Darf man elektrische Durchlauferhitzer innerhalb einer Duschkabine installieren?
Ich mache gerade ein paarTage Kurzurlaub an der Nordsee und mir ist in meiner FeWo aufgefallen, dass in der Duschkabine der elektrische Durchlauferhitzer insalliert ist.
Ich stelle mir damit gerade ein Horror-Szenario vor, dass man beim Duschen aus Vesehen mit dem Duschkopf in der Hand und vollem Wasserstrahl gegen das Gerät spitzt, das könnte bei schlechter Isolierung oder Abdichtung und Starkstrom im Gerät zu einem ggf. tödlichen Stromschlag führen.
Gibt es hier Experten für Sicherheitsfragen an elektrischen Anlagen wie ein Durchlauferhitzer? Wie sehen die Regeln für die Abstände und ggf. Abschirmung zu wasserführenden Leitungen oder Anschlussstellen aus?
6 Antworten
Soweit mir bekannt, muss der Durchlauferhitzer außerhalb eines Radius von 60cm ausgehend von der Spritzwasserquelle fest montiert werden. Er darf nur dann innerhalb des Radius sein, wenn er gemäß IPX5 geschützt ist.
Ein Stromunfall ist praktisch ausgeschlossen. Das Gerät ist Schutzgeerdet, und zwar doppelt. Ein mal über den Stromanschluss und dazu nochmals über die Rohre.
Gefährliche Spannungen können nicht "aus dem Gerät austreten" sofern das Gehäuse nicht mechanisch beeinträchtigt wird.
Man muss sich ja auch einfach nur Vorstellen, dass der Hersteller damit rechnet, dass im Gerät was brechen kann und Wasser durch das Gerät durch läuft oder ein Rohr an oder über dem Ding brechen kann.
Außerdem hat das Gerät auch nur 230V gegen Erde so wie alles was im Haus an Strom angeschlossen ist. Die 400V liegen zwischen zwei Phasen, nicht gegen Erde und damit gegen Jemanden der was anfasst.
Und die Stromstärke die das Gerät benutzt hat auch nichts mit der Sicherheit gegen Berührung zu tun. Nur wenn der Anschluss "schlecht" ist, dann kann es schneller zum Brand kommen wenn hohe Ströme im Spiel sind bzw. das Gerät überhitzt.
Problematisch wird es natürlich, wenn das Gerät "übelst beschädigt" ist und es in Reichweite zum anfassen ist. Denn während man duscht ist dann der Körperstrom durch anfassen Spannungsführender Teile wesentlich höher. Die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Stromschlages steigt hier extrem.
Ist das Gerät aber "in gutem Zustand", dann ist es Sicherheitstechnisch egal wo es ist. Aber durch "Nass machen" wird es sehr schnell kaputt gehen.
Richtig, aber genau so gut kann das Ding auch die Rohre unter Strom setzen, dann ist es auch egal wo es ist.
Hausanschlüsse sind mittlerweile überwiegend Plastik. Ist also Plastik davor und Metallrohre dahinter reicht dann das anfassen eines Hahns.
Klar hat man dann ein ungutes Gefühl wenn man so was sieht, aber spritzendes Wasser sehe ich hier als allerkleinstes Problem an.
Wie schon beschrieben, ich will nur darauf hinaus, dass, wo ein bedeutender "Fehler" sichtbar ist, der Fachkräften eigentlich nicht passieren sollte, vielleicht gar keine Fachkraft am Werk war, sondern ein ambitionierter Hobbyheimwerker.
Das ist bei Sub-Sub-Sub Unternehmern immer das Dilemma. Die kriegen nur Geld wenn die das machen. Und wenn da kein Platz ist haben die die Wahl zwischen Geld verlieren und pfuschen.
Ich habe mal in einem Krankenhaus was an IT gemacht und gesehen wie Sub-Sub-Subs im Treppenhaus Fluchtwege, Löschkästen und anderes mit Geländern zugebaut haben. Neue Vorschrift, Handläufe müssen auf beide Seiten der Treppe. Also hat das Krankenhaus Jemanden beauftragt der Jemanden beauftragt hat der.... und die hätten entweder dumm gucken können und kein Geld bekommen oder den Auftrag den die bekommen haben ausführen. Dass dann die Brandschutzabnahme nicht mehr geht ist denen egal. Die haben dann genau ihren Auftrag gemacht und werden dafür dann auf jeden Fall bezahlt.
In einer Ferienwohnung ist wohl eher der "billige Nachbar" und nicht das Sub-Sub Unternehmen der Grund. Aber danke für die Beschreibung.
Das sieht, von den Vorschriften her, echt grenzwertig aus!
Allerdings wird wohl eher die Sicherung, bzw. der inzwischen auch dafür vorgeschriebene FI auslösen, wenn man das Teil flutet. Und es sonst vorschriftsgemäß angeschlossen wurde.
Es ist also weniger ein Sicherheitsding, als eine für den WW-Erhitzer lebensbegrenzender Installationsort.
Wobei, wenn schon jemand so was "zusammenbastelt" auch immer der allgemeine Zustand der Anlage kritischer betrachtet werden sollte. In dem Sinne, war da überhaupt eine E-Fachkraft, bzw. vorher ein ausgebildeter E-Planer am Werk?
Mit etwas Glück meldet sich "Peppie85" noch mal dazu. Die hat da echt Plan von.
Das sieht, von den Vorschriften her, echt grenzwertig aus!
Nein, nach VDE 0100-701 zulässig.
Schau an, Danke!
Ich kann mir die (detailierten) DIN "Vorschriften" privat leider nicht leisten.
Ist schon klar. Hab zum Glück berufsbedingt vollzugriff. War ja auch keine Kritik, sondern nur eine Ergänzung 😉
Richtig. Ein Stromunfall ist praktisch ausgeschlossen. Das Gerät ist Schutzgeerdet, und zwar doppelt. Ein mal über den Stromanschluss und dazu nochmals über die Rohre.
Gefährliche Spannungen können nicht "aus dem Gerät austreten" sofern das Gehäuse nicht mechanisch beeinträchtigt wird.
Man muss sich ja auch einfach nur Vorstellen, dass der Hersteller damit rechnet, dass im Gerät was brechen kann und Wasser durch das Gerät durch läuft oder ein Rohr an oder über dem Ding brechen kann.
Ich hätte etwas Hemmungen, sowas zu installieren, auch wenn es doppelt geerdet (über den Anschluss und die Wasserleitung) plus FI-geschützt wäre.
Verboten ist es nicht, und ein solcher Unfall ist praktisch undenkbar.
Ausser wenn wie geschrieben wurde, das Gerät übelst mit der Axt zugerichtet wurde und der Leiter irgendwo total freiliegt und der Strom nur via einen geschlossenen(!) Wasserstrahl und einen isolierenden Duschschlauch via Person zur Erde fliesst.
(Antwort zurückgezogen, siehe Kommentar!)
Stimmt nicht. Fest angeschlossene, dafür zugelassene Geräte wie WW-Erwärmer dürfen dort montiert werden.
https://www.elektrikerwissen.de/durchlauferhitzer-schutzbereich1/
Vorsicht, man erkennt von außen halt nicht, ob nicht vielleicht bei der Schutzerdung geschlampt wurde. Die Wahrscheinlichkeit, wenn schon der Montageort falsch ist, steigt auch dafür.