Der Arbeitsmarkt ist korrupt und die Bundesregierung unterstützt den Niedriglohnsektor - eure Meinung dazu?

10 Antworten

Jetzt mal im Ernst. Warum muss lernen zu handeln mit dem Arbeitgeber wenn er sowieso sich in sein Kopf als der big boss vorstellt und den Stundenlohn so rein drücken kann wie er will.

Kann er nicht. Wenn er bei der Verhandlung zu wenig bietet, sage ich "tschüss".


MihaiBircea 
Beitragsersteller
 24.07.2023, 21:20

Das ist der amerikanische way of handling

Dein Lohn selbst handeln, wenn man aber ein Gruppe zusammen und stark das machen kann!

Hallo MihaiBircea,

meiner Erfahrung versuchen die meisten aus der Tarifbindung rauskommen und einen AT-Vertrag auszuhandeln.

Ein Tarifvertrag hat unbestritten auch Vorteile, für berufserfahrene ist er aber nicht immer das Wunschziel

Früher war das Interesse an Gewerkschaften höher als heute. Und jemand schrieb hier ja schon völlig richtig:

"In vielen Branchen im Niedriglohnsektor, sind die Mitarbeiter schlicht nicht organisiert. Wirkungsvolle Tarifpolitik benötigt auch gute Mitarbeiterorganisation."

In meiner Branche ist fast niemand in der Gewerkschaft, mit meinem Lohn bin ich dennoch zufrieden (der ist direkt ausgehandelt, ohne Tarifvertrag). Sicher gibt es Leute mit meiner Ausbildung, die noch mehr verdienen, die haben aber meist einen stressigeren Job (den habe ich fast nie).

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/291605/umfrage/mitgliederentwicklung-der-ig-metall/

Die Abgeordneten haben sich eine satte Inflationsausgleichsprämie gestattet.

Davon würde jeder andere träumen.

Ich finde, dass Gewerkschaften zuviel Macht haben. Die legen je nach Willkür Teile des gesamten Verkehrs lahm. Da entstehen Verluste in Milliardenhöhe. Davon spricht keiner.

Die Lufthansa ist jetzt einen Schritt gegangen, der als Beispiel dienen könnte.

Wenn alle Firmen dazu verpflichtet wären, jedes Jahr eine Lohnerhöhung von 3% einzuführen, könnte man all diese Probleme die es durch Streiks gibt, verhindern.

Am Ende müssen doch die Löhne bezahlt werden, die tariflich vereinbart wurden. Warum also keine Lösung wie vorgeschlagen ?

Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit der Gewerkschaft gemacht. Bin als Mitglied eingetreten und habe aufgrund eines Einkommens den höchsten monatlichen Beitrag bezahlt.Meine Firma eine Betriebsrente für mich über die Gewerkschaft abgeschlossen.

Als die Firma in der ich beschäftigt war, ihre Pforten schloss, musste ich zusehen was ich danach mache. Aufgrund meines Alters habe ich mich für die Selbständigkeit entschieden.

Nach 5 Jahren selbständiger Arbeit hatte ich das Rentenalter erreicht. Einen Antrag auf Rente bei der Rentenkasse und bei der Betriebsrente eingereicht.

Bei der Rentenkasse ging alles perfekt und problemlos.

Von der Betriebsrentenkasse erhielt ich ein Schreiben in dem es hiess, dass man mir nur 50% der Rente billigen kann, weil ich mich durch meine Selbständigkeit dem Geltungsbereich der Gewerkschaft entzogen hätte.

Ich könne gegen diesen Bescheid beim Arbeitsgericht Klage einreichen. Diese würde aber erfolglos bleiben, weil es diese tarifhoheitliche Vereinbarung gibt, so ein Justiziar der Gewerkschaft.

Hätte ich vor meinem Eintritt in die Gewerkschaft davon Kenntnis gehabt, wäre ich niemals in diese eingetreten.

Durch die Kürzung der Betriebsrente ist mir inzwischen ein Schaden von mehreren zehntausend Euro entstanden.

Du kannst die Gewerkschaft loben, für mich ist das ein Sauhaufen der nur kassierte .Die Bosse leben von den Beiträgen der Mitglieder satt mit mehreren hunderttausend Euro im Jahr. Doch wenn es um den kleinen Mann geht, weiss man, wie man die Daumenschrauben anzuziehen hat.

Bei uns gab wes früher viele Kleiderfabriken in der Stadt. Die Gewerkschaft war da ständig auf der Plattform wegen Lohnerhöhungen. Irgendwann haben sich die Kleiderfabrikanten entschieden, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern, weil die Lohnkosten zu hoch wurden.

All die Näherinnen und Beschäftigten verloren ihren Arbeitsplatz. Da hast du keinen von der Gewerkschaft gesehen, der all diesen Menschen eine neuen Arbeitsplatz anbot. Die Leute standen auf der Strasse. Viele von denen schon zu alt, um einen anderen Arbeitsplatz zu finden.

Heute gibt es keine einzige Kleiderfabrik mehr in unserer Stadt. Früher wurden tausende beschäftigt. Heimschneider die für die Fabriken Hosen und Anzüge nähten und sich jede Woche das Material bei den Fabriken abholten, konnten damit ihre Familien ernähren. Das alles ist weggebrochen..

Höre mir bitte damit auf, ein Loblied auf die Gewerkschaft anzustimmen.

Wenn der Arbeitgeber die Pforten aufgrund überhöhter Lohnkosten schliessen muss, stehst du alleine auf der Strasse. Da hilft dir keine Gewerkschaft. Das ist nun mal Fakt.

Schüler, wenn ihr eure Ausbildung oder Studium hinter euch habt. Könnt ihr eine Gewerkschaft beitreten und eure Interesse vertreten lassen.

Warum erst so spät?

Ich bin damals im ersten Lehrjahr in die Gewerkschaft eingetreten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

MihaiBircea 
Beitragsersteller
 24.07.2023, 21:23

Die Bildung in Deutschland unterstützt nicht dass Arbeiter ihre Rechte kennen