Die Mitgliederzahl der Grünen hat sich seit Jahresbeginn um ca. 10 % erhöht, aber gleichzeitig gehen ihre Werte bei Wahlumfragen zurück , warum?
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
4 Antworten
Interssant wäre eine Grafik die den Stimmenverlust seit der letzten Bundestagswahl zeigt. Am besten aufgeschlüsselt nach Alter, Geschlecht und Bundesland.
Dann könnte man eher eine Prognose abgeben woran es liegen könnte. So bleibt alles nur Spekulation.
Option Grünenbashing glaube ich jedenfalls nicht. Bisherige Grünen-Wähler wird das wohl nicht in signifikanter Zahl ansprechen.
Option zu doof erklärt auch nicht, warum sich bisherige Wähler abgewandt haben.
Den Anstieg bei den Mitgliedszahlen kann man allerdings schlüssig erklären. Während der Zeit der Anti-AfD-Demos im Winter sind sowohl bei den Grünen als auch bei der AfD die Zahlen der Neumitglieder sprunghaft angestiegen. Das hatte mit der maximalen Polarisierung der Gesellschaft im Januar und Februar zu tun.
Dieser Artikel geht darauf ein WO die Grünen Wähler verloren haben:
Weil die Vernünftigen wollen, dass die Vernunft siegt, und die Grünen sind die einzige Partei, die sich nur annähernd um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen beschäftigen. Es braucht offensichtlich ein Fukushima II oder ein Chernobyl II bis wieder mal das ökologische Bewusstsein in den Vordergrund gehört.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was im Netz los wäre, wenn so etwas wie Chernobyl heute passierte: im Wetterbericht ständig die Becquerel-Werte der Radioaktivität für das Regenwasser. Man sollte sich ja nichts wirklich Schlimmes herbei wünschen, aber angesichts der verbreiteten Ahnungslosigkeit und Gleichgültigkeit wäre es vielleicht das Beste, wenn sich massive Auswirkungen des Klimawandels so schnell einstellten, dass es auch dem vernagelsten Rechtsextremen dämmert.
Ich habe Tschernobyl 1986 mitbekommen. Da war ich 10. Das war weitaus weniger schlimm als Corona. Kurze Panik und die Supermärkte leergekauft. Angst Milchprodukte zu verzehren. Und nach wenigen Wochen war der Spuk vorbei. Nur bezüglich Cäsium in Pilzen hat man sich noch länger Sorgen gemacht.
Aber Tschernobyl hat in Deutschland nicht den großen Umwelt-Hype ausgelöst.
Da waren das Waldsterben und der "saure Regen" die größeren Umweltthemen in der BRD der 80er. Tschernobyl ist ein Thema für ein paar Wochen gewesen.
Die Grünen erhalten unsere Lebensgrundlagen nicht, sie zerstören sie durch hemmungslose Versiegelung des Bodens, durch den Bau von LNG Terminals, durch die Abholzung unserer Wälder und Zerstörung der Lebensgrundlagen des Wildes.
Das kommt vermutlich u.a. darauf an, wo man diese Umfragen betreibt und mit welcher Zielgruppe. Fragst du nur ü40 Leute, dann werden die Grünen vermutlich nur auf ein paar wenige Prozent kommen.
Fragst du Leute zwischen 18-40 Jahren, dann sieht die Bilanz schon etwas anders aus.
Naja, Umfragen sind generell nicht so repräsentativ. Da werden doch auch nur ein paar tausend Leute befragt, oder? Die Wahl ist immer die beste Umfrage :P
Wobei mir als mögliche Option des Stimmenverlustes noch die Social Media Präsenz der AfD einfallen würde.
Siehe den verlinkten Artikel in meiner Antwort.
Demnach haben die Grünen bei den jungen Menschen und ihrer Kernklientel nicht verloren, sondern bei den älteren Menschen aus der Mittelschicht.
Liegt also wohl nicht an social media, sondern eher an der Pflicht eine Wärmepumpe einzubauen.
Die Mitgliederzahl der Grünen hat sich seit Jahresbeginn um ca. 10 % erhöht, aber gleichzeitig gehen ihre Werte bei Wahlumfragen zurück , warum?
Weil das zwei verschiedene Dinge sind, die erst einmal nichts mit einander zu tun haben. Schließlich ist nicht jeder Wähler in DE auch Mitglied in einer Partei.
Es kann ja durchaus sein, das Leute die die Grünen auch jetzt noch wählen würden vorher noch kein Parteimitglied bei den Grünen waren und jetzt verstärkt in die Partei eintreten. → Höhere Mitgliederzahl als vorher
Und trotzdem ist der Anteil an der wahlberechtigten Bevölkerung die die Grünen jetzt wählen würden gleichzeitig gesunken. → Werte in Wahlumfragen sind niedriger
Forsa fragt gezielt prozentual genau im Verhältnis der Wahlberechtigten alle Altersgruppen.
Das ist ja eine repräsentative Umfrage.