Christen die Geld verteufeln?

8 Antworten

Ich würde nicht behaupten, dass Geld (in der Bibel) per se als "böse" betitelt wird. Es geht eher um den Zusammenhang mit Überheblichkeit und Habgier. Man soll bodenständig bleiben, auch etwas abgeben und sich nicht rein auf materialistische Dinge fokussieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Christlich

Da gibt es unterschiedliche Gründe. Mönche und Ordensschwestern leben in Armut. Die verdienen zwar gutes Geld. Aber das was sie verdienen geht an den Orden und sie bekommen lediglich ein Taschengeld.

Als ich bei den Zeugen war, da war es ähnlich. Viel Geld zu haben bedeutete, das man viel arbeiten muss. Wer viel arbeitet der kann nicht so viel in den Predigtdienst (an den Haustüren klingeln) gehen. Wer den Predigtdienst vernachlässigt, der ist ein schlechtes Beispiel oder gar schlechter Umgang weil er die Belange der Zeugen nicht über die Arbeit stellt. Hier galt es, wenig Arbeit, viel Predigtdienst und möglichst gut spenden.

Ich sehe das alles nicht als Armutsevangelium. Man sieht es von der Seite, was der Mensch braucht. Er braucht Essen, eine Wohnung und Kleidung. Alles darüber hinaus sind Dinge die der Mensch nicht braucht.


NichtGronkh99 
Beitragsersteller
 14.06.2024, 21:45

Versuch mal als armer Mann eine frau zu finden und kinder zu leisten.

Im Walvoord-Kommentar findet sich zu Matthäus 19,23-26, der Stelle mit dem Reichen und dem Kamel, das durch das Nadelöhr gehen soll:

  • "Jesus nahm die Begegnung mit dem reichen Jüngling zum Anlass für einen kurzen Exkurs an seine Jünger. Er sagte, wie schwer es für einen Reichen sei, ins Himmelreich zu kommen, und gebrauchte sogar den Vergleich, dass es leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe. Da der Jüngling sich mehr auf seine Reichtümer verließ als auf den Herrn, war es nicht einfacher für ihn, ins Himmelreich zu kommen, als für ein Kamel (eines der größten von den Juden benutzten Tiere), durch "ein Nadelöhr" (rhaphidos, eine Nähnadel, nicht, wie manchmal angenommen wird, ein kleines Tor innerhalb eines anderen Tores) zu gehen. Ein Nadelöhr ist eine extrem kleine Öffnung. Die entsetzten Jünger fragten daher: "Ja, wer kann dann selig werden?" Ihre Frage beweist zugleich, wie groß der Einfluss der Pharisäer noch auf sie war, denn die Pharisäer vertraten allgemein die Auffassung, Gott schenke denen, die er liebt, Reichtum. Wenn also ein Reicher nicht ins Himmelreich kommt, schafft es doch wohl niemand, dachten sie. Doch Jesus machte ihnen deutlich, daß die Erlösung allein ein Werk Gottes ist, der Freude daran hat, gerade das zu tun, was den Menschen unmöglich scheint (vgl. Mt 17,20). 11. Weisungen in bezug auf die Nachfolge und den Lohn der Nachfolge (Mt 19,27-20,16)."

Ein paar weitere Gedanken dazu:

Wenn alle Christen ihren gesamten Besitz weggeben würden, hätte das schwerwiegende Folgen. Sie wären nach der Weggabe ihrer Güter sofort verarmt, könnten selbst keinen Armen und Bedürftigen mehr helfen, ihre Kirche/Gemeinde und Missions- und Hilfswerke nicht mehr finanziell unterstützen usw. Vielleicht bzw. wahrscheinlich würden sie selbst bald zu armen und bedürftigen Menschen werden, die auf die materielle Hilfe anderer angewiesen sind. Die Bibel ist für mich ein sehr lebensnahes und praktisches Buch. Ob ein solches Verhalten aller Christen lebensnah und praktisch wäre, ist zu bezweifeln.

In der Bibel ist von vielen Personen zu lesen, die reich sind (Abraham, Hiob, Josef, Salomo, Zachäus, Lydia usw.). Reichtum wird nicht grundsätzlich verurteilt, kann aber zum Fall führen, wenn man zu sehr daran hängt. Deshalb warnt Jesus auch davor, nicht dem ungerechten Mammon anstatt Gott zu dienen (Matthäus 6,24).

Interessant ist auch, was Paulus in 1. Timotheus 6,17-19 schreibt:

  • "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln."

Das Geld eine Menge Probleme mit sich bringt, ist dir klar, oder?
Das geht von Diebstahl bis Mord.

Nun ist Geld an sich aber nichts Böses und Schlechtes, so wie auch ein Messer oder Atomspaltung nicht automatisch schlecht ist. Es kommt darauf an, wie es eingesetzt wird: Um zu teilen oder zu töten, um Energie zu gewinnen oder Atombomben zu bauen. - Um seinen notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen oder immer mehr haben zu wollen, um im Luxus zu schwelgen.

Hm...

Der "Gott dieser Welt" (Offb.12,9)

ist auf "Geld" fixiert (Offb.17,4).

Bei unserem Vater gibt es Alles umsonst (Mt.17,27; Joh.6,10; Offb.22,17).

Woher ich das weiß:Recherche