Bürgergeld, 3 Stunden Pendeln zumutbar - hat da jemand was mitbekommen?


08.07.2024, 00:20

3 Stunden insgesamt? Oder 3 Stunden in jede Richtung?

6 Antworten

Das Bürgergeld wurde reformiert und wird dem Niedriglohnsektor einen neuen Frühling bescheren.

Mit der neuen Regelung sind 2,5 bzw. 3 Stunden Pendelweg zur Arbeit zumutbar.

Mit der neuen Regelung sind 50 Km Arbeitsweg (einfache Strecke) zumutbar.

Mit der neuen Regelung ist jeder Bürgergeldempfänger verpflichtet, einmal im Monat persönlich im Jobcenter vorzusprechen (keine Ahnung wie das praktisch überhaupt umsetzbar sein soll).

Die Abstufungen bei den Sanktionen wurden mehr oder minder abgeschafft. Inzwischen drohen die 30% für 3 Monate für alle Verfehlungen, auch bei erstmaligen Verfehlungen. Insbesondere wenn man sich nicht auf jeden einzelnen unsinnigen Vorschlag bewirbt oder nicht zielführende Arbeitsmaßnahmen ablehnt oder die wiedereingeführten 1-Euro-Jobs ablehnt. Als Zahntechniker darf man zukünftig nicht mehr das erste Jobangebot als Lagerist zum Mindestlohn ablehnen.

Die oben genannten Regelungen treffen übrigens auch für Arbeitsmaßnahmen und 1-Euro-Jobs zu. Man darf auch für einen 1-Euro-Job 3 Stunden / 50 Km pendeln.

Zukünftig beträgt die Vermögensfreigrenze 15.000 EUR, die nach 6 Monaten mit dem Bürgergeld verrechnet werden. Das betrifft auch KFZ.

Grundsätzlich erwarte ich gegen die erneute Bürgergeldreform eine oder mehrere Verfassungsklagen.


Regina3 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 00:51

50 km Arbeitsweg - und jemand ohne Auto bei dem das mit ÖPNV nicht geht?

"Zukünftig beträgt die Vermögensfreigrenze 15.000 EUR, die nach 6 Monaten mit dem Bürgergeld verrechnet werden." Wie muss ich das verstehen? Muss der Bürgergeldempfänger dann alles ausgeben? Oder darf er die 15.000 Euro behalten, eben keinen Cent darüber?

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FinisTerrae  11.07.2024, 03:16
@Regina3

Bezüglich des Arbeitswegs: diesbezüglich gibt es ja die 2,5 bzw. 3 Stunden-Grenzen. Entweder 50Km pro Fahrtweg oder 2,5 bzw. 3 Stunden für beide Fahrtwege, was halt zuerst eintritt. 3 Stunden für Arbeitszeiten bis 6 Stunden täglich, und 2,5 Stunden für Arbeitszeiten über 6 Stunden täglich.

Alles über 15.000 EUR an Vermögenswerten werden nach 6 Monaten angerechnet. Alle materiellen und immateriellen Wertgegenstände (Guthaben, Sparguthaben, alle Arten von Kapitalanlagen, Auto, etc.). Nur eindeutig der Altervorsorge zuordenbare Vermögenswerte bleiben verschont (bspw. betriebliche Altersvorsorge).

Man lebt, um zu arbeiten.

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Hin und Zurück bis zu 3 Stunden!

Momentan bekommt man eigentlich überall einen Job, also sollte im näheren Umkreis es jedem möglich sein einen neuen Job zu finden.


Regina3 
Beitragsersteller
 10.07.2024, 00:17

Leider kann nicht jeder alles machen ... körperliche Einschränkungen, aber natürlich auch geistige Grenzen oder Dinge, die man nicht gelernt hat. Beispiel: Nicht jeder kann Buchhaltung oder Verwaltung. Auch im medizinischen Sektor geht nichts ungelernt ...

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feldbuschverona  10.07.2024, 08:40

@Regina3: Im Moment werden in allen Bereichen händeringend Leute gesucht. Da findet sicher leicht jeder das was er kann.

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FinisTerrae  11.07.2024, 03:09
@feldbuschverona

Leider nicht, das entspricht nicht den Realitäten. Bundesamt für Statistik und Arbeitsministerium bestätigen, dass es deutlich mehr Arbeitlose als offene Stellen gibt, Faktor etwa 5 Arbeitslose auf 1 Stelle.

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Insgesamt !

Das aber erst ab einer täglichen Arbeitszeit von 6 Stunden, darunter soll es bei insgesamt 2,5 Stunden bleiben.

Habe ich auch mal für einen Monat genacht als ich als Schüler mit meiner Familie in eine andere Stadt zog, die Anmeldung auf der Schule jedoch schon früher stattfand als der Umzug.

Ich weiß noch ziemlich genau wie ich die sich ewig hinziehenden Schul- und Heimwege, mit der Bahn 90 min hin und 90 min zurück, in diesem Monat hasste, der mir erwig vorkam und wie froh ich war als dass nach Ablauf des Monats zuende war.

Also nein, ich halte eine Pendlerzeit von 3h täglich für völlig unzumutbar.

Insgesamt drei Stunden. Das werden allerdings die wenigsten Arbeitgeber mitmachen, da auch Arbeitgeber inzwischen Bescheid wissen, wie unzuverlässig die Deutsche Bahn ist

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehrenamtliche Beratung von Ewerbslosen