braucht Wasserstoffauto Abgasuntersuchung?


16.06.2024, 19:11

ich meine ob es einen Unterschied gibt also dass der wasserstoffverbrennungsmotor eine Abgasuntersuchung machen müsste und die Brennstoffzelle nicht

5 Antworten

Alle derzeit auf dem Markt verfügbaren Wasserstoffautos sind Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle. Daher lässt sich die Frage nicht fundiert beantworten. Soweit ich weiß, konnte sich der Wasserstoff-Verbrennungsmotor aufgrund zahlreicher Probleme nie durchsetzen.

Sollte eines Tages ein Fahrzeug mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor auf den Markt kommen, würde darüber auf politischer Ebene entschieden werden. Allerdings entstehen bei der heißen Verbrennung von Wasserstoff mit Luft große Mengen an Stickoxiden, was eine Abgasreinigung notwendig machen würde. Ein solcher hypothetischer Wasserstoff-Verbrennungsmotor würde also wahrscheinlich eine Abgasuntersuchung (ASU) benötigen.

Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass ein solches Fahrzeug auf den Markt kommt. Neben den technischen Herausforderungen wäre der Betrieb extrem teuer. Die Herstellung von Wasserstoff hat bisher einen sehr schlechten Wirkungsgrad, und dazu kommt der geringe Wirkungsgrad des Hubkolbenmotors. Diese Kette würde in einem desaströs hohen Energieverbrauch eines solchen Autos münden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

Die aktuellen Konzepte, die ich zu dieser Technologie kenne, nutzen weitestgehend den vorhandenen Motor und Abgasstrang und damit wäre auch eine Abgasuntersuchung notwendig.

Außerdem werden die Organisationen alles dafür tun, damit so etwas passiert, das ist ja eine wirtschaftliche Größe zur Finanzierung ihrer Unternehmen.

ABER, die Nachteile dieser Wasserstoffverbrennungsmotoren sind aktuell derart hoch, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass hier etwas auf den Markt kommt.

Weiter ist grüner Wasserstoff ein begrenztes Gut und kann viel sinnvoller an anderer Stelle eingesetzt werden, bei der Strom noch nicht so einfach als Alternative nutzbar ist, wie im Individualverkehr.


Waterfight 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 16:10

Okay und haben die Wasserstoff Brennstoffzellenautos eine Abgasuntersuchung diese Autos gibt es ja auch wenn sie nicht oft gibt

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MaxSensibel  17.06.2024, 18:40
@Waterfight

Sie haben einen TüV, aber im Prinzip sind sie Elektroautos und damit keine Abgasuntersuchung. Gibt es hierzulande überhaupt schon 1000 zugelassene Wasserstoff/Brennstoffzellenautos????

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Welche Abgasnorm meinst du? Ab Euro7 definiert die Abgasnorm auch max. Werte für den Abrieb von Reifen und Bremsen -> https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/abgasnorm-euro-7-emission-eu-7-nox-aus-fuer-diesel-benziner-eu-parlament-kommission-ministerrat/

Ob das bei der HU gemessen wird, ist mir aber noch nicht klar.

notting

Woher ich das weiß:Hobby

SpitfireMKIIFan  16.06.2024, 23:03

Da es keine zuverlässige und praktikable Lösung gibt, bei der HU solche Werte zu messen, wird es auch nicht gemessen. Dafür braucht es eine luftdichte klimatisierte Testkammer, und sowas kann man nicht so einfach einrichten.

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notting  17.06.2024, 18:13
@SpitfireMKIIFan

Wieso?

  1. Variante: Die Reifen und Bremssysteme werden jew. einzeln im Labor gemessen und kriegen eine Art ABE, dass sie der Abgasnorm Euro7-Norm entsprechen. Der Prüfer muss während der Abgasprüfung dann nur noch schauen, dass die Papiere zu dem Reifen/Bremssystem gehören und ob die Papiere versprechen, dass die Abgasnorm Euro7 eingehalten wird, sprich der Abrieb gering genug ist.
  2. Die Profiltiefe kann man messen und auch in wievielen km das runtergerubbelt wurde (ggf. werden Werkstätten dazu verdonnert entspr. Bescheinigungen beim Reifenwechsel auszustellen). Das kann sich der Prüfer bei der Euro7-Abgasprüfung auch anschauen.

notting

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SpitfireMKIIFan  17.06.2024, 18:48
@notting

Zu 1.: Sowas hat man bei Dieselautos schon mal gemacht. Ging nicht gut aus.
Zu 2.: Funktioniert schon nicht mehr, wenn man zwei Sätze Räder fährt, weiterhin müsste der Abtrag für jedes Reifenmodell abhängig von der Änderung der Profiltiefe bekannt sein (was nicht der Fall ist), und dann müsste das Ganze auf die Fahrsituation bezogen werden (man muss nicht weit fahren, um einen Satz Reifen bis auf die Karkasse runterzurubbeln, wenn man es drauf anlegt).

Und da ist halt die Frage, ob der Reifenabrieb als Feinstaub nach Definition erfolgt ist oder nicht.

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Es gibt bis jetzt noch keine Autos mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor als typzugelassene Serienfahrzeuge. Von daher ist die Antwort ein bisschen spekulativ.

Ich denke, Wasserstoff-Verbrennungsmotoren (die ich wegen des viel schlechteren Wirkungsgrades im Vergleich zu Brennstoffzelle+ Elektromotor für eine Schnapsidee halte), werden auch eine Pflicht zur Abgasuntersuchung bekommen, da wegen der hohen Verbrennungstemperaturen Stickoxide entstehen - neben dem Wasserdampf. Im Abgas einer Brennstoffzelle ist wegen der kalten Oxidation (das ist keine Verbrennung mit Flamme!) praktisch nur Wasserdampf. Das kann wie ein batterieelektrisches Auto betrachtet werden.

braucht Wasserstoffauto Abgasuntersuchung?

Nein.

Und gibt es deinen Unterschied zwischen Brennstoffzelle und wasserstoffverbrennungsmotor

Ja, sogar einen sehr großen. Ein Wasserstoffverbrennungsmotor ist einfach ein Verbrennungsmotor, nur dass der Treibstoff statt Benzin oder Diesel eben Wasserstoff ist.

Eine Brennstoffzelle hingegen generiert durch die Oxidation von Wasserstoff elektrische Energie, mit der im Auto dann eben Elektromotoren betrieben werden. Das ist effizienter und leiser im Betrieb, aber eine Brennstoffzelle ist teurer. Die Anschaffung kostet also mehr, aber man hat weniger laufende Kosten.


Waterfight 
Beitragsersteller
 16.06.2024, 19:11

Nein ich meine ob es einen Unterschied gibt also dass der wasserstoffverbrennungsmotor eine Abgasuntersuchung machen müsste und die Brennstoffzelle nicht

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