Depressionen - Selbsthass und Schuldgefühle?
Versetzt euch mal in folgende Situation:
Ihr seid mental sehr schwach & krank, habt Depressionen, Borderline oder ähnliches, habt auch einen Suizidversuch hinter euch und Suizidgedanken, welche ihr auch öffentlich teilt, seit mehreren Jahren.
Ihr wurdet in der Vergangenheit schon oft von euren Ex-Freunden/Freundinnen extrem beleidigt und runtergemacht, und auch von Freunden dessen. Nun kommt eine Person an, zu der ihr vielleicht nh Woche oder so ein sehr gutes Verhältnis hattet, die euch aber anscheinend egal war und wo ihr es nicht wichtig fandet, dass sie in eurem Leben war. Ihr habt dann Wochenlang keinen Kontakt mehr, da sie euch aus reiner Neugier nicht mehr schreibt, um zu sehen, ob ihr den Kontakt auferhalten würdet und blockiert dich bach ein paar Kontaktlosen Wochen, um über dich hinwegzukommen.
Dann schreibst du sie auf einem anderen sozialen Netzwerk an und fragst sie, wieso sie einen blockiert hat, und sie schildert dir die ganze Situation: Sie hat dich vom ganzen Herzen geliebt und tut es immernoch, aber sie hat dich blockiert und den Kontakt "abgebrochen", da sie das Gefühl hatte, sie juckt dich nicht und sie wäre dir egal. Man merkt aber in dem Text, wie stark sie dich liebt.
Wie würdet ihr euch nun fühlen? Auch, wenn euch der Kontakt eh nicht wichtig war: Würdet ihr Schuldgefühle haben, da sie euch so sehr geliebt hat und ihr sie wie Luft behandelt habt, würdet ihr euch noch mehr selbst hassen oder sogar verstärkte Suizidgedanken bekommen? Denkt an die Depressionen. Kurz gefasst, würde das eure Depressionen verschlimmern?
6 Antworten
Vielleicht - kommt drauf an wie sehr man die Person selbst mochte. Aber schlechtes Gewissen wegen der Gefühle Anderer bringt nichts. Man kann NIEMALS die Gefühle anderer steuern. Man ist dafür nicht zuständig sozusagen. Man kann mit der Person drüber reden aber verantwortlich ist man nur selten dafür. In so einem Fall gar nicht. Und schon gar nicht wenn man zu dem Zeitpunkt viel zu viel mit sich selbst beschäftigt ist wegen der Depression und gar keinen Kopf hat für Andere.
Das brauch ich mir nicht vorstellen.
Ich reagiere in so einer Situation immer mit löschen und blockieren oder schreib nicht mehr. Ich muss mir sowas nicht auch noch antun, das macht alles viel schlimmer oder besser gesagt, es kann einen richtig böse treffen.
Ich habe Depressionen und auch Borderline, da brauche ich mich schon mal nicht in die Lage versetzten, ich weiß wie es ist.
Es würde mich Anfangs etwas bedrücken bezüglich des Kontaktes, aber am Ende kann man froh sein so jemanden los zu sein. Als Depressiver und Bordie muss man vorsichtig sein mit wem man Kontakt hat.
Für mich schon... Ich denke bei sowas, es bewahrt mich wahrscheinlich vor nur noch mehr Übel. ;)
Es ist sehr schwer, sich da rein zu versetzen.
Ich kenne Depressionen nur aus der Zeit nach der Geburt meines Kindes. Da hatte ich eine postnatale Depression und gebe zu: vorher war mir nie klar, wie extrem eine Depression die Kontrolle über einen übernehmen kann, wie schwarz und schwerlastig man sich fühlen kann.
Allerdings glaube ich auch, dass eine Depression keine Entschuldigung für alles sein darf. Mein Arzt sagte mir damals: "Sie müssen mit dem Kopf dagegen an arbeiten, die Logik ist Ihr bester Verbündeter!"
Mach dir Klar, dass das eine "dumm-gelaufen"-Situation ist und kein wirklicher "Grund", sich umzubringen. Da hat sich jemand in dich verliebt und nicht den Arsch in der Hose gehabt, dir das zu sagen.
Das Spiel: "ich warte, ob du dich meldest, sonst melde ich mich nicht!" ist immer dämlich, wenn zwei es gleichzeitig spielen, denn dabei kann es nur Verlierer geben.
Und nun mal zur Logik, die sehr hilfreich sein kann ;-)
Da ist jemand, der dir jetzt gesagt hat, dass er in dich verliebt ist. Statt JETZT was draus zu machen, lässt du dich in deine Depression fallen und überlegst, dir das Licht auszuknipsen. Unlogisch, selbst für jemanden, der unter Depressionen leidet, oder nicht?
Du hättest die Chance, dich aufzuraffen und was draus zu machen, deinem Leben eine positive Wendung zu geben und tust es nicht. Schlimm.
Klar kostet dich das mehr kraft als jemanden, der nicht depressiv ist. Aber wenn man etwas verändern will, muss man eben auch manchmal alle Kraft aufbringen und etwas bewegen.
Alles Gute für dich.
Nein, so war die Situation nicht. Dass habe ich wohl falsch geschrieben. Die Person mit den Depressionen hat der anderen gesagt, sie hätte sich in sie verliebt: das war vor ca. 1 1/2 Monaten. Die andere hat gesagt, dass sie sich auch so fühlt, aber zusammengekommen sind sie nie, weil sich keiner getraut hat, zu fragen. Dann hatten sie wie gesagt nh Woche ein sehr gutes Verhältnis zueinander, doch dann hat die andere Person (ohne Depressionen) nicht mehr geschrieben, da der Kontalt wirklich NUR noch von ihr ausging und sie keinen Bock darauf hatte. Und schon ein paar Tage nach diesem "Kontaktabbruch" meinte die Person mit Depressionen auch schon, sie hätte keinen Crush mehr.
Okay, das war aus deinem Text für mich wirklich nicht verständlich. Wenn nun (egal von welcher Seite) kein Crush mehr besteht, solltest du die Sache abhaken.
Es ist dumm gelaufen, aber letztendlich hat die depressive Person eine Entscheidung getroffen, und die musst du (genau, wie du es bei jedem nicht-depressiven Menschen tun müsstest) akzeptieren.
Das kann man so nicht sagen. Das ist doch von Person zu Person abhängig. In meinem Fall hätte ich vielleicht Schuldgefühle, ja. Aber das hat nichts mit der Depression zu tun und keinerlei Auswirkung auf diese. Da kann ich ganz gut differenzieren zwischen der Krankheit und dem "normalen" Leben. Aber wie gesagt das ist bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und in der Pubertät vermischt sich da sicher noch viel mehr. Ich hätte natürlich keine solchen Spielchen wie nicht melden oder soetwas gemacht, das ist kindisch.
Dankeschön! Das heißt, es würde nicht "das Fass zum überlaufen bringen", da in der Vergangenheit schon so viel diesbezüglich passiert ist?