wie hält man ein pferd an :P OHNE ZÜGEL!

11 Antworten

Nun, du schreibst nicht, wie lange du schon reitest. Deine Fragen klären sich erst mit zunehmender Reiterfahrung. ICH halte mein Pferd allein durch Ausatmen an, und damit das Pferd "geschlossen" steht, treibe ich gleichzeitig ein wenig mit beiden Waden. Das heißt, ich halte die Beine nur auf Tuchfühlung mit dem Pferdebauch.

Man treibt immer mit der Wade, nie mit den Hacken. Man nimmt beim Treiben auch nicht die Beine zurück, wie ich es bei vielen Menschen sehe, die von der Reitschule kommen.

Das Treiben mit der Wade erfolgt impulsartig. Also nicht quetschen, bis dir das Blut aus den Hacken quillt...

Aber: Dein Problem ist, dass du Schulpferde reitest. Da sitzt nicht nur du drauf, sondern viele andere Leute während der Woche. Wie soll da ein Pferd die korrekten Hilfen lernen? Meinem Pferd konnte ich das alles beibringen, weil ich SOFORT, wenn es etwas tat, was ich so haben wollte, ganz arg gelobt habe (durch STREICHELN am Hals - nicht Klopfen!!!). So manches Mal bin ich auch sofort abgesprungen und habe die Stunde beendet. Oder ich habe sofort die Zügel weggeschmissen und das Pferd damit gelobt.

Das geht in einer Gruppenstunde kaum. Du musst ja mit der Gruppe mithalten...

Insofern wirst du die wirklich feinen Hilfen erst lernen, wenn du ein eigenes Pferd hast, oder eine Reitschule findest, die Einzelstunden auf gut ausgebildeten Pferden anbietet.

Beispiel Aussitzen im Trab: du lehnst dich GAR NICHT nach hinten. Wozu auch? du schwingst nur geschmeidig in der Hüfte mit. Das ist anfangs ganz schön schwer.

Wenn meine Reitschüler mit dem Trab beginnen, lasse ich sie nur wenige Meter traben. Höchstens eine halbe Zirkelrunde (und definitiv an der Longe!!!). So lange können sie ihren Sitz kontrollieren, danach fehlt ihnen die Kraft. Das kann ich dann von Reitstunde zu Reitstunde steigern.

Und REINHAUEN im Trab zum Treiben tut man auch nicht. Ich erwarte von meinem Pferd, dass es so lange weiter trabt, bis ein neues Kommando kommt. Ich treibe nicht bei jedem Schritt! Schließlich will ich ja mein Pferd zum Arbeiten bringen und nicht mich.

In deiner Reitschule scheint es diese individuellen Möglichkeiten nicht zu geben. Du musst dich damit abfinden, im Unterricht ein bisschen körperliche Fitness zu erlernen. Mehr offenbar nicht. Oder du suchst dir Privatunterricht.


DennisG8  19.12.2011, 21:44

DH! Aber mir hat man bei gebracht jeden schritt heraus zu treiben. Zwar ist das bei meiner nicht nötig und ich setze das nur bei bedarf ein aber bei schulpferden wird sie das wohl so machen müssen. Schulpferde sind eh immer heikel, da findet man selten eines das gut läuft, die wenigsten machen Korrektur reiten wirklich ernsthaft und vernünftig. Meine muss auch weiter laufen bis ein andere Befehl kommt einfach weil ich ehrlich gesagt keinen Bock habe auf einem Distanzritt 30 Kilometer lang zu treiben wie ne blöde^^ Stell dir vo man müsste das irgendwann bei einem 160 Kilometerritt machen... schrecklich... ne ne, die hat zu laufen bis was anderes Kommt^^

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wie immer, die altbewährten Antworten von Plattschnacker, Tangstedt und Baroque und diesmal auch Dennis: alle Daumen hoch, nimm dir das zu Herzen. Und wechsel schnell die Reitschule, denn das anhalten ist das erste was du lernen solltest, mit allen Sinnen. Aber mir ist etwas aufgefallen. Keiner von euch beschreibt, das man im Schritt wechselseitig treibt. Fußt das innere Hinterbein ab, schwingt mein inneres Bein automatisch an den Leib des Pferdes. Diesen Schwung unterstütze ich, somit treibe ich immer im Wechsel. Kennt ihr das nicht?

Ausserdem ist es absolut kontraproduktiv bei jedem Schritt zu treiben, das Pfedr verspannt dadurch und wird immer zäher. Stimme, Hand vor, Beine ran, in der Reihenfolge . Geht es nicht los 2. aufforderung in genau der Reihenfolge wiederholen mit mehr Nachdruck. Beim dritten mal muss es dann mal krachen, das darf dann mal die Gerte sein, einmal klar und deutlich. macht das Pferd nen satz nach vorn, loben und sofort weiter motivieren. Dann klappt es bald beim ersten mal und später auf Hand vor. aber in dieser Reitschule wird das wohl nichts werden, wenn dir die Lehrer nicht von selber erklären wozu man was, wie macht.

Also wenn man anhält klingelt man am äußeren Zügel ein bisschen an, macht das Pferd aufmerksam, anklingeln ist nicht ziehen sondern eher wie das auspressen eines schwammes. Du sitzt tief ein das heißt du sollst dich schwer machen, stell dir einfach vor du wirst schwerer aber nicht zusammen sacken:), spann den rücken an dann arbeites du gegen die bewegung und machst es dem Pferd damit schon schwerer. Knie zu um auch dort die bewegung zu blockieren. Das innere bein treibt gegen den anstehenden Zügel, das ist der äußere der nach dem anklingen still steht. DAnn nimmst du beide Zügel an aber nur eine Sekunde, nicht viel ziehen nur annhemen, klappt das nicht gibts du wieder nach und fängst von vorne an, steht das Pferd auf dein Kommando loben. Einzelstunden würden dir auch helfen denn ein Schulpferd in der Gruppe klebt gerne an dem Vordermann und spult nur noch ab.

Diese Hilfen laufen fast Gleichzeitig ab so habe ich das Gefühl, am Anfang steht aber immer die Halbe Parade mit dem äußeren Zügel, wie am Anfang schon beschrieben.

Also wenn ich die reihenfolge falsch ansage (kann ein dreher drin sein:)) bitte korrigieren denn ich mache es schon im schlaf und denke da nicht mehr drüber nach (ihr wisst sicher was ich meine:D), mit üben wird das bald auch so sein bei dir aber dafür brauchst du auch ein Pferd das dies auch einwandfrei beherrscht also gut ausgebildet ist

Halbe Parade, Einsitzen, anspannen, Knie oder eben Oberschenkel zu, inneres Bein dran, ganze Parade. DAs läuft fließend ineinander über das man bald sagen kann es ist gleichzeitig.

Ich habe auch schon gelesen das man den inneren Zügen zum anklingeln nimmt aber ich habe es mit dem äußeren gelernt.

Steht das Pferd nimmst du die Anspannung raus. Oberschenkel öffnen, Rücken entspannen, Zügel nicht weiter anhemen sondern in die normale Position wechseln. Dann kannst du wieder anreiten.

Was deinen Trab anbelangt solltest du fürs aussitzen das noch mal an der Longe üben denn wennd as nicht klappt klammerst du zu sehr und schwingst nicht. Musst du dich aber zu sehr darauf konzentrieren wo dein Pferd hinläuft wird es schwer für dich sich da zu verbessern. Also zwischen durch noch mal eine Longenstunde. Beim Leichtraben ist es als würde dich jemand am Baunabel nach Oben ziehen^^ Das hat man mir immer gerne gesagt^^

Jedes mal wenn du aufstehst ist es als würdest du das Pferd ein stück mit nehmen, Nach hinten lehnen zu keinem Zeitpunkt, da fängst du sicher nicht richtig an zu sitzen. Die knie sind immer so weit geschlossen das sie am Sattel anliegen. So sitzt du fester im Sattel und bei Bockern fliegst du nicht so schnell, ein guter Knieschluss sollte sich entwickeln aber nicht verkrampft klammern, dann blockierst du wieder, es ist also auch eine Gradwanderung.

Im leichtrab treibst du jedes mal mit dem inneren bein wenn du aufstehest, rausschieben tust du dich mit den knien. Wenn du das über die Füße zu sehr machst werden sie unruhig. Die wade liegt ruhig am Bauch an und drückt im takt des Trabes wenn du aufstehst. Der äußere Schenkel begrenzt zum Beispiel auf dem Zirkel damit das Pferd nicht ausbricht genauso wie der äußere Zügel immer leicht verbindung zum Pferd haben sollte sonst haut es dir in volten etc über die schulter ab.

Etwas das mir meine Lehrerin immer gesagt hat und mir sehr geholfen hat ist das man ein Pferd einrahmt wie ein Bilderahmen und mit druckveränderung das Pferd führt wie ein pinsel. Vieles ist Vorstellungskraft. Und sehr sehr viel Übung.

Du kannst das auch aus einer wendung üben, das ist für dich dann sicher enfacher.

**Dein Lehrer sollte dir auf solche Fragen eigentlich Antwort geben, am besten fragst du ihn auch noch mal denn es ist eigentlich seine Aufgabe, schließlich zahlst du dafür:) **


DennisG8  19.12.2011, 22:50

Hm ich glaub wenn man treibt beim hinsetzen macht es mehr sinn. der Fehler ist mir gerade aufgefallen. Kann mal passieren:)

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So viel Arbeit für eine ganze Parade beschreiben da die anderen? Wow!

Bei mir geht die ...

... einsitzen mit ausatmen (bloß nicht Kreuz, Rücken oder sonstwas anspannen, sondern entspannt sitzen) und richtig bombig Last auf die Trittflächen der Steigbügel geben. Zügel dabei so stehen lassen, wie er stand, bis die Reaktion eintritt, dann sofort Hand öffnen (also nur so weit, dass die Zügel nicht raus fallen).

Aber ich fürchte, in einem Betrieb, wo man es so lehrt, dass solche Fragen formuliert werden, geht es nicht so.

Antraben habe ich gelernt als "dem Pferd die Trabbewegung vorwegnehmen und dabei beide Beine sanft, aber mit Nachdruck anlegen", also mit der Wade treiben und das ist wieder das Thema Wade. Die Wade treibt und zwar mit ihrer Innenseite. Wenn Du in einem guten Sattel entspannt das Bein am Blatt entlang hängen lässt, legt sich die Wade genau so hin, wie sie zum Treiben taugt. Und genau deswegen ist der Sporn nicht an der Wade, weil er nicht zum Treiben dauernd eingesetzt wird. Wenn Du also Reiter mit Sporen siehst und genau hinschaust, siehst Du, dass es durchaus welche gibt, die das Teil zum Treiben missbrauchen, aber ein guter Reiter setzt den Sporn nur kurz ein, um beispielsweise die Biegung noch etwas mehr zu fordern, während er ansonsten auch mit der Wade treibt, genau wie Du es tun sollst.

Ständig treiben solltest Du eigentlich nicht müssen. Das Pferd sollte alleine dadurch, dass Du mit Antraben den Trab angefordert hast, im Trab bleiben, Deine Beine sollten damit keine Arbeit mehr haben, denn später mal wirst Du Schulterherein und Travesalen etc. reiten, dann brauchst Du die Beine wieder - für anderes. Ich sehe Lehrer, die unterrichten, immer alle Tritte einzeln zu treiben, aber ich finde das absolut überflüssig - ein Grund, weshalb ich einer barocken Reitweise angehöre. Das ist Gebrauchsreiterei, da braucht der Reiter seine Kraft und Kondition für was anderes, muss es nicht mit Reiten verpulvern.

Zum Aussitzen ... naja, ich fürchte, das fällt Deiner nicht ganz so tollen Reitschule zum Opfer. Wenn Dir nicht erklärt wird, wie man ein Pferd korrekt über den Rücken reitet, bevor Du es aussitzen soll, kannst nur versuchen, "Dich adrett oben zu halten". Wenn das Pferd so läuft, dass es gesund bleibt, kannst auch Du so sitzen, dass es Dir bequem ist und Du gesund bleibst. Allerdings muss Dir halt beigebracht werden, was Du dafür tun musst. Zurücklehnen bitte nie! Diesen Sitzfehler bekommt man so schwer wieder los und verbaut sich damit so viel. Eigentlich muss nur Dein Becken ein wenig schwingen, aber bei einem Pferd, das die Hals-Kopf-Partie hoch nimmt, um den Rücken wegzudrücken oder das gegen einen Ausbinder schiebt und den Rücken drunter raus wurschtelt (da ist das ohne Ausbinder meines Erachtens noch gesünder, weil er dann wenigstens frei durchhängt und nicht bei jedem Tritt eine Stauchung drauf kommt, die die Bandscheiben schädigt), geht das einfach nicht. Es sei denn, Du gehörst zu den paar Menschen, die extreme Beweglichkeit mitbringen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

moss1339 
Beitragsersteller
 19.12.2011, 22:05

also mein pferd bekommt leider leider immer ausbinder ich mag die dinger nicht, wenn wir uns warm reiten geht er ohne ausbinder schön recht schnell, sobald die dran sind geht er wie eine schnecke...und ich muss nur treiben treiben treiben..und zum lenken, wenn ich nach rechts will wie verlagere ich mein gewicht meine RL sagt wie beim fahrrad, nach rechts mit links treiben rechten zügel enger nehmen mit dem linken leicht nachgben aber lenken klappt kaum :P also wenn ich ne volte reiten will muss ich immer den zügel ziehen damit er abbiegt...

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DennisG8  20.12.2011, 09:46
@moss1339

Also das anhalten so viel Arbeit ist ist ja eigentlich nur am Anfang so wenn die Hilfen auch beim Pferd noch nicht so richtig sitzen. Inzwischen hält meine auch allein durch leichte Parade und hinsetzen an aber das war nicht immer. DAs mit dem Anspannen hat man bei uns nur so gelehrt aber brauch man eigentlich bei einem Ausgebildeten Pferd nicht. Wenn man sich kennt dem Pferd die hilfen vertraut sind dann reicht es sich schwer zu machen, Knieschluss oder Oberschenkelschluss und ne kleine Parade vielleicht noch und das wars.

Aber bei Schulpferden, da wird sie wohl das ganze Register abfragen müssen. Leider:( Wie ich auf schulpferden geritten bin war das auch so ehe ich in den Fortgeschrittenenunterricht gekommen bin, mit dem eigenen war dann noch mal alles anders und ehrlich gesagt fing da das RICHTIGE reiten erst an. Aber sie kann sich ja schlecht mal eben ein eigenes Pferd kaufen, dazu würde ich auch nie raten.

Aber eines steht fest sie und da sind wir uns wohl alle einig braucht besseren Unterricht:)

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Baroque  20.12.2011, 11:36
@DennisG8

Ui, das heißt aber für mich mal wieder, dass die, die die Zeit bei meinem Reitlehrer immer als "da gab's ja nicht mal gescheite Pferde" abtun, eben nicht Recht haben. Natürlich ist eine lange Kladruberstute vom Rücken her schwer mitzusitzen, weil sie riesige Schaukelbewegungen hat, aber das Pferd war so ausgebildet, dass es eben reichte, sich mit ausatmen sinken zu lassen, Druck auf die Trittflächen und beide Hände zu und fertig. Ich habe es in meiner ersten Reitstunde (die bestand aus Anreiten im Schritt, Anhalten, Anreiten, Anhalten ...) so gelernt. Ich habe meinen Lehrer nie auf den Pferden sitzen sehen. Entweder hat er sich Zeiten gesucht, wo sonst keiner da war oder es war nicht nötig, weil er keinen Schüler aus dem Auge lassen hat und die Schüler eben genau das gemacht haben, was erklärt wurde und die Pferde somit immer gleich geritten wurden, quasi mit seiner "Handschrift". Er hat sehr detailgenau gelehrt und das mag ich bis heute. Er sagt heute noch, das sei nicht nötig, dass er die Pferde reitet, wenn er die Schüler nur machen lässt, was er bis ins Detail erklärt hat und eben nur so weit geht, dass sie die Details mit umsetzen können.

Bei anderen Lehrern in den Schulbetrieben war ich erst, als mein erster Lehrer in Rente musste und da ritt ich bereits 8 Jahre. Da konnte ich die ganze Parade so mitnehmen, wie ich sie gelernt hatte - aber Du hast schon Recht, ein Fortgeschrittener Reiter macht auch schnell unbewusst noch etwas, das er nicht mehr extra im Kopf hat, ihm gar nicht mehr auffällt, wenn das, was er sonst macht, nicht durch kommt. Grinst vielleicht über das "Auslaufmodell", das er da unterm Hintern hat (weil es eben immer ausläuft statt exakt zu halten), aber ab der dritten Parade kennt er das Pferd gut genug, dass er die Hilfen wieder zurückfahren kann.

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Um dein Pferd anzuhalten darfst du dich nicht anspannen, das Pferd spürt das und spannt sich dann auch an dh. es läuft weiter. Wenn du dich im Sattel entspannst merkt dein Pferd das auch, entspannt sich und bleibt stehen. Man treibt außerdem mit der Wade und sobald dein Pferd schneller geht, hör auf zu treiben! Am Anfang bleibt er dann vielleicht noch stehen und geht langsamer, dann musst du ihn wieder treiben. Wenn er allerdings schon die Geschwindigkeit geht die er soll und du ihn dann noch weiter treibst denkt sich das Pferd ja : "Wieso soll ich laufen, wenn ich so oder so getrieben werde auch wenn ich laufe." Dann macht es für das Pferd keinen Sinn mehr auf dich zu hören, es hat dann ja keinen Ansporn mehr. Außerdem bestrafst du ihn ja sozusagen, wenn du ihn weitertreibst obwohl er schon läuft und das Pferd versteht dann nicht was du willst. Zum ausitzen rate ich dir erstmal im leichten Sitz ein paar Runden zu traben, das trainiert Sitz und Gleichgewicht, wenn du dann aussitzt rutsch erstmal ein kleines Stück nach vorne und lehn dich dann ein wenig nach hinten. Was auch noch wichtig ist: du darfst dich beim aussitzen nicht verkrampfen. Versuch dich nicht zu verkrampfen, aber trotzdem gerade Sitzen bis du im Rhytmus des Pferdes bist und dann leicht in diesem Rhytmuss mitzugehen. Das ist zwar am Anfang noch ansterngend aber es bessert sich. Ach und für das entspannen zum Anhalten musst du ausatmen