Barock oder Englisch?

4 Antworten

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Da kann man jetzt sehr weit ausschweifen .. vll wäre hier das Buch "Irrwege der modernen Dressur" für dich ein schönes Weihnachtsgeschenk 😉

Die klassische ("barocke") Dressur geht auf alte Lehren zurück. Die FN bzw die Grundsteine eigentlich auch. Sehr interessant ist hier die HDV12 (übrigens nicht teuer und auch ein tolles Geschenk!), dazu die Umsetzung heute, die sich unfassbar stark widerspricht.

Aus meiner persönlichen Sicht: während bei der klassischen Dressur eher darauf geachtet wird, das Pferd vernünftig in Balance zu bringen, was das Pferd anbietet und wie man das Pferd verbessern kann, klammert sich die FN an der Ausbildungsskala fest. Selten kommt es dazu, dass man dort Seitengänge lernt, sei es nur im Schritt. Die sind so gymnastizerend und können bewusst eingesetzt gut für die Balance oder bei Rittigkeitsproblemen helfen, wird aber nicht gemacht. Aber das ist heute. Nicht früher. In den 70ern gab es grandiose Reiter!

Auch hatte die FN via der HDV12 zum Ziel, eine einheitliche Reitweise beizubringen, sodass theoretisch jedes Pferd von jedem Reiter geritten werden konnte. In Schlachten früher durchaus wichtig, diese Reitweise entstammt schließlich der Kavallerie.

Woher ich das weiß:Recherche

MiaStern3 
Beitragsersteller
 04.12.2018, 12:58

Wie ist das denn mit der Hilfengebung? also treiben, etc

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Punkgirl512  04.12.2018, 15:17
@MiaStern3

Theoretisch sollte da kein großer Unterschied bestehen - auch ist EIGENTLICH von der FN auch das Dauertreiben nicht gewünscht, in der ursprünglichen Fassung. Heute wird es so gelehrt, ist aber nach wie vor falsch.

Auch die Handeinwirkung sollte ursprünglich auch bei der FN nicht hart sein, sondern weich und stetig, stets bereit, nachzugeben.

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friesennarr  04.12.2018, 14:55

Dei Kavallerie hatte aber viel mehr Lektionen der Hohen Schule mit dabei - alleine die Capriole ist die Ideale Figur um gleichzeitig einen Feind der von Vvorne kommt sowie einen der von hinten kommt abzuwehren.

Basierend auf Kriegsbedürfnisse wurde das erst entwickelt.

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Baroque  04.12.2018, 18:46

Von der HdV12 bzw. der FN Reitlehre weichen gar nicht so viele ab - aber die fallen halt auf. Das prägt nur ein falsches Bild, wenn man sich so sehr auf die schwarzen Schafe konzentriert, dass man die einfach ganz normal bodenständig und nachhaltig arbeitenden einfach nicht mehr wahrnimmt. Da könnte man genauso unterstellen, dass die ganzen Barockis nur Hängebauchpiaffen reiten, denn auch hier gibt es schwarze Schafe. Das sind die, die die Barocke Reitweise als "Ausrede" nennen, einfach Lektionen schrubben zu dürfen, obwohl sie eine simple Dehnung der Oberlinie nicht mal im Ansatz hinbringen. Die behaupten dann immer einfach, das wäre eben eine andere Reitweise und da würde es so gehören und das Pferd sei in perfekter Balance, man würde das nur nicht erkennen. ;-)

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Barock ist die Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd welche auf vertrauen und verständniss basiert um vollkommene Harmonie zu erreichen.

Englische Reitweise ist ein abklatsch dessen und ist auf reine funktionalität des Pferdes unter dem Reiter ausgerichtet, 08/15 laufende Tiere die unter jedem gleich zu funktionieren haben.

Es gibt 1000 de Bücher zu den Themen, dann kommt aber auch immer drauf an was man schon gesehen hat und was nicht.

Ich finde das klassische Barockreiten einfach nur Mega. Mache das auch seid ein paar Jahren. Das ist für mich so das "i" Tüpfelchen der klassischen Dressur.
Ist auch eine große Herausforderung, weil wenn man das richtig macht ist Harmonie zwischen Pferd und Reiter das A und O.
Die Ausbildung der Pferde dauert zwar wesentlich länger, aber es lohnt sich. Es wird bei der Ausbildung auch sehr viel Wert drauf gelegt individuell auf das Pferd einzugehen und nicht wie es oft in der klassischen Dressur zu sehen ist, einfach sein Ding durchzuziehen.
Dem Pferd muß dabei genügend Zeit gegeben werden um alles zu erlernen, eben für eine harmonische Arbeit ohne Zwang zu erreichen.

Bei der Ausbildung der Pferde muß auch viel vom Boden aus Parallel im Reittraining gearbeitet werden. Das ist Pflicht im Barrocken reiten um Erfolg zu haben und nicht ein kann man ja machen.

Richtiges Barockes reiten ist wesentlich anspruchsvoller. Also ich finde das genial .... Wenn es richtig gemacht wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

MiaStern3 
Beitragsersteller
 04.12.2018, 12:59

Und wie ist das mit der hilfengebung?

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Zanora  04.12.2018, 13:11

Du hast da auch Deine Gewichts, Zügel und Schenkelhilfen wie bei der ganz normalen Englischen Dressur auch. Da gibts von der Hilfsgebung so gut wie keinen Unterschied.

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friesennarr  04.12.2018, 14:57
@Zanora

Es wird wesentlich mehr auf Gewichsthilfen und Haltung geachtet als in der englischen Dressur.

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Zanora  04.12.2018, 15:22

"So gut wie kein Unterschied" schrieb ich und nicht "da gibt's gar keinen Unterschied" aber vom Prinzip sind die Hilfen gleich. Es sind die gleichen Gewichtsverlagerungen wie in der normalen Dressur auch. Mit der Zügelführung hast Du recht, da sollte es das Ziel sein nicht mit mehr als dem eigengewicht der Zügel zu reiten.

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Die Zielsetzung ist eine andere.

Barock hat höchste Versammlung zum .Ziel, bis hin zur hohen Schule über der Erde.

Englisch hat sportliches Reiten zum Ziel - Dressur, Sprungen, Gelände.