Brauche Hilfe mit meinem Sohn?

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Er ist eifersüchtig. So wie er es damals nach der Geburt des Geschwisterchens war.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-lange-bis-sich-kind-an-geschwisterchen-gewoehnt

Es geht nicht darum, dass es ihm in Kindergarten nicht gefällt (sonst würde er sich nicht beruhigen) sondern weil er stinkesauer ist, dass er "weg" gebracht wird, während du mit dem Geschwisterchen zuhause bleiben darfst.

Erklär ihm, warum er in den kindergarten DARF und warum das Geschwisterchen zuhause bleiben MUSS. Dass er es quasi "besser" hat, weil er raus darf, selbstständig, mit anderen spielen, im Kindergarten Erlebnisse hat während das Geschwisterchen zuhause "rumdümpeln" muss.

Es ist auch ganz normal, dass er mit 4 seine Gefühle nicht beschreiben kann (oder auch will)

Kinder begreifen mehr als wir denken ;-) Deswegen war er damals zu euch so "krätzig" und nicht zum Baby. Er konnte da schon differenzieren, dass das Kleine nix für die Umstände konnte, aber seinen Frust an Euch auslies, weil ihr dem Baby (in seinen Augen) mehr aufmerksamkeit habt zukommen lassen. Für erwachsene normal und verständlich aber für ihn, der 2 Jahre der King in der Familie war eben nicht ;-)

Meiner Meinung nach möchte der Junge zu Hause bleiben, weil er sehr anhänglich ist, aber es gefällt ihm im Kindergarten trotzdem, denn er hört nach 2 Min. mit dem Weinen auf und er macht gut mit. Ich denke, dass er auch Freunde gefunden hat und mit ihnen spielt und Spaß hat.

Bitte die Erzieherinnen um ein Entwicklungsgespräch. Bei uns findet das alljährlich statt. Hier bekommen die Eltern einen Einblick über die Entwicklungsschritte des Kindes und sein Verhalten, seine Stärken und Schwächen. Lass dich von seinen Erzieherinnen beraten, wenn du dir in einer Angelegenheit unsicher bist, das kann dich extrem beruhigen, du kannst den Erzieherinnen glauben, sie wollen dich nicht belügen, sondern sie wollen dein Kind fördern und dass es ihm im Kindergarten gefällt.

Ich kenne diese Situationen bei den Bring- und Abholzeiten, das beobachten wir bei mehreren Kindern. Sobald die Eltern außer Sichtweite sind, beruhigt sich das Kind wieder und es spielt und lacht, bis die Eltern kommen und es wieder abholen. Dann wird gejammert und erzählt, dass das weh tut, dass jenes KInd geschlagen hat, usw.....

Mit diesem Verhalten wollen die Kinder ihren Eltern ein schlechtes Gewissen machen, sie zeigen ihnen, wie schlecht es ihnen im Kindergarten geht und wollen natürlich damit erreichen, dass sie zu Hause bleiben wollen, (aber nicht, weil es ihnen im Kindergarten nicht gefällt, sondern weil sie ihren Willen, zu Hause bleiben zu wollen, durchsetzen wollen). Diese Kinder wollen ihre Eltrern unter Druck setzen und setzen "ihre Waffen" gekonnt ein.Und es funktioniert ja auch. Das Kind merkt die Unsicherheit und das Unwohlsein der Eltern.

Wenn das Kind nach 2 Min. mit dem Weinen aufhört und wenn es mit anderen Kindern spielt und lacht und redet und gut mitmacht, dann fühlt es sich wohl. Anders wäre es, wenn das Kind den ganzen Vormittag weinen würde, (da würde ich, als Erzieher, den Eltern raten, das Kind wieder aus der Kita zu nehmen und noch ein halbes Jahr zu warten, diese sehr, sehr seltenen Fälle hatten wir auch schon.

Zeige deinem Sohn keine Unsicherheiten, lasse dich von seinem Weinen nicht erweichen, bringe ihn trotzdem zur Kita, das wird ein tägliches Ritual, das ihr durchstehen müsst, aber nehme ihn trotzdem ernst, habe ihn lieb und drücke ihn, rede stets positiv über den Kindi und mache ihn neugierig darauf ("nach dem Kindi musst du mir erzählen, was du schönes gemacht hast") ..... sage ihm, was ihr im Anschluss noch gemeinsam Schönes machen werdet ....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein erfahrener und vielseitiger Sozialpädagoge

wie ist es den sonst ? passt du außerhalb des Kindergartnes auf ihn auf oder ist er auch mal alleine bei oma/opa/tante ..


jessile93 
Beitragsersteller
 24.05.2022, 09:13

Zu 90 Prozent zu Hause bei mir

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Melinda1996  24.05.2022, 09:15
@jessile93

ich würde mal wenn es möglich ist versuchen ihn bei anderen für einige zeit lassen, immer etwas länger, so das er merkt du gehst und kommst wieder.

er kennt sein zuhause, und fühlt sich dort wohl, anderes ist eben ungewohnt, zuhause hat er deine Aufmerksamkeit alleine und muss nichts teilen. Evtl wäre auch ein wechsel der Gruppe mal eine idee.

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Mir wurde gesagt, es sei normal, dass Kinder 3 Wochen lang schreien.

3 Wochen sind übrigens die Zeit, die man zum Gewöhnen braucht.

Von unseren Enkeln weiß ich, dass sie mehr Theater beim Abschied amchen, je länger sich das hinzieht. Und sind die Eltern außer Sichtweite, ist Ruhe. Also das stimmt vermutlich schon.

Andererseits braucht ein kleines Kind einfach die Mutter. Und dann jeden Tag weg von ihr ... das ist ein bißchen happig. Früher sagte man, Kinder sind mit 6 schulreif, womit gemeint ist, das sie in der Lage sind, täglich für einige Stunden dem Vertrauten fernzubleiben.

Geht es denn gar nicht anders? Kannst Du nicht mit ihm zuhausebleiben?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

jessile93 
Beitragsersteller
 24.05.2022, 09:26

Ich könnte ihn schon noch ein Jahr Zuhause lassen aber da er sowiso schon nicht viel mit anderen Kinder zusammen kommt hab ich Angst das er sich dann in einem Jahr noch schwerer tut

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krivor  24.05.2022, 09:30
@jessile93

Ach was. Das kann man nicht trainieren. Das kommt mit dem Wachsen und emotional stabiler werden.

Dann ist es später nicht so ein Trauma für ihn. Willst du einnpsychisch gestörtes Kind heranzüchten?

Lass ihn doch bis zur Elternhausrauswerfpflicht zuhause und lerne mit ihm zusammen die Welt entdecken.

Wieso bloß wollen Eltern immer die schönsten Jahre mit ihrem Kind verpassen?

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Fuchsbutter  24.05.2022, 09:58
@krivor

"Wieso bloß wollen Eltern immer die schönsten Jahre mit ihrem Kind verpassen?"

Weil's nicht darum geht, was die Eltern wollen, sondern darum, was gut für die Kinder ist. Und ein Vierjähriger, der keinen Kontakt zu Gleichaltrigen hat, ist definitiv sozial benachteiligt.

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krivor  24.05.2022, 09:59
@Fuchsbutter

Quatsch.

Kein Kind braucht Gleichaltrige. Das finden die Eltern nur immer nett.

Geschwister sind viel besser. Oder sonst altersgesmichte Gruppen. Wie soll man sonst soziales Verhalten lernen?

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Wie läuft das denn zuhause bei dir/euch?

Ist er da öfter mal für eine Weile allein oder bei anderen Person als bei dir?

Scheinbar hat er große Trennungsangst, aber das kann man trainieren.


jessile93 
Beitragsersteller
 24.05.2022, 09:11

Ne gar nicht er geht von 8 bis 12 in den Kindergarten und dann ist er Zuhause bei mir. Hab noch einen jüngeren und bin noch Zuhause

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Fuchsbutter  24.05.2022, 09:13
@jessile93

Das ist vermutlich das Problem, er kann nicht damit umgehen, dass du nicht permament um ihn bist. Er weiß also (unterbewusst) noch gar nicht, ob er sich darauf verlassen kann, dass du wirklich zurück kommst. Du kannst das trainieren, in dem du z.B. mit Ansage den Raum verlässt, ihm sagst, dass du gleich wieder da bist, dann weg bist und dann zuverlässig wiederkommst. Kinder brauchen Routinen für ihre Sicherheit. Wenn du ihm die Sicherheit vermitteln kannst, dass du immer wieder zurück kommst, dann wird er auch langsam seine Angst vor der Trennung von dir verlieren.

Das ist allerdings ein langwieriger Prozess, und ihr müsst das immer wieder üben.

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krivor  24.05.2022, 09:19
@jessile93

Wahrscheinlich ist das das Problem.

Der Kleine darf zuhause bleiben und er muss weg.

Warum?

Er will doch auch mal mit dem Kleinen zusammen sein! Ich finde es schade, Geschwister schon so früh zu trennen. Das kommt früh genug durch Schule.

Und du darfst auch nicht vergessen, dass dadurch eine Geschwisterrivalität gezüchtet werden kann. So dass der Ältere durch Ungezogensein versucht, die Aufmerksamkeit zu erregen, die sonst sein kleines Geschwisterchen allein durch Süßsein hat.

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jessile93 
Beitragsersteller
 24.05.2022, 09:21
@krivor

Ja aber er ist 4 Jahre alt soll ich ihn einfach nicht in den Kindergarten schicken ?

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krivor  24.05.2022, 09:22
@jessile93

Richtig.

Was für einen Grund gibt es denn überhaupt, ihn in den Kiga zu schicken?

Ich habe keines meiner Kinder dort hingeschickt. Das kann man alles selber machen zuhause. Viel besser. Du hast eine 1:2-Situation. Im Kiga sind es 1:10 oder 1:20.

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Fuchsbutter  24.05.2022, 09:26
@jessile93

Ein guter Kindergarten ist eine absolute Bereicherung für das Kind. Es kann sich in einer gleichaltrigen sozialen Gruppe bewegen und lernt ganz wichtige Verhaltensweisen des sozialen Miteinanders. Außerdem lernt es dort Dinge, die du ihm schlichtweg nicht bieten kannst - und das ist kein Vorwurf, sondern einfach eine Tatsache. Dazu kommt, dass du natürlich noch ein kleineres Kind zuhause hat, das auch deine Aufmerksamkeit fordert. Je mehr Kontakt- und Vertrauenspersonen dein Kind hat, umso besser!

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krivor  24.05.2022, 09:21

Angst abtrainieren? Aber bitte doch nicht in diesem Alter!

Da wird höchstens das grundlegende Vertrauen abtrainiert ...

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Fuchsbutter  24.05.2022, 09:23
@krivor

Was ist denn das für ein unsinniger Kommentar? Je früher man sich mit Ängsten und psychischen Schwierigkeiten auseinander setzt und daran arbeitet, umso höher ist die Chance, dass man sie gut in den Griff kriegt. Gerade in der frühkindlichen Phase kann man noch so viel retten.

Soll sie warten, bis der Kleine eingeschult wird und dann schreiend vor der Grundschule steht?

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krivor  24.05.2022, 09:25
@Fuchsbutter

Meine Güte ... du scheinst zu denen zu gehören, die auf frühkindliche Bildung statt frühkindliche Bindung setzen. Diese wenige Jahre dauernde Bindung an eine Person ist die Grundlage für Entwicklung des Urvertrauens!

Früher blieb jedes Kind zuhause, bis es schulreif war. Schulreife (im allgmeinen mit 6) zeigte sich daran, dass das Kind emozional für ein paar Stunden wegkann aus der vertrauten Situation.

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krivor  24.05.2022, 09:28
@Fuchsbutter
Soll sie warten, bis der Kleine eingeschult wird und dann schreiend vor der Grundschule steht?

Das wird er nicht, wenn er vorher gelernt hat, dass Mama für ihn da ist.

Mit 6 (oder manchmal 7) kommt ein ganz besodnerer Entwicklingsschub, der die Kinder dazu befähigt, auch alleine außer Haus sein zu können.

Es ist Schwachsinn, das vorziehen zu wollen.

Leben erfordert Reife, die durch Wachstum geschieht.

Alles künstliche Wegreißen und Erzeingenwollen führt zu Trauma und Störungen bis ins Erwachsenenalter hinein.

Lasst den Kindern doch ihre Kindheit! Wenigsntens in der Kleinkindzeit!

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Fuchsbutter  24.05.2022, 09:29
@krivor

Ich bin Vertreterin der Ansicht "it takes a viallage to raise a child". Meine Kinder haben/hatten viele unterschiedliche Bezugs- und Vertrauenspersonen und bewegen sich in einem Umfeld, das ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht, nämlich nicht ausschließlich an Mamas Rockzipfel. Das Urvertrauen erhält man nicht durch Festklammern, sondern dadurch, dass man Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt - u.a. dadurch, dass man mal nicht da sein kann, die Kinder aber wissen, dass man immer wieder kommt.

Bindung und Bildung schließen sich im Übrigen nicht aus. Beides ist ohne Probleme möglich, und es ist am besten möglich, wenn man es nicht allein machen muss.

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Fuchsbutter  24.05.2022, 09:30
@krivor

"Früher blieb jedes Kind zuhause, bis es schulreif war."

Wann soll denn dieses ominöse "früher" gewesen sein?

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krivor  24.05.2022, 09:33
@Fuchsbutter

Im Kleinkindalter ist Bindung das allerwichtigste.

Und Bildung geschieht am besten mit Eltern und Geschwistern. Als unser Großer zur Schule kam, hörte das Lernen zuhause auf, eindeutig.

Weiter:

Wenn jemand noch andere Bezugspersonen wünscht, zeigt er das.

Hier wird es aber ganz klar nicht erwünscht. Das sollte man respektieren.

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krivor  24.05.2022, 09:40
@Fuchsbutter

Ich habe befürchtet, dass sich jemand daran stößt.

Kindergärten wurden entwickelt, damit verwahrloste Kinder von der Straßen gesammelt werden konnten oder vor der Fabrik bewahrt.

Ein liebendes Elternhaus konnte dadurch nicht ersetzt werden.

Jedes Kind wird mit bummelig 6 fähig, das vertraute Umfeld zu verlassen. Das liegt daran, dass es in ideser Zeit einen bestimmte Entwicklungsphase durchläuft.

Heutzutage kümmert man sich nicht mehr um Phasen, sondern versucht alle, über einen Kamm zu scheren. Völlig ohne das individuelle Kind im Blick zu haben.

Hauptsache, die Mutter geht wieder arbeiten und bringt Geld. Oder die Haufen Erzieher, die total überfordert sind. Alles nur Finanzen, die da zählen. Wie es dem einzelnen Kknd geht, ist wurscht.

Dann schreit es halt. Punkt. Mein Gott, wohin sind wir gekommen?

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krivor  24.05.2022, 09:41
@Fuchsbutter
Bindung und Bildung schließen sich im Übrigen nicht aus. Beides ist ohne Probleme möglich

Richtig. Erst die Bindung, dann kann darin gelernt werden.

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krivor  24.05.2022, 09:43
@Fuchsbutter
Wann soll denn dieses ominöse "früher" gewesen sein?

Wenn du etwas über Entwicklungspsychologie erlnen willst, besorge Dir Bücher von vor der Rechtschreibreform. Ab da fließt zuviel politisches Gedankengut in die Lehrbücher ein.

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