sie von ihren Eltern und die von ihren Eltern usw., bis du irgendwann in der Kette auf gemeinsame Verwandte triffst.
Hallo,
um einen Damm zu bauen müssen Biber keine Artgenossen befragen oder Baupläne austauschen. Es ist instinktives Verhalten, das vererbt wird.
Biber, die in verschiedenen Erdteilen leben, mögen sich inzwischen zu unterschiedlichen Arten entwickelt haben, man unterscheidet den Europäischen und den Kanadischen Biber. Aber sie haben sich aus gemeinsamen Vorfahren entwickelt. Die Art und Weise, wie man als Biber einen möglichst effektiven Damm baut, haben wohl schon diese Vorfahren instinktiv beherrscht. Es ist dies sicher die Methode, die sich durch die Evolution als die beste herauskristallisiert hat. So wird genau diese Methode immer weitervererbt, und zwar überall. Biber, die aufgrund einer Mutation ein anderes Verhalten beim Dammbau zeigen würden, würden von der besten Methode abweichen. Sie hätten daher einen Nachteil gegenüber den anderen. Daher würden sie wohl recht schnell von den besseren Dammbauern verdrängt werden. Daher bauen Biber auch ohne sich zu kennen überall ziemlich ähnliche Dämme.
Übrigens ist der Europäische Biber bei uns keineswegs "eingeschleppt". Die schon urprünglich hier heimische Art war zwischenzeitlich auf großer Fläche ausgerottet, hat sich aber seit einigen Jahrzehnten ihren ehemaligen Lebensraum erfolgreich zurückerobert. Anders in Südamerika: dort gab es ursprünglich keine Biber. Inzwischen gibt es in Feuerland eine Population, die auf zur Pelzzucht eingeführte Kanadische Biber zurückgeht und inzwischen problematisch ist.
europäische biber bauen zum grossen teil gar keine dämme, weil es dort wo sie leben gar keine möglichkeit dafür gibt.
biber, die von solchen bibern abstammen, sind nicht in der lage, dämme zu bauen. trotzdem fällen sie angenagte bäume immer so, dass sie in richtung wasser umfallen und sie häufen auch zweige an. ob das ein instinkt ist, kann ich nicht sagen. aber irgendwo müssen sie mit den abfallstücken ihrer mahlzeiten ja hin.
die biber, die dämme bauen, haben es von ihren eltern gelernt.
wenn man seinerzeit nur biberbabys importiert hätte, würden biber bei uns gar keine dämme bauen - oder sie hätten es nur per zufall herausbekommen, wie es geht.
Biber bauen dort keinen Damm, wo es nicht notwendig ist: kann der Eingang zur Burg auch so ca. 50 cm unter dem Wasserspiegel angelegt werden, dann muss nichts angestaut werden. Ansonsten braucht es eben einen Staudamm.
Nach meiner Kenntnis ist das aber Instinktverhalten. Und ich stehe mit meiner Meinung auch nicht allein:
Mithilfe von Steinen, Schilf und Lehm können Löcher direkt gestopft werden. So kann ein Biberdamm bis zu 100 Meter lang werden. Die gesamten architektonischen Leistungen beruhen auf instinktivem Verhalten und sind nicht erlernt.
Quelle:
https://www.sofatutor.com/biologie/videos/der-biber-tierischer-architekt
bei uns am see hats einen haufen bieber. da baut keiner einen damm. nicht, weil es nicht notwendig wäre, sondern weil es nicht geht. umgesetzte nachkommen bauen am neuen standort ebenfalls keine dämme.
Ich wusste gar nicht, dass in Südamerika Biber leben. Ich habe die immer in Nordamerika : USA & Kanada verortet. In Südamerika kenne ich eher Otter, Riesenotter z.B im Amazonasgebiet. Oder Nutria.
Ich habe gerade noch mal nachgelesen im Wikipedia. Die Biber die Argentinien inzwischen angesiedelt worden sind ab 1946 von der argentinischen Regierung aus Nordamerika importiert worden um Fell farmen zu etablieren. Und dann sind wohl welche ausgebrochen. Aber es sind nordamerikanische Biber.
Nicht den gleichen Damm,aber sie können ihn bauen weil ihre Gene wohl gleich sind. Ihr Instinkt eben. Ich sehe dem Bibertreiben in Deutschland kritisch gegenüber. In Kanada und nordamerika mögen sie in den weiten des Landes "unauffällig" die Gegend verformen. Nur Deutschland ist nicht amerika und deren "Landschaftsumgestaltung" wird oftmals nicht gerne gesehen. Aber man muss es wohl respektieren und zusehen mit dem biber in einklang zu kommen.
Hervorragende Antwort. Ergänzend noch die Anmerkung, dass in der Vergangenheit auch Kanadische Biber in Europa ausgesetzt wurden, etwa in Finnland.
Im Verhalten gibt es auch einige kleinere Unterschiede, so sind Eurasische Biber etwa monogam, Kanadische Biber nicht.
Aber das wie gesagt nur als Ergänzung. Die hervorragende Antwort soll das in keiner Weise schmälern. :)