Die Menschheit ist sehr niederträchtig?

Thiazi  17.05.2024, 15:40

Wolltest du irgendwas fragen, oder dich nur aus heulen?

Markus199999867 
Fragesteller
 18.05.2024, 16:32

geht nur ums ausheulen

7 Antworten

Hallo,

ich sehe hier sehr viele Vorurteile und falsches Wissen.

Ihr wisst wie es im Mittelalter war. Ständig musste man am Tag von früh bis spät arbeiten.

Wer? Wo? Europa? Asien? Afrika? Tatsächlich hatten die Bauern in Europa sehr viel mehr Freizeit, als wir heute. Natürlich gab es Zeiten, wo man früh bis spät gearbeitet hat, wie zur Ernte. Da hat man 100+ Stunden gearbeitet.

Im Schnitt hat man 150 - 175 Tage im Jahr gearbeitet.

Wenn man Pech hatte wurde man beschuldigt eine Hexe zu sein und landete am Scheiterhaufen und die Leute haben die wöchendlichen Hexenverbrennungen gefeiert und bejubelt.

Das war tatsächlich nicht so frequent und üblich, wie man heute glaubt. Es gab Hochzeiten, wo man das getan hat, aber im Gesamtkontext waren das eher ausnahmen. In ~ 100 Jahren wurden geschätzt 40.000 Hexen in Deutschland verbrannt. Im Anbetracht von allem anderen, Hungersnot, Krieg, und so weiter, war das nicht so häufig, wie man glaubt und auch kein wöchentliches Großevent. Im Anbetracht von Epedemien und anderem, nur ein Tropfen im Ozean.

Die Grundherren waren die größtes sadistischen Sadisten die im Zuge des Rechts auf die erste Nacht ständig Frauen vergewaltigt haben.

Ah, das "Primae Noctis" - niemals wurde bewiesen, dass es wirklich existiert und schon gar nicht so, wie du es hier offenbar annimmst. Berühmt wurde das Ganze durch den Film Braveheart, ob es real war, wird bezweifelt. Und nicht jeder Grundherr war ein "sadistischer Sadist."

Wenn die Bauern mal wieder aufstände machten wegen der schlimmen Lebensbedingungen, wurden diese alle massakriert und anschließend wurden die Anführer gehängt, gefoltert, geviertelt, kastriert und gehäutet und ihnen finger abgeschnitten.

Und wieder ein griff in die Horrorkiste ohne viel Bezug zur Realität. Sicherlich gab es Folterungen und Hinrichtungen, aber nicht so häufig, wie du annimmst.

Dazu gab es alle paar wochen mal einen Raubzug, wo Räuberbanden dörfer überfallen haben und dort alle leute abgeschlachtet haben.

Derartige "Anarchie" war eher die Ausnahme.

aber am allerschlimmsten war die Sklaverei bei den Arabern, dort wurden die Sklaven alle kastriert und dann verschleppt und starben oft dabei.

Wir können darüber diskutieren, wo es am schlimmsten war. Kastraten gab es auch in anderen Regionen, der Welt.

Es heißt immer dass heutzutage alles perfekt sei - was ich so nicht sagen würde, Sklaverei gibt es noch immer, zb in form der Wehrpflicht,

Sklaverei gibt es immer noch als Sklaverei. Afrika und die islamischen Staaten haben jetzt - gerade ind iesem Moment - mehr Sklaven, als es die Europäer je gehabt haben.

Wir leben aktuell - hier in Europa - in einer der friedlichsten und sichersten Epochen der Geschichte.


Bodesurry  17.05.2024, 17:43
Bauern in Europa sehr viel mehr Freizeit, als wir heute.

Das hatten sie meist nicht. Die einzelnen Arbeiten dauerten viel länger als heute, da man keine Maschinen zur Verfügung hatte. Das mühsame Melken der Kühe zum Beispiel kann man heute einer Maschine anvertrauen.

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Winterlimonade  17.05.2024, 18:24
@Bodesurry

Es gab keine Großindustrien mit tausenden Kühen, sondern unzählige kleine Bauern. Tatsächlich war das Leben der Bauern sehr viel angenehmer, als heute. Sicher, zur Ernte gab es Morgens raus und abends halbtot ins Bett, aber im Winter z.B hatte man sehr viel Freizeit. Es war also Quartalsakkordarbeit, nicht praktisch dauerhaft rund ums Jahr.

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Daoga  17.05.2024, 21:31
@Winterlimonade

Falsch, auch im Winter wurde gearbeitet, da stand die Waldarbeit an, das beste und widerstandsfähigste Holz wurde in den Rauhnächten nach Weihnachten geschlagen. Faulheit gab es zu keiner Zeit des Jahres. Und auf den Feldern geschuftet wurde nicht erst bei der Ernte, sondern schon im Frühjahr beim Pflügen und Düngen und Säen und danach beim ständigen Unkrauthacken, denn die heutigen Spritzmittel waren noch nicht erfunden, und der Traktor wurde erst Anfang bis Mitte 20. Jahrhundert eingeführt. Vorher hatten die reichen Bauern Pferde vorm Pflug, ärmere einen Ochsen oder eine Kuh und die ganz armen mussten den schweren Pflug selber ziehen.

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Miniaturwelt  18.05.2024, 15:27
@Daoga

Du hast offensichtlich wenig Ahnung von Landwirtschaft im Mittelalter.

Falsch, auch im Winter wurde gearbeitet, da stand die Waldarbeit an, das beste und widerstandsfähigste Holz wurde in den Rauhnächten nach Weihnachten geschlagen. 

Im Winter hat man vorallem Ausrüstung repariert. Die Menschen im Mittelalter haben im Winter deutlich weniger konsumiert als im Sommer, weil sie weniger schwer gearbeitet haben. Das ist hinreichend belegt.

Faulheit gab es zu keiner Zeit des Jahres. 

Du verwechselst Faulheit mit ruhigen Tagen. Die gab es im Mittelalter natürlich genauso wie heute.

Und auf den Feldern geschuftet wurde nicht erst bei der Ernte, sondern schon im Frühjahr beim Pflügen und Düngen und Säen

In der mittelalterlichen Landwirtschaft haben wir die Zechenfelderwirtschaft (die 3. Felderwirtschaft ist schon Out)

Bedeutet gerade Ausrüstung und Material wird genossenschaftlich verwendet und vorallem - nicht gleichzeitig. Die großen Felder werden in Streifen aufgeteilt, die dann nacheinander von dem jeweiligen Bauern bestellt werden.

Deine Vorstellung von Landwirtschaft im Mittelalter ist zu modern. Das war später so - ist bis vor wenigen Jahrzehnten in Amerika sogar noch so gewesen.

sondern schon im Frühjahr beim Pflügen und Düngen und Säen und danach beim ständigen Unkrauthacken, denn die heutigen Spritzmittel waren noch nicht erfunden,

Mit der damaligen Fruchtfolge war das eher selten nötig. Da wir heute vorallem in Monokulturen anbauen, benötigen wir überhaupt erst diese Spritzmittel. Der Unkrautbefall hält sich in der Regel völlig in Grenzen.

Vorher hatten die reichen Bauern Pferde vorm Pflug, ärmere einen Ochsen oder eine Kuh und die ganz armen mussten den schweren Pflug selber ziehen.

Wie gesagt. Ab dem späten Hochmittelalter hat sich vorallem der Wendeflug durchgesetzt. Anhand der Erträge und der größeren Mengen, die wir sowohl in Abbildung als auch als archäologische Stücke von verschiedenen Pflügen haben, können wir davon ausgehen, dass ein Pflug zur Standardausrüstung gehörte und keinesfalls etwas besonderes war.

Im Hoch- und Spätmittelalter setzt sich vorallem das Pferd als Zugtier durch.

Das hat mit dem Einkommen wenig zutun. Genossenschaftliche Organisation undso.. man verwendete Pferde, weil ein Pferd im Kumtgeschirr deutlich mehr Kraft als ein Ochse im Joch erzeugen kann. Der Pflug kann dann den Boden förmlich "umdrehen"(also nicht nur aufreißen, sondern untere Erdschicht nach oben holen), das erhöht die Erträge gewaltig.

Grundsätzlich sei gesagt - im gesamten Mittelalter herrscht ein Nahrungsüberschuss. Wir haben ein starkes Bevölkerungswachstum und einen Wohlstandszuwachs durch die gesamte Zeit hinweg.

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Miniaturwelt  18.05.2024, 15:43
@Bodesurry
Das hatten sie meist nicht. Die einzelnen Arbeiten dauerten viel länger als heute, da man keine Maschinen zur Verfügung hatte.

Die einzelnen Arbeiten dürfen auch länger dauern. Heute gehen die Arbeiten schneller, was zur Folge hat das heute nurnoch knapp 1% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sind. Im Mittelalter waren das häufig (jenach Region) um die 90%. Die Leute haben nicht mehr gearbeitet, sondern mehr Leute haben gleich viel gearbeitet wie heute.

Wir wissen aus historischen Quellen sehr genau, wie viel ein durchschnittlicher Landwirt so arbeitet.

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Daoga  17.05.2024, 21:42

Die "150 bis 175 Arbeitstage im Jahr" kannst Du knicken, denn das Vieh musste an jedem Tag versorgt werden, die Hausarbeit täglich gemacht werden, und die stundenlangen Predigten in den Kirchen an den Feiertagen wurden als körperliche Erholung empfunden obwohl es oft nicht mal Sitzbänke in den Kirchen gab, die sind nämlich auch eine relativ junge Erfindung, nur für die Honoratioren der Gemeinde gab es fest installierte Sitzplätze, auf denen sich das gemeine Volk aber nicht niederlassen durfte.

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Miniaturwelt  18.05.2024, 15:36
@Daoga

Dein Geschichtswissen ist falsch.

Die "150 bis 175 Arbeitstage im Jahr" kannst Du knicken, denn das Vieh musste an jedem Tag versorgt werden, die Hausarbeit täglich gemacht werden

Das sind jenach Größe des Bauernhofes oder der Hofstätte 1-2h am Tag.... Das gehört für einen Landwirten zur normalen Haushaltsführung. Das als "Arbeitstag" zu rechnen ist schon etwas absurd.

und die stundenlangen Predigten in den Kirchen an den Feiertagen wurden als körperliche Erholung empfunden obwohl es oft nicht mal Sitzbänke in den Kirchen gab

Unfug. Die meisten Gemeinden hatten überhaupt keine Kirche. Viele kleinere Gemeinden hatten nichteinmal eine Kapelle.

Davon abgesehen, war der Gottesdienst nicht verpflichtend und ging über den gesamten Tag. Die Quellenlage dazu ist eigentlich eindeutig. Der Gottesdienst ging über den ganzen Tag, damit eben nicht alle den ganzen Tag in der Kirche sitzen, sondern verteilt über den Tag hinweg am Gottesdienst Teil nehmen. Davon abgesehen hatten die meisten Feiertage auch einfach keinen Gottesdienst.

Ein Fehlschluss sorgt dann für eine Kette an falschen Fehlschlüssen. Die Leute haben also beim Gottesdienst selbstverständlich gesessen. Andernfalls hätte man die Kirche erweitert.

nur für die Honoratioren der Gemeinde gab es fest installierte Sitzplätze, auf denen sich das gemeine Volk aber nicht niederlassen durfte.

Du hast ein krudes Geschichtsverständnis. Ich empfehle dir 1-2 Semester zu studieren. Da wird bereits Recht ausführlich mit Vorurteilen aufgeräumt. Weniger aus Filmen übernehmen, mehr aus richtigen Quellen.

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Die schrecklichsten Menschen gab es im Dritten Reich. So etwas wie die systematische, "industrielle" Massenvernichtung und zuvor durch Gesetze entmenschlichte Minderheiten, so etwas hat es zuvor nicht gegeben.

Die ist die eine Seite der Menschheit, Du hast sie aufgelistet. Doch es gibt auch eine andere. In den vergangenen 40 Jahren sind private Hilfsorganisationen entstanden, die so viel Hilfe leisteten, wie es zuvor auch nie der Fall gewesen ist.

Ein paar Gründer und ihre Organisationen:

Martin Aufmuth - Gründer von EinDollarBrille

Er erfand eine Brille, die sich auch die ärmsten Menschen dieser Erde leisten können. In 10 Jahren hat die Organisation 73.000 Personen zu einer Brille verholfen.

https://www.youtube.com/watch?v=E4MwCbGGxwY

https://www.eindollarbrille.de/

Tobias Merkle - Gründer der Hilfsorganisation "Hoffnungsträger".

Viele tolle Projekte in Deutschland und weltweit.

https://hoffnungstraeger.de/

Lea Ackermann - Gründerin der Hilfsorganisation SOLWODI

Für Frauen in Not.

https://www.solwodi.de/

Zahai Röschli Gründerin des Kinderdorfes Selam in Äthiopien.

Tausende Kinder wurden als Waisen im Dorf aufgenommen. Unzählige  Jugendliche haben dank ihr eine sehr gute Schule besuchen können und danach eine Ausbildung erhalten. Was einmal ein einzelnes Waisenheim werden sollte, ist zu zwei grossen Dörfern geworden.

https://selam-aethiopien.de/

Nick Vujicic - Topp-Motivator für Tausende Mitmenschen.

„Wenn ich alles tun kann, ohne Beine und Arme zu haben, dann kannst Du es auch!“

https://www.youtube.com/watch?v=XzvUDOpc6xI

Don & Deyon Stephens Gründerehepaar von Mercy Ships

Schiffe bringen medizinische Hilfe in die ärmsten Staaten Afrikas.150.000 größere OPs bis heute.

https://www.youtube.com/watch?v=LVQ5zeLovuQ

https://www.mercyships.de/

Rosi Gollmann Gründerin von andheri hilfe

Unter anderem waren sie und ihr Team für 1.000.000 Augenoperationen in Bangladesch verantwortlich.

https://www.andheri-hilfe.de/

https://www.youtube.com/watch?v=mCXvGBGUnZc

Joni Eareckson Tada - Gründerin von joni and friends

Joni war eine junge sportliche Studentin. Seit einem Badeunfall ist sie Querschnittgelähmt. Oft hat sie kaum erträgliche Schmerzen. Bekam Brustkrebs und eine Covid-Erkrankung. Trotzdem hilft sie unzähligen anderen Menschen mit einer Behinderung.

https://www.youtube.com/watch?v=VVXJ8GyLgt0

 https://www.joniandfriends.org/

Klaus-Dieter und Martina John Gründerehepaar von „Diospi Suyana“

Sie bauten ein modernes Hospital im Wert von 15 Millionen für die Quechua-Indianer in den Anden Perus. Geplant wurde ohne Startkapital, gebaut ohne staatliche Hilfe, allein mit Spenden und dem Vertrauen auf Gottes Unterstützung. Über 400.000 Behandlungen bis heute.

https://www.youtube.com/watch?v=RQA0fPaiBMg

https://www.diospi-suyana.de/

Michael Stahl Gründer von protactics

Er hat eine Organisation aufgebaut, welche sich für Kinder und Jugendliche einsetzt, die Mobbing erfahren.

https://www.protactics.de/

Nathalie Schaller Gründerin der Modefirma [eyd]

Sie beschäftigt für ihre Label ehemalige Prostituierte in Indien.

Die Menscheit an sich ist nicht niederträchtig und as meiste was du schreibst stimmt auhc so nicht. Das sin Vorurteile und Fehlinformationen. Sei mal lieber etwas Offen und bilde dich, dann kannst du auch etwas lernen.

Mag sein, aber es sind nicht alle Menschen so schlecht. Die Welt ist nicht nur gut oder nur schlecht. Es gibt auch Zwischentöne..

LA

Nein, ich weiß nicht, wie es im Mittelalter war. Ich habe mich ja nur über Monate hinweg von Historikern darüber aufklären lassen.

Danke.

Du hast mich erleuchtet.

Sarkasmus.