Christen: Ist es eine Sünde, wenn man sich nicht den Gesetzen des Staates unterordnet?
also wenn man die Regeln/Gesetze vom Staat umgeht, aber trzdm nix klaut, nicht tötet, nichts böses macht usw..
und sich dann eben an alle biblischen Gebote Gottes hält und an die Nächstenliebe
10 Antworten
Jede Regierung ist von Gott selbst angeordnet und eine Widersetzung ist eine Widersetzung Gottes Anordnung:
1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit[1], die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet.
2 Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen.
https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer13,1
Und diese biblische Anordnung kennt keine Ausnahme. So ist die Bibel eine prima Grundlage für eine Staatsreligion und Herrscher.
Zu diesem Thema ist der Theologe Bonhoeffer bekannt, der aktiv im Widerstand gegen das Nazi-Regime war:
Das im lutherischen Protestantismus tief verankerte Obrigkeitsdenken wirkte noch lange nach.
Dabei bezog man sich auf Römer 13, 1 («Denn es ist keine Obrigkeit ausser von Gott») und bezeichnete das Dritte Reich als eine zwar entstellte Ordnung, die aber trotz aller Entstellung als Ordnung Gottes angesehen werden müsse, der man Gehorsam geschuldet habe.
Erst spät, beim sogenannten «Remer-Prozess», erinnerte man sich an Luthers Frage, ob es denn erlaubt sei, einen Tyrannen zu töten. Luthers Antwort war einst klipp und klar:
«Wenn er einem sein Weib, dem anderen die Tochter, dem Dritten sein Feld und Gut und noch einem anderen sein Haus und Besitz wegnähme, und die Bürger könnten seine Gewalt und Schreckensherrschaft nicht länger ertragen und sie verschwörten sich untereinander, dann dürfen sie ihn umbringen.»
Bonhoeffer hatte sich den Entscheid, bei der Verschwörung gegen Hitler mitzumachen, nicht leicht gemacht.
Er, der überzeugte Pazifist, hat lange mit sich gerungen. Denn er hat gewusst, dass jeder Mord, auch ein Tyrannenmord, mit Schuld behaftet ist.
Doch er war bereit, diese Schuld auf sich zu laden. Es ist beeindruckend, dass Bonhoeffer seinen Entscheid nie zu rechtfertigen versuchte.
Er ging davon aus, dass er diesen einsamen und zugleich freien Entscheid einzig vor sich selber und vor Gott zu verantworten habe. Vor sich selber sprach ihn sein Gewissen frei; vor Gott aber hoffte er allein auf Gnade.
http://www.bonhoeffer.ch/texte-zu-bonhoeffer/der-verfemte-botschafter
Dazu eine Literaturempfehlung: "Gott oder Staat" von den beiden Pastoren Nathan Busenitz und James Coates, die während der Corona Pandemie sich den Auflagen des Staates Kalifornien widersetzten und das auch biblisch begründeten. Die gingen dafür auch ins Gefängnis, wenn ich mich recht erinnere
Es ist Recht, einem König, Präsidenten, Herrscher oder Vertreter der Staatsmacht untertan zu sein und das Gesetz zu beachten,wenn es nicht Im Gegensatz der Gebote Gottes steht.
Ich verstehe die Frage nicht. Man hält die Gesetze des Staates und tut nichts Böses, wofür man bestraft werden würde, welche Gesetze des Staates umgeht man dann noch, um biblische Gebote zu halten? Das müsstest du erst mal erklären, bevor man dich verstehen und antworten kann. Mir fällt da nur Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung ein. Biblische Gebote zu halten sind im Staat zumindest nicht verboten.
Hallo qwertz105,
gerade im Christlichen Umfeld ist die Liebe Gottes bekannt. Aus einer heutigen Sicht lässt sie sich abstrakt und universal definieren: ein gleichermaßen für alle Schaffen, Bewahren und auch nur Achten von Einheit, Fülle und größtmöglichem Freiraum.
Menschen, die die Liebe aus ihrem Innern heraus im Sinne einer Lebensgrundeinstellung leben, nenne ich gern Göttlich. Solche, die das Gegenteil leben, nenne ich nicht-Göttlich. Dazu könnte man, wenn man wollte, den alten Begriff der "Sünde" im Sinne "anders als Liebe" verwenden.
Sehr viele Gesetze sind - ob jetzt von Göttlichen oder nicht-Göttlichen Menschen - in Richtung des genannten Prinzips der Liebe formuliert. Wer sich an diese Gesetze hält, blickt in Richtung Liebe - auch wenn die Person nicht-Göttlich sein sollte. Diese Gesetze einzuhalten macht noch nicht Göttlich. Sie zu verletzen würde jegliche Göttlichkeit verlassen (wenn wir wollen, sagen wir dazu Sünde).
Es kann aber auch Gesetze, die z.B. Freiräume einschränken, wo niemandem etwas genommen würde. Sie durchzusetzen, wäre außerhalb der Liebe. Die Gesetze würden Göttliche Menschen in einigem einschränken, wo eben niemandem etwas genommen würde.
Es kann weiterhin Gesetze geben, die direkt außerhalb der Liebe stehen: wo sie erlauben, dass Menschen etwas genommen wird.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Mt 22:21
...Da spricht er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
1. Petrus 2:13
Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt
Es ist recht deutlich, dass wir dies tun sollen. Solange die Gesetze nicht verlangen, gottlose Dinge zu tun, sollten wir uns unterordnen.
Wir wollen anderen Menschen keinen Grund geben, schlecht über uns zu reden, weil wir rebellieren.
Demut ist da ganz wichtig 😊
LG 🙏🏼