Mutter sieht Erscheinungen - was tun?

Seit ein paar Tagen macht mir meine Mutter (76) zunehmend Sorgen:
Zunächst regte sie sich nur über angebliche Leute vorm Haus auf, die ständig gelben Sand in die Wohnung werfen würden oder mit gelben Schirmen auf und ab liefen. Später wurden daraus dann Leute, die an Laptops vorm Haus sitzend immer zu uns reinblicken würden und ab und an Bilder schießen (Blitze). Am Morgen ist ihr häufig schlecht und auch dies wird stets auf den gelben Staub/Sand geschoben, der angeblich überall läge und von den Fremden draußen reingeworfen würde. Sie weigert sich seither selbst bei der Hitze die Fenster zu öffnen.

Inzwischen behauptet sie, die Möbel würden immer mal wieder wackeln, Objekte wie die Wohnzimmerlampe würden mal kleiner, mal größer. Sie will schon Fahrräder in der Wohnung rumstehen gesehen haben, die natürlich nicht da sind - der befreundeten Nachbarin erzählte sie, Nachts über dem Bett auch schon mal Donald Duck zu sehen. Und noch immer wären vor dem Haus fremde Leute zu sehen, die nur sie wahrnimmt.

Auf möglichst verständnisvolle und ruhige Weise versuchen mein Vater und ich ihr zu erklären, dass wir das nicht sehen - was sie enorm aufzuwühlen scheint und zu wütenden Gegenreationen führt, so als hätten wir uns gegen sie verschworen. Dass es im Haus spukt wird für wahrscheinlicher gehalten, als dass etwas mit ihren Augen nicht stimmen könnte.

Meine Mutter ist Brillenträgerin und vor wenigen Monaten ist ihre alte Brille kaputt gegangen, weshalb sie anfing eine ältere Ersatzbrille zu tragen. Ich habe den Verdacht, dass dies eine Ursache sein könnte (generell schlechtere Wahrnehmung - beim Lesen hat sie deutliche Probleme). Auch könnten die beschriebenen Blitze ggf. auf Netzhautprobleme hinweisen.

Ich war mit ihr nun schon beim Hausarzt, dem ich die Symptome geschildert habe. Dieser wirkt jedoch stressbedingt nur sehr kurz angebunden, hatte ihr Fragen gestellt und sie Dinge in der Praxis beschreiben lassen - was meine Mutter dann auch stets zuverlässig beantworten konnte. Auch sonst zeigt sie im direkten Gespräch meist keine Auffälligkeiten, hat keine auffälligen Gedächtnislücken und findet sich auch in der Wohnung weiterhin zurecht.
Uns wurde zum Augenarzt-Termin geraten, doch beim Herumtelefonieren wurde selbst mit Verweis auf o.g. Symptome erst wieder ein Termin Ende Oktober in Aussicht gestellt - ich habe Sorgen, dass es bei einer wirklichen Netzhautablösung da viel zu spät sein könnte, doch ständig wird man nur auf die übervollen Terminkalender und das wenige Personal hingewiesen.

Meine Sorge bleibt jedoch auch, dass es etwas Neurologisches sein könnte: Ich bin dank Urlaub die letzten Tage im Elternhaus geblieben und merkte um 2 Uhr Nachts erneut, wie meine Mutter verwirrt durchs Haus lief und ihr Schlafzimmer ausräumte. Angeblich wären die Wände ganz schwarz und die Möbel würden sich wieder ständig bewegen. Scheint sie am Tag noch augenscheinlich mehr und mehr zu akzeptieren, dass etwas mit ihren Augen nicht stimmen könnte, steigert sie sich am Abend/Nachts offenbar stark in die Vorstellung rein, im Haus würde es nicht mit rechten Dingen zugehen und wir alle wollten sie nur in den Wahnsinn treiben - auch in dieser Nacht habe ich sie da schon deutlich aufgeregt schnaufend vorgefunden.

Am liebsten würde ich so schnell wie möglich die Netzhaut checken lassen - und selbst ein MRT würde ich machen lassen wollen, da die Wesensänderung doch sehr plötzlich und untypisch ist (sie glaubte nie an Geister und war stets für logische Erklärungen offen, das hat sich seit rund 1 Woche praktisch komplett gedreht).
Doch die Fachärzte sind z.T. bis weit nach 2025 ausgebucht...
den Notarzt deswegen zu bemühen erscheint mir überzogen...
Sie einfach ins Auto zu setzen um auf gut Glück in eine größere Klinik zu fahren wirkt auch nicht richtig - zudem hasst es meine Mutter zu Ärzten zu gehen (schon der Hausarztbesuch war schwierig).

Nächste Woche endet mein Urlaub und ich mache mir große Sorgen was passiert, wenn sie dann solche Wahnvorstellungen in meiner Abwesenheit entwickelt. Mein Vater hat selbst Pflegestufe 3 und liegt in einem Krankenbett im Erdgeschoss, kann somit auf sie nicht einwirken - meine Mutter schläft im 1. Stock und hält sich dort in der Nacht auf. Eine Pflegekraft kommt, vom Finanziellen abgesehen, schon aufgrund der starken Abneigung meiner Eltern permanent eine fremde Person im Haus zu akzeptieren, auch nicht in Frage. Nur eine Ambulante Pflege ist werktäglich in der Früh da um meinem Vater beim Waschen und Anziehen zu helfen, bisher übernahm sonstige Tätigkeiten meine Mutter oder ich, wenn ich nicht gerade arbeiten muss.

Ich fühle mich da bzgl. ärztlicher Untersuchungen gerade etwas im Stich gelassen und tendiere immer mehr dazu bei der nächsten nächtlichen Wahnvorstellung doch den Notarzt zu rufen, um Untersuchungen einfach zu erzwingen - stets aber mit der Sorge, dass - wie beim Hausarzt - nur fundamentale Vitalparameter gemessen werden und sie sich vor Fremden wieder so normal wie möglich gibt.

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Das klingt für mich stark nach Demenz. Da es viele verschiedene Formen gibt, solltest du deine Mutter schnellstmöglich zum Neurologen bringen.

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Drei Stunden (als Beispiel jetzt mal) einen geschwollenen Penis? Da bist du aber vor Schmezen fix im Krankenhaus und jammerst, bitte Doktor, mach, dass das aufhört.

Das Ding schwillt nämlich nicht gleich wieder ab. Bis das Pillchen abgebaut ist, dauert es.

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1. Tut es ihr in den Ohren weh. Katzen hören so fein, dass sie Mäuseschritte im Boden hören können. Meine Katze hat mich immer angemauzt, wenn ich ein Lied gepfiffen habe.

2. Fühlt sie mit dir und will dich trösten und beruhigen. Sie mag dich extra gerne.

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Ja, das machen sie standardmäßig. Wenn du kollabierst oder stirbst (bei einer OP zum Beispiel) muss ja jemand bescheid wissen.

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Das tut mir leid für dich, so nah am Todestag ist das natürlich schwierig. Die Trauer schwingt noch lange mit. Da ist feiern schwierig.

Mach das, wonach dir selber ist. Achte nicht auf andere Personen oder Bekannte, und was die Leute denken/reden könnten.

Überleg, ob du weg/raus willst oder ob du zu Hause bleiben möchtest.

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Ich lese seit ich lesen kann Bücher. Also mit sieben oder acht habe ich angefangen. Vorher gab es Bilderbücher und man hat mir vorgelesen. Und Bücher und lesen prägt einen natürlich, weil man lernt und erfährt sehr viel. Außerdem hat man was spannendes oder lustiges und erlebt Abenteuer die man so nie bekommen würde.

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