Der Halsbandsittich vermehrt sich in Deutschland explosionsartig. Lärm und Kot der Vögel sind eine Plage. Welches Mittel zur Eindämmung der Population hilft?
Würde es helfen, wenn die Vögel zum Abschuss freigegeben werden.
7 Antworten
Diese Vögel sind inzwischen zu einheimischen Vögeln geworden und stehen damit unter dem Schutz des Gesetzes. Es ist also nicht so einfach sie wieder los zu werden. Wir werden wohl mit ihnen leben müssen.
Und dann eher mal per Schutz von Beutehreifern. Die Sittiche haben hier durchaus natürliche Feinde. Mehr Falken und Bzssarde = weniger, bzw. auch vorsichtiger, versteckter Sittiche.
So ist es. Natürliche Feinde sind der einzige Grund, weshalb es wild nur die grüne Farbvariante gibt. Die diversen Zuchtfarben werden alle gefressen. Ausgesetzt werden davon genug, sie können sich aber nicht etablieren. Das zeigt deutlich, dass es natürliche Feinde gibt, die relevante Mengen fressen.
Halsbandsittiche sind in Deutschland praktisch nur in Städten zu finden. Sie leben als spezialisierte Kulturfolger, vergleichbar mit Stadttauben. Und mit diesen konkurrieren sie auch hauptsächlich. Mehr Halsbandsittiche bedeutet nicht mehr Vögel in der Stadt, sondern es bedeutet nur weniger Tauben in der Stadt.
Der Halsbandsittich vermehrt sich in Deutschland explosionsartig
Ist das so? Hast du Belege für diese Behauptung?
Der Sittich hat sich in den letzten Jahrzehnten etabliert und ist heimisch geworden. Die Population ist verglichen mit anderen Wildvogelarten immer noch gering. Es sind nur kleine lokale Massenansammlungen, die auffallend sind.
Lärm und Kot der Vögel sind eine Plage.
Das ist vereinzelt so und darauf sollte dann auch entsprechend reagiert werden, ähnlich wie es bei Tauben manchmal nötig ist.
Welches Mittel zur Eindämmung der Population hilft?
Vergrämung an besonders lästigen Orten führt ja bestenfalls zur lokalen Migration zu neuen Orten. Möglicherweise lassen sich manche Gruppen auf diese Art zu Revieren verlagern, die weniger kritisch sind.
Am ehesten ließen sich wohl Falken (eher Turm- als Wanderfalken), Habichte und Sperber gezielt fördern, die die einzigen relevanten natürlichen Feinde darstellen. Dies würde die bedrohten Greifvögel fördern und die Sittiche gleichzeitig beschränken.
Würde es helfen, wenn die Vögel zum Abschuss freigegeben werden.
Hm, Jagd in Städten ist ja ganz grundsätzlich untersagt. In Städten wird niemals geschossen, weder auf Sittiche noch auf andere Tiere. Da die Sittiche aber gerade innerstädtisch Probleme machen, dürfte die Schussjagd nicht in Frage kommen.
Konkret zu deiner Frage daher: Nein, Abschuss ist nicht sinnvoll.
In Städten wird niemals geschossen, weder auf Sittiche noch auf andere Tiere.
In Berlin z.B. wird - wenn nötig - durchaus mal ein Wildschwein erschossen, wenn es sich mal wieder durch Gärten wühlt:
Die Umwelt vielfältig erhalten. Einzelne Arten vermehren sich nur, wenn sie keine vielseitige Konkurrenz durch anspruchsvollere Vögel haben
Bloß gut, dass unser Kot und unser Lärm iniemanden stören kann. Sonst würden wir auch noch alle abgeknallt.
im Ernst: solche Aussagen finde ich immer zum erbrechen. Alles ab knallen was uns Menschen stört das ist alles was wir können. Wir vergrämen die Tiere überall. Nehmen Ihnen ihre Nist Möglichkeiten weg, vernichten ihr Futter und wollen sie überall nur verscheuchen. Und wundern uns dann wenn sie ab wandern und woanders in größere Zahl wieder auftreten. Erst haben wir die Krähen von den Feldern vertrieben. - jetzt sind sie in die Städte gezogen. Da stören sie aber auch wieder. Ja wo sollen sie denn hin?
und die Sittiche sind noch nicht so viele, dass sie wirklich ein Problem werden. Wir sollten froh sein, wenn sich noch irgendwelche Vögel hier ansiedeln.
ich frage mich wirklich, warum wir uns nicht mal um die von uns selber verursachten Probleme kümmern, anstatt immer den Tieren für irgendwas die Schuld zu geben und sie dann gleich töten zu wollen.
Sie sind immer noch selten genug, um unter Schutz zu stehen. Da sie sich als Neozooen eingegliedert haben, ohne einheimische Arten zu gefährden, werden sie auch von der Seite nicht angegangen. Falls es so viele werden, dass sie ein reales Problem werden, wird eingegriffen.
Und dann eher mal per Schutz von Beutehreifern. Die Sittiche haben hier durchaus natürliche Feinde. Mehr Falken und Bzssarde = weniger, bzw. auch vorsichtiger, versteckter Sittiche.
Aktuell fällt auf, dass sie sich manches Verhalten von Staren bschsien, mit denen sie im Spätsommer gemeinsam abends fliegen. Dadurch gibt's lokal dann höhere Vogelbelastung, als üblich. Die Riesen Schwärme, die dann auf wenigen Bäumen übernachten, und Autos drunter umfärben, das ist erlernt.