Beissendes Schulpferd?
Hallo!
Eigentlich ist die Haltung (große Paddockboxen in der Herde, mind. 6std Weide pro Tag) und der Umgang mit den Pferden bei unserem Vereinsschulstall relativ gut(für einen Schulstall). Nur ein Pferd ist im Moment echt schwierig.
Er ist 6 Jahre jung, total unerfahren und er würde völlig verschreckt aus Spanien importiert. Beim Satteln/Putzen/Rausholen beißt er wie wild um sich... Er hat jemanden gestern auch schon fast zwischen der Wand eingeklemmt. Er ist beim Reiten total lieb nur eben noch ein bisschen "dumm".
Sein Sattel passt überhaupt gar nicht, was mich auch ziemlich enttäuscht, denn der Verein weigert sich einen neuen, passenden Sattel zu kaufen. Genug Geld wäre da... Seine Trense ist auch viel zu klein & drückt aufs Jochbein...wie ich finde braucht er auch unbedingt ein anderes Gebiss. Sein Zubehör ist nur so zusammengewürfelt aus alten, teils auch kaputten Sachen... Wir vermuten auch, dass sich daraus schon Sattelzwang geworden ist.
Er tut mir total leid, weil er eigendtlich ein total lieber, treuer Kerl ist. Die Reitschüler wissen sich auch nicht mehr zu helfen außer ihn anzubrüllen und ihn zu bestrafen(er wird am Kopf schon immer scheuer...). Mich macht das ganze total fertig... Ich finde er braucht eine Bezugsperson, neue Reitsachen und auf jeden Fall einen Trainer mit Geduld.
Ich weiß mir und ihm überhaupt nicht zu helfen. Ich bin eben auch "nur" die Reitbeteiligung auf die niemand hört...Ich hab mich versucht im Internet schlau zu machen, wie man mit solchen Situationen umgeht. Ich versuche ihn jetzt beim Beißen zu ignorieren und ihn zu loben wenn er nicht beißt. Er ist meines Erachtens nach auch ziemlich unterfordert und er hat manchmal viel zu viel Energie.
Sollte man den Tierschutz informieren oder so? Wie kann ich ihm bloß helfen? Ich selbst hab leider nicht die finanziellen Mittel ihm neue Sachen zu kaufen oder ihn zu kaufen. Ich überlege auch, nicht mehr den Verein zu unterstützen, aber dann dürfte ich eben auch nicht mehr zu ihm und würde ihn im Stich lassen.
Die ganze Situation ist ziemlich schwierig... Ich hoffe jemand von euch kennt eine Lösung.
5 Antworten
Eine Option wäre das du dich ganz von diesem Reitbetrieb trennst und einen anderen suchst. Du kannst leider nicht viel machen um dem Pferd zu helfen, ich war mal in einer ähnlichen Situation. Mein Schulpferd damals war auch ein Spanier und total verritten, hatte super viele Macken und war schwierig im Umgang. Ich habe mich dann später von dem Reitbetrieb getrennt, weil ich das nicht mehr mitansehen konnte (waren aber auch noch andere Sachen negativ an dem Reitbetrieb).
Die zweite Option wäre das du dich mit den anderen Reitschülern zusammentust und Ihr dann einzeln zur Schulstall Betreiberin oder Reitlehrerin geht und Ihr die Situationen schildert die vorgefallen sind ( zwischen Wand einklemmen, usw.) Wenn mehrere Personen nicht zufrieden sind, ist die Chance höher das sich auch etwas ändert. Geht aber nicht alle gleichzeitig zu Ihr, das könnte nähmlich ziemlich in die Hose gehen.
Ürigens wenn ein Pferd beissen will, (beim Putzen) dann solltest du es nicht einfach ignorieren. Versuche beim Putzen immer eine Hand auf den Hals des Pferdes zu legen. Die meisten Pferde versuche es dann gar nicht, wenn doch dann schiebst du den Kopf weg (ist ein wenig schwierig es zu erklären :) Mein Pferd hat beim Satteln früher auch gebissen, ich habe nur durch Aufmerksamkeit und Kopf wegschieben diese Macke weggebracht. Das Pferd merkt wenn du aufmerksam und wachsam bist, du strahlst automatisch eine andere Energie aus. Das ist aber natürlich von Pferd zu Pferd unterschiedlich, bei einen klappt es und bei anderen nicht.
Wenn die Zustände in dem Verein so sind, warum unterstützt du das ganze dann noch und suchst dir nicht einen anderen Stall?
Für mich wäre ein beissendes oder schlagendes Pferd, schlechte Ausrüstung, und zu billig eingekaufte Rettungspferde ein absoluter Grund (jeder einzelne davon) diesn Reitverein zu boykottieren.
Übrigens gute Haltung ist was anderes.
Da kannst du nichts machen als Ruhe ausstrahlen. Konzentrier dich, wenn du bei dem Pferd bist, völlig auf das jetzt und hier. Blende all die Sorgen um die fiesen Umstände aus und sei einfach zufrieden, ruhig und besonnen in jedem Handgriff. Streiche mit der flachen Hand mit leichtem Druck langsam die Muskeln entlang und finde heraus, wo sich das Pferd am ehesten gern berühren läßt; was es mag. Streicheln, kraulen, eine bestimmte Bürste....?
Wenn Du daran denkst, was alles schlecht läuft, bist du gefrustet und bringst dem Pferd keine angenehme Atmosphäre mit. Sei nur du selbst. Wegen dem beißen, mußt du schon selbst herausfinden, worauf das Pferd am besten reagiert. Oft hilft es, das Gesicht des Pferes immer im Augemwinkel zu haben und sofort, wenn es Anstalten macht , zu schnappen, einen Eisenstriegel als „Schutzschild“ hinzuhalten, verbunden mit einem energischen „nein“. So merkt es, dass du ihm nichts tust, dass aber das Beißen seinerseits auch nix bringt. Nur als Beispiel...
Natürlich eigentlich nicht. Aber dem Text zufolge wäre die einzige Alternative, diesen Stall zu meiden, was FS ja nicht möchte, weil sie dies Pferd ins Herz geschlossen hat.
Das ist wie bei den Puppymills - wenn man die unterstützt machen sie fröhlich weiter. Bei uns wurde mal ein Stall wegen sehr schlechter Zustände so stark boykottiert, das die schließen mussten.
Das hört sich alles sehr traurig an. Ich denke Du hast nur zwei Möglichkeiten.
Erste Möglichkeit, Du suchst Dir einen anderen Stall, denn was da läuft geht gar nicht. Allerdings gebe ich Dir recht, dann lässt Du ihn im Stich und ich kann verstehen, dass Du das nicht möchtest. War leider auch schon in so einer Situation und konnte es auch nicht.
Zweite Möglichkeit, Du bleibst und nimmst Dir soviel Zeit wie möglich um Dich mit ihm zu beschäftigen und sein Vertrauen zu gewinnen. Evtl. kannst Du auch den Schulreitern bei der Vorbereitung zum Reiten mit ihm helfen, denn beim Reiten ist er ja anscheinend brav, der Umgang davor und danach scheint ja die Probleme zu bereiten.
Wegen der Ausrüstung kannst Du ihm auch mit kleinem Budget helfen. Ebay-Kleinanzeigen oder Quoka macht es möglich gebrauchte gute Sachen für wenig Geld zu organisieren. Ich rede hier nicht von einem Sattel, da wird es Probleme mit dem Verein geben, aber Gebiss, Zaumzeug, anatomischer gut abgepolsteter Gurt mit nicht zu leicht gängigem Gummizug (damit der Gurt zwar angenehmer fürs Pferd ist, die Schulreiter ihn aber nicht zu fest anziehen können) oder auch Unterlagen für den Sattel. Ich weiß jetzt nicht inwieweit der Sattel nicht passt, ob es ein Problem mit dem Schwerpunkt ist, wenn er zu weit hinten ist, kann ein Keilkissen Abhilfe schaffen, oder ob er einfach zu alt ist und dadurch die Polsterung hart und knubbelig ist, da würde ein Gelpad mit Lammfellseite helfen. Da gibt es so viele Möglichkeiten, wie man mit wenig Geld so einem Tier das Leben erleichtern kann. Geht nicht alles sofort, aber jedes kleine Stück bringt schon eine Verbesserung.
Aber es muss Dir klar sein, dass Du Dich im Verein nicht beliebt machen wirst. Es wird meist nicht gern gesehen, wenn man sich einmischt in Sachen, die einem nichts angehen. Am besten hängst Du es nicht an die große Glocke. Stück für Stück ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen wird Dir Diskussionen und Ärger ersparen.
Und pass auf Dich auf. Ein beissendes Pferd beisst auch helfende Hände. Ganz abstellen wird schwierig, solange verschiedene Menschen mit ihm umgehen, dessen musst Du Dir bewusst sein. Ich wünsche Dir alles Gute.
Der Sattel engt die Schulter ein und er ist sehr alt. Auf der Sitzfläche sind auch schon Risse im Leder. Dankeschön!
Ich an deiner Stelle würde so viele Leute wie möglich darüber informieren, was da falsch läuft und versuchen, mit so vielen wie möglich gleichzeitig zu gehen. Das muss der Reitschule so weh wie nur irgendwie machbar tun.
Das kann ganz schnell in üble Nachrede fallen, ist mir auch schonmal passiert...
Naja, aber wenn es Fakt ist, dass das Pferd keine passende Ausrüstung hat und Behandlung bekommt..?
Trotzdem ist das rufschädigend... auch, wenn ich dir eigentlich recht gebe, aber das kann böse enden.
Sorry, aber seit wann ist ein Reitschüler dazu da ein Pferd zu richten?