Dürfen Nachbarn meckern, weil ich das Wort "Feiertag" in meinem Sinne wörtlich nehme?
Heute ist ein katholischer Feiertag. Da ich in einer katholischen Gegend wohne, ist er auch arbeitsfrei. Ich bin aber nicht katholisch. Von daher interessiert mich das nicht besonders. Aber da arbeitsfrei und Feiertag ist, habe ich ein paar Freunde eingeladen. Wir "feiern" also ein bisschen mit Musik, Unterhaltung, Spielchen, tanzen. Aber als die Nachbarn vorhin geklingelt und sich beschwert haben, sagten wir, dass wir doch nur feiern. Da wir keinen wirklichen Anlass haben, erwähnten wir den Feiertag Fronleichnam. Darauf die Antwort, dass das aber nicht laut gefeiert wird. Es wäre ein christliches und ruhiges Fest. Gut, wir haben kapiert, dass es denen nur um die Lautstärke geht, die wir runterdrehen sollen. Aber nun diskutieren wir darüber, wo denn eigentlich steht, wie genau Fronleichnam gefeiert werden darf. Kein Hinweis über die Lautstärke. Die üblichen Infos von Wiki und Co. haben wir durch. Klar, die christliche Variante ist gemeint. Aber wer will denn vorschreiben, ob wir das nicht auch in unserem Sinne abwandeln können. Es ist schon an Karfreitag so, dass man keinen Krach machen darf. Aber für Fronleichnam kenne ich solche Regelungen nicht. Dürfen wir nun feiern oder nicht? Klar, es ist laut, aber auch noch nicht so spät. Wir nehmen ja Rücksicht und drehen runter. Aber grundsätzlich wollen wir es genauer wissen. Wie dürfen wir uns verhalten?
31 Antworten
Hallo,
wie Ihr den Feiertag unter Euch begeht ist in soweit für die nachbarn egal, als dass sie nicht von Handlungen und Lärm aus Deiner Wohnung gestört werden. Lautstärke meint damit allgemein Zimmerlautstärke für Musik und Gesprächskulisse.
mfg
Parhalia
Wenn Du die Festlichkeiten gestern nicht ansprechen wolltest, dann warte einfach ab, wie sich die nächsten Wochen oder Monate verhalten, bzw. weitere katholische Feiertage. Wenn Du am nächsten Tag arbeiten müßtest, während die Nachbarn beim Feiern zu hören sind, kannst Du das immer noch mal mit einfließen lassen in ein Gespräch.
Oder beim nächsten Mal z.B. einfach mal anklingeln, wenn es schon nach 22 Uhr ist. ;-)
Gilt die Zimmerlautstärke dann auch für alle? Die katholischen Nachbarn sind auch nicht gerade leise.
Immer im gegenseitigen Miteinander. Man sollte weder im Treppenaufgang noch draußen rund ums Haus eine zu hohe Geräuschkulisse vernehmen.
Feinabstimmung mit den Hausnachbarn ausarbeiten und keiner wird sich beschweren. Ab 22 Uhr sollte es aber wirklich Zimmerlautstärke werden...
Immer im gegenseitigen Miteinander
Mittlerweile haben wir "das Feiern" aufgegeben. Es läuft nur noch gaaanz leise Hintergrundmusik und unsere Gäste haben sich vom Acker gemacht. Nebenbei bemerkt - es ist jetzt 21:36 Uhr. ;-)
Aber nebenan wird weiter gefeiert. Aber es ist ja auch ein katholischer Feiertag.
Ach, was soll´s! WIR sind ja die Neuen hier!
Ach, was soll´s! WIR sind ja die Neuen hier!
Nicht den Kopf hängen lassen und erst einmal bestmöglich in die Mietergemeinschaft einleben. Lerne Deine Mitmieter erst einmal kennen.
An Sonn- und Feiertagen muss laute Party nicht sein. Hättest Deine Gäste nicht wegschicken müssen...aber guter Ansatz, dass Du Dir das allgemein schon annimmst. ;-)
Das wird schon mit derZeit für Dich und Deine Nachbarn. Nur halt an die algemeinen Tageszeiten mit der Lautstärke halten und allgemein ( nach und nach ) Kontakt zu den Mitmietern suchen. Dann klärt sich alles auf und es kann ein gutes Mietverhältnis auf Dauer werden. Rücksichtnahme ist wichtig.
Und Rücksichtnahme ist bereits ein gutes Fundament für ein langes Miteinander in Frieden ;-)
Ich kann es Dir für beide Seiten neutral halt sagen ;-)
Früher daheim hätte ich noch gelächelt, wenn jemand nach Anlagen unter 500 Watt Sinus pro Kanal gefragt hätte. ( War Familieneigentum das Haus )
Die Mietwohnung und die Mietr sind aber total korrekt für mich gewesen, obwohl ich mich deutlich reduziern mußte und jetzt nicht mehr als ein "Kofferradio" als Musikanlage habe.
Wenn man den Oberlieger beim Furzen und Schnarchen zuhören kann, weiss man, was es im Miteinander in einem ansonsten wirklich sehr leisen Haus zu bedeuten hat.
bin als "neuer" damals auch dort mit 2x20 Watt Sinus ab und an angeckt. Man höhrte es halt wirklich in den Nachbarwohnungen deutlich.
Sowas erfährst Du allerdings nur, wenn Du einerseits das Gespräch suchst und zusätzlich selbstkritisch mal um Deine WHG herum gehst und lauscht, was z.B. bei Musik bis ins Treppenhaus und nach draußen dringt.
Das wird schon in der Einlebung. Bist auf einem guten Weg :-)
Orientiere Dich an Deinen eigenen Absprache untereinander und nicht an Mitmietern mit rücksichtslosem Verhalten.
Was aus anderen Hausgemeinschaften / insbesondere Siedlungen bis an Euer haus komt, ist weder Dein persöhnliches Problem noch ein Mal gegenüber Deinen Mitmietern in der direkten Nachbarschaft.
( Haben wir hier auch, geht aber nicht von Mitmietern unseres gemeinsamen Vemieters aus...obwohl schon mehrere Häuser nebeneinander zu seinem Bestand zählen )
Wird schon werden ;-) ( Thema ist nun mal komplex, wenn man in ein vollkommen neues Umfeld zieht )
Wie gesagt, Du machst Dir Deine Gedanken frühzeitig.
Wünsche Dir gute Integration und ein gutes Miteinander in Deinem neuen Umfeld.
Witzig ist, dass es jetzt kurz vor Mitternacht bei mir absolut leise ist, während die Nachbarn noch laut sind! hihi :-)
Auch vorher war die hiesige Musik und die allgemeinen Partygeräusche durchaus in vertretbarem Rahmen. Ich denke, es war wohl einfach nur die "falsche" Musik.
Nebenan läuft zwar keine Musikanlage, dafür aber lautes mehrstimmiges A-Capella.
Ob ich dort mal höflich nachfrage, ob es denn auch iim Gegenzug etwas leiser geht? Oder lieber nicht? Es ist ja ein katholischer Feiertag! ;-)
Hätte ich doch nur Ohropax ... !
Das Recht auf polizeiliche Umsetzung Deiner Rechte wäre damit vollkommen auf Deiner Seite, wenn es wirklich massiv ist und Du das anmeldest.
Polizei kommt dann auf Anruf und ordnet angemessene Lautstärke auch bei dieser Glaubensgemeinschaft an. Ist Dein gutes Recht, das soweit von amtlicher Seite durchsetzen zu lassen.
Uhr zeigt 00:24....hättest Du somit vor 2H24 min bereits machen können, wenn Kontaktaufnahme nichts im Vorfeld brachte.
Wer sagt, dass Du als Neumieter geringere Rechte hast ?
Schon vorab dort selbst unangenehm aufgefallen durch massive Rücksichtslosigkeit ?
Nein!
Dann besser mal freundlich anklingeln und die Nachbarn ohne Polizei um Nachtruhe bitten.
Das hätte ich wohl kurz danach gemacht. Aber gegen halb eins löste sich die Gesellschaft auf. Ende gut - alles gut. Aber ich werde die Nachbarn bei Gelegenheit mal darauf ansprechen. Jetzt brauch ich erst mal einen Kaffee - ist schon Nachmittag! ;-)
THX für die Auszeichnung und noch ein schönes Wochenende. Und bei Gelegenheit halt einfach mal freundlich ansprechen ;-)
Grundsätzlich darf man so laut feiern, wie es die Nachbarn akzeptieren. Je mehr man auf seine Nachbarn eingeht, desto mehr kann man das auch von ihnen erwarten. Sollte es Streit geben, gilt, was hier steht: Nachbarn dürfen durch übermäßige Lautstärke nicht gestört werden. Was übermäßig ist, ist zwischen 22 und 6 Uhr was anderes als tagsüber. Beispiele: Tagsüber 1 h Musikinstrument üben ist die Grenze (Klavier), alls was lauter ist muss gedämpft werden. Abends/Nachts: Musik auf Zimmerlautstärke, also so, dass man wenn man normal laut (!) redet noch hört was jemand am anderen Ende des Zimmers sagt... Ab und an eine Feier ist min Ordnung, aber IMMER mit Ankündigung und fragen...
aber IMMER mit Ankündigung und fragen...
Das wird für uns Neue wohl das Beste sein.
Beim nächsten Mal!
;-)
Das verfassungsrechtlich höchst fragwürdige Tanzverbot ist auf Länderebene geregelt, für Fronleichnam gilt es in Baden-Württemberg von 3 bis 11 Uhr (Vormittags) und in Hessen von 4 bis 12, bei allen anderen Bundesländern für diesen Tag nicht (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Tanzverbot#Deutschland).
Auch muss ich mal ein Wort zu diesen pseudo-moralischen Antworten verlieren. Nicht jeden interessieren hier judäo-christliche Feiertage.
Hallo,
es spielt keine Rolle, ob der Tag christlich oder sonst wie gefeiert wird. Entscheidend sind die Feiertagsgesetze der Länder und dort steht drin, dass an Sonn- und Feiertagen Ruhe herrscht.
Interessanterweise wurden wir von den Nachbarn um Ruhe gebeten, weil es ein ruhiger Feiertag war. Im Gegenzug waren sie aber selber nicht ruhig. Anscheinend wird mit zweierlei Maß gemessen.
Solange ihr die Mittagsruhe (11-14 Uhr) sowie Abendruhe (ab 21 Uhr) nicht stört oder frühmorgens Krach macht, dürfen die nichts sagen.
Die Mittagsruhe ist bei uns von 13 - 15 Uhr. Die Nachtruhe von 22 - 6 Uhr. Irgendwo steht was von Ruhe während der Gottesdienstzeit am Vormittag von ungefähr 10 - 12 Uhr oder so.
Nun lese ich, dass ich die hilfreichste Antwort auszeichnen soll. Das will ich hiermit gerne machen. Obwohl - sehr viele Antworten waren auf ihre jeweilige Art hilfreich bzw. aufschlussreich; manchmal auch lustig. Danke Euch allen! Jetzt bin ich ein wenig schlauer als vorher.
Übrigens: Ich hatte vorhin ein nettes Gespräch mit den Nachbarn. Einfach so und völlig unverbindlich und erst mal ohne Bezug auf gestern. Mal sehen, ob überhaupt, wann und wie ich das Thema zur Sprache bringen werde. Vielleicht habt Ihr eine Idee!? ;-) Über Tipps würde ich mich freuen.