Darf man noch russische Kultur mögen?


27.09.2024, 22:34

Auch die Amerikaner mögen Krieg.

8 Antworten

Naja, ich finde einige Dinge der russischen Kultur auch interessant (dennoch kann diesen ganzen Angriffskriegen nichts abgewinnen, auch gegen Finnland und im Kaukasus gab es viel Rabatz). Und da ich ein großer Freund von Finnland bin, bin ich da auch etwas parteiisch, wie ich gestehen.

Ich finde interessant: die Musik (etwa Tschaikowsky), den Gesang (Russland hatte/hat sehr viele gute Sänger/Sängerinnen) und zum Teil auch die Literatur, wobei ich mich da nicht so extrem gut auskenne.

Die russische Architektur ist in den modernen Städten oft trist, jedoch sind die alten Kirchen sicher sehenswert. In Finnland habe ich selber 2 orthodoxe Kirchen gesehen und besucht, einmal die Uspenski-Kathedrale in Helsinki und die orthodoxe Kirche in Tampere.

Bild zum Beitrag

Helsinki, im Hintergrund Uspenski-Kathedrale

Bild zum Beitrag

Tampere (Alexander Nevski-Kirche)

Die Innenräume (mit Ikonostasen) sind auch sehenswert. Dagegen sind die protestantischen Kirchen Finnlands innen eher schlicht gestaltet.

Und da ich sowohl Schachspieler bin als auch Fan alter Musik, hier Vassily Smyslow (ehemaliger Schachweltmeister und zugleich ausgezeichneter Sänger):

https://youtu.be/FbDkuI3p3JI

Na perednem Sten'ka Razin,
Obnyavshis', sidit s knyazhnoy,
Svad'bu novuyu spravlyaet,
Sam veselyi i khmel'noy.

On the first is Stenka Razin
With his princess by his side
Drunken holds in marriage revels
With his beauteous young bride

 - (Psychologie, Politik, Deutschland)  - (Psychologie, Politik, Deutschland)

OlliBjoern  28.09.2024, 13:41

In Finnland sprechen über 5% der Leute Schwedisch und immerhin ca. 1% Russisch. Finnisch ist natürlich mit ca. 94 % die wichtigste Sprache dort.

Man darf meiner Meinung nach Russen mögen, man darf die russische Kultur mögen, man darf grundsätzlich sogar Russland mögen, wenngleich ich es nicht verstehe, warum es, aus meiner Sicht unnötigerweise, so viel Leid und Tod über sein angebliches Brudervolk und seine eigenen Söhne bringt. Ob das der "gemeine Russe" tatsächlich für gut heißt? Ich bezweifle das.

Und Du stehst auf Putins Grausamkeit und allgemein auf Kriegslüsternheit? Du hältst das für "Werte"? Hast Du Krieg und Grausamkeit schon mal am eigenen Leib erfahren, oder phantasierst Du nur davon, wie großartig das ist?

Es ist sicher sinnvoll und ehrenwert, für seine Freiheit und Unabhängigkeit, manchmal auch für seine Sache, wenn sie lebenswichtig ist, auch zu kämpfen, wenn es nicht anders geht.
Wer das aber wegen des Kampfes an sich tut, oder aus Habgier oder Machtgeilheit, der hat meiner Meinung nach vom Leben und was darin wirklich wichtig ist, nichts verstanden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – pensionierter Berufssoldat

LordOfApathy 
Beitragsersteller
 27.09.2024, 23:24

Naja, ich war schon immer ein Kalter Mensch

Likatier  27.09.2024, 23:31
@LordOfApathy

Schade für Dich. Damit kommt man manchmal sicher leichter durchs Leben, andererseits erlebt man dadurch vermutlich auch wenig wirklich schöne Monemte.

Likatier  27.09.2024, 23:35
@LordOfApathy

Hab ich mir fast gedacht. Wer nie Zuneigung und Vertrauen erlebt (und somit positiv erlernt) hat, tut sich auch schwer, das anderen zu geben.

Likatier  27.09.2024, 23:52
@LordOfApathy

Puh, nachvollziehbar (wer liebt, macht sich verletzlich), aber man lernt dann halt nie deren Höhen kennen.

Schwere Kost, ist dein Beitrag!

Auch wenn viele Völker in ihrer Geschichte Kriege geführt haben, bedeutet das nicht, dass sie dazu verdammt sind, dies immer wieder zu tun. Kulturen entwickeln sich im Laufe der Zeit und können sich verändern. Zu behaupten, dass bestimmte Völker oder Kulturen von Natur aus kriegslüstern seien, ist eine gefährliche Verallgemeinerung. Kriege sind komplexe Ereignisse, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden.

Die Frage, welche Kultur denn nicht historisch kriegslüstern sei, ist fast schon rhetorisch. Es gibt kaum eine Kultur, die nicht in ihrer Geschichte mit Kriegen konfrontiert war. Kriege sind ein trauriger Bestandteil der menschlichen Geschichte, und sie lassen sich nicht auf einzelne Kulturen reduzieren.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

LordOfApathy 
Beitragsersteller
 27.09.2024, 23:09

Ich bin halt kein idealist

Klar, darf man es.

Ich hatte bisher sehr schlechte Erfahrungen mit Russen gehabt.

Darf man noch russische Kultur mögen?

Ich habe erst heute einen russischen Film gesehen und fand den Besser als alles was ich in den letzten Jahren aus Deutschland sah.

Wenn man die Amis nicht gemieden hatte als die Ihre Angriffskriege führten muss man das bei Russland auch nicht.