Beim Leicht Traben richtig treiben, Tipps?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer hat dir denn gesagt, du sollst das Bein weg strecken? Kein Wunder klappt das nicht.
Das Bein hat da liegen zu bleiben, wo es hingehört, am Gurt.
Schenkel-und Kreuzeinwirkung gehören zusammen. Und da du beim Aufstehen kaum mit dem Kreuz einwirken kannst, mach die mal klar: zum Treiben brauchst du beides, und dann ergibt sich das von selbst.
Kannst du sogar daheim auf einem Stuhl üben: nimm einen Eimer zwischen die Waden, und dann drückst du den rhythmisch zusammen. Beim Lockerlassen hebst du das Brustbein leicht an (nicht „Aufstehen“, nur Aufwärtstendenz andeuten), und beim „schwer hinsetzen“ drückst du den Eimer. Geht auch ohne Eimer - einfach äußre Fußkanten anheben. Es geht darum, wie du dir am besten den Bewegungsablauf einprägen und verinnerlichen kannst.

Auf dem Pferd streckst du NIEMALS die Beine weg! Es sei denn , du bist beim Westernreiten auf sehr fortgeschrittenem Niveau , aber darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten, denn die traben dabei nicht leicht 😉

Beim Leichttraben lädt man lediglich den Absatz im „Aufstehen“ runter federn, und zum Einsitzen kommt er etwas hoch (aber nie höher als der Vorderfuß).

Viel Erfolg!


smilla2 
Beitragsersteller
 29.03.2023, 14:49

Bisher jeder Reitlehrer👀Aber danke für die Antwort!Wird mir auf jeden Fall weiterhelfen ;)

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Urlewas  29.03.2023, 17:06
@smilla2

„Jeder“? Ich habe wohl schon zig Reitlehrer erlebt - aber so was habe ich noch nie gehört. Steht auch in keiner Fachliteratur (korrigiere mich, wenn es doch ein solches Buch geben sollte😉).

Viel Erfolg! 💪

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pony  30.03.2023, 20:36
 und zum Einsitzen kommt er etwas hoch (aber nie höher als der Vorderfuß).

das habe ich nicht ganz verstanden - das in den klammern.

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Urlewas  30.03.2023, 22:16
@pony

Der Absatz soll ja runter federn. Wenn er dann hoch kommt, sollte er dabei nicht zu weit hochgezogen werden.

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Du sollst weder ein Bein weg strecken noch aufstehen und Dich hinsetzen. Du sollst einfach nur zulassen, dass es Dich ein wenig anhebt. Die Hose behält Kontakt zum Sattel, lediglich Du in der Hose entfernst Dich ein wenig. Das Bein bleibt immer anliegend und der schwingende Pferderumpf "holt sich den treibenden Schenkel ab". Dadurch, dass der Rumpf des Pferdes pendelt, hat das Bein mal engeren, mal sehr leichten Kontakt.

Versuchst Du aufzustehen, passiert durch einen unglücklichen Versuch der Balancefindung ein strampelndes Bein. Beim hinsetzen strampelt es wieder ... einfach Grundsitz und Oberkörper ganz, ganz leicht nach vorne (für Dich so wenig, dass Du es nicht spürst), Hintern genauso wenig leicht zurück (Leichttraben ist eine Form des leichten Sitzes) und zulassen. Fertig.

Aber eigentlich darf ich hier den letzten Absatz nicht schreiben, DENN...

... wenn Du guten Unterricht hättest, würde die Frage niemals entstehen, denn dann hätte es Dir längst jemand gezeigt, ...

... da Du aber sehr schlechten Unterricht zu haben scheinst, wirst Du es nicht ausführen können und im Versuch, es auszuführen Dich in Schwierigkeiten bringen, denn ordentlich reiten lernen bedarf einfach direkter Begleitung am Pferd.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

smilla2 
Beitragsersteller
 01.04.2023, 20:19

Ja hast recht.Der Unterricht in meiner gegend ist wirklich nicht gut🤷🏻‍♀️Das meiste habe ich mir selbst irgendwie beigebracht.Aber ich kann dagegen auch nichts tun … es gibt hier einfach nichts.

Danke für die Antwort

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Weg Strecken ist auch der falsche Begriff.

Das Bein soll ruhig an Ort und Stelle sein. Getrieben über ein an spannen der Muskulatur soll dann, wenn man das entsprechende Hinterbein ansprechen möchte. Also absolut nicht einfach.

Für den Anfang reicht es völlig, wenn dein Bein ruhig ist Und weder aktives treiben noch weg Strecken zeigt. So lange, bis man sich so weit entwickelt hat, dass man zum gezielten Treiben kommt. Aber das dauert und das ist auch ok.

Mir hat das Bild "aus dem Knie heraus aufstehen" viel gebracht fürs Bein. Und damit dadurch das Knie nicht klemmt, kommt noch "Belasten und Entlasten" statt "auf und ab" dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Lass doch bitte das Bein einfach liegen. Weder klopft man es dem Pferd in den Bauch, noch streckt man es weg. Wenn du es beim Einsetzen wirklich aktiv weg streckst, knallst du dem Pferd ja jedesmal auch total in den Rücken. Du solltest (zurück) an die Longe und erstmal daran arbeiten, ausbalanciert leicht zu traben. An der Longe musst du nicht selbst treiben und kannst dich erstmal komplett auf dein Gleichgewicht und das richtige Aufstehen und Einsitzen konzentrieren. Wenn das funktioniert, kommen die Hilfen dazu. Videos zum richtigen Leichttraben oder auch zu Trockenübungen (Wolfgang Rust, Wege zum Pferd, Ingrid Klimke, Lieblingsreiter,...) entsprechend Literatur (zB der Klassiker von Sally Swift "Reiten aus der Körpermitte") gibt es genug.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin