Deutsche Doppelmoral in vielerlei Hinsicht?

6 Antworten

Aber wie kann es sein, dass wir für eine verhältnismäßig kleine Gesellschaftliche Gruppe unsere Sprache ändern, bzw. umformulieren sollen

Niemand zwingt dich ein Gendersternchen zu benutzen, mache es, lass es bleiben... Es ist völlig dir überlassen. Von sollen kann also keine Rede sein. Du regst dich darüber auf, dass andere für sich entscheiden es zu tun, was, naja, daneben ist.

unser Geschlechtssystem ändern

Es existiert kein 'Geschlechtssytem'. Dass es Menschen die gibt die sich wünschen mit anderen Pronomen angeredet zu werden sollte dich eigentlich nicht aus der Bahn werfen. Zum einen kann dich auch hier niemand zwingen das zu tun, zum anderen spreche ich - wie die meisten anderen auch - Menschen die kennenlerne sowieso so an wie sie sich das wünschen. Sagt mir jemand er heißt Daniel, frage ich auch nicht nach seinem Perso um erstmal zu überprüfen, ob das auch korrekt ist.

und dafür höchste Akzeptanz geben sollen

Es ist deine Angelegenheit, was du akzeptieren möchtest. Verlangt wird lediglich Toleranz, was von 'tolerare' stammt und so viel wie 'aushalten' bedeutet.

Wiederum aber andere Gesellschaftsgruppen wie bspw. vor gewisser Zeit noch die „Ungeimpften“ derartige ausgrenzen? Bei den ungeimpften hieß es von der Politik, dass z.B. 30% (der deutschen Bevölkerung) nur eine „kleine Minderheit währen“.

Bei einer Impfung geht es um die Gesundheit der gesamten Gesellschaft. Bei Sexualität und sexueller Identität geht es darum wer wen vögelt und wer sich selbst wie sieht, das ist qua Definition privat, sogar intim. Oder um es anders zu sagen, ein Altenpfleger der sich bei hoher Inzidenz nicht impft ist eine potentieller Todesengel auf Station, dass sich Simon jetzt Simone nennt und von dem netten Pärchen aus der Bar gestern Abend durchnehmen lässt bringt nicht nur niemanden um, es kann dir schlicht völlig egal sein.

Oder auch aktuell bei russischen Mitbürger, diese werden aufgrund eines Konflikts in deren Land, für den sie nichts können, von vielen deutschen massiv angegangen und ausgegrenzt.

Ist das so? Falls dem so ist wäre das falsch. Was das mit dem Thema zu tun hat erschließt sich mir allerdings nicht. Gegen Xenophobie und Fremdenfeindlichkeit sollte man immer vorgehen, egal ob es sich dabei um Syrer, Ukrainer oder Russen handelt. Ebenso wie man gegen Homophobie und deren Auswüchse vorgehen sollte.

Es gibt noch viel mehr Beispiele. In empfinde es einfach als Doppelmoral, wenn man sagt, man solle Menschen die sich sexuell anders orientieren akzeptieren und dafür Änderungen an der Sprache, Kultur, der Geschlechterordnung oder Aufklärung eingehen. Aber gleichzeitig werden andere Gesellschaftsgruppen, die viel größer sind, systematisch ausgegrenzt und diffamiert.

Das ist insofern schon ziemlich unsinnig, dass du der gleichen Gruppe Menschen unterstellst, die Toleranz einfordern, andere zu diffamieren. I.d.R. ist das aber nicht der Fall. Zudem beschreibst du es wäre gesellschaftlicher Konsens manche Gruppen auszugrenzen, anderer aber nicht was ebenfalls unsinnig ist. Niemand bei klaren Verstand fordert öffentlich jetzt Russen aus Deutschland zu werfen...

Irgendwo hat jeder Mensch zu fast jedem Thema irgendeine Meinung. Dem einen gefällt sie, dem anderen nicht. Wenn der Durchschnittsmensch zu 100 Themen 100 Meinungen hat, wirst du immer eine darunter finden, die sich einer Meinung zu einem anderen Thema ggf. widerspricht. Aber wie gesagt: zu einem anderen Thema.

Mich würde interessieren, wie es denn deiner Meinung nach perfekt wäre, sodass du nicht mehr der Ansicht bist, hier herrsche "deutsche Doppelmoral". Was auch immer an deutscher Doppelmoral irgendwie anders sein soll, als an Doppelmoral generell.


Frager47320 
Beitragsersteller
 25.06.2022, 09:41

Natürlich, das mit „deutsche“ war auf Deutschland bezogen.

0

Wahre Worte. Ist in vielen Bereichen so. Wo Doppelmoral herrscht sind Werte wertlos

Du vergleichst hier nicht einmal Äpfel mit Birnen, sondern Äpfel mit Walnüssen.

LGBTQ-Menschen, oder wie ich lieber sagen würde: Menschen mit Minoritäten-Sexualität stellen einen Bestandteil unserer Gesellschaft dar, der faktisch da ist und den man auch nicht wegimpfen kann. Impfen wäre in den allermeisten Fällen ein sinnvoller Akt gewesen, um eine akute Bedrohung durch ein potenziell tödliches Virus abzuwenden.

Homo- oder nichtbinäre Sexualität spielt in einer anderen Liga, da sie in aller Regel schon mit viel Leid verbunden sein kann und Menschen wegen ihrer Sexualität diskrinimiert werden und nicht wegen eines unvernünftigen Verhaltens.

Abgesehen davon änern wir nicht unsere Sprache dafür, sondern die Sprache ändert sich, weil eine Problematik thematisiert wird, die früher nicht wahrgenommen würde.

Auch Corona hat unsere Sprache verändert. Vor 10 Jahren gab es beispielsweise noch keine "Impfverweigerer."

Ich bin kein Fan von Sprachverhunzung, aber Veränderungen gehören einfach zur Sprache. Safe und sure.


Frager47320 
Beitragsersteller
 25.06.2022, 09:39

Es geht um das Prinzip dahinter. Wir sind Menschen. „Der eine sollen geachtet werden, der andere geächtet.“ das ist das Motto was ich nicht verstehe.

0
Aber wie kann es sein, dass wir für eine verhältnismäßig kleine Gesellschaftliche Gruppe unsere Sprache ändern, bzw. umformulieren sollen

Dein Sprachgebrauch ist einzig und allein deine Entscheidung.