Argumente gegen die Unterrichtung von Latein an Schulen?

6 Antworten

Nein, nichts spricht für Latein. Man könnte so etwas als Wahlfach anbieten. Mit soliden Englischkenntnissen ist den Abiturienten mehr gedient.

Da werden Argumente gebracht, z.B. dass man dann in anderen Sprachen die Grammatik besser lernen könnte. Völliger Unsinn! Die englische Grammatik hat nichts mit der lateinischen zu tun.

Was macht man mit den Lateinlehrern? Sie haben noch ein zweites Fach, hoffentlich nicht Geschichte. Die Geschichtslehrer haben wir auch reichlich.

Pro Argument : Latein hilft dabei, dass man andere artverwandte Sprachen leichter lernen kann

Contra Argument: Die Zeit, welche man für Latein aufwendet, kann man verwenden um diese andere artverwandte Sprache direkt zu lernen. Da nebst Latein idR Englisch vorher gelernt wird, hätte ein Schüler somit bereits drei Sprachen. Wie viele Leute kennst du, die die sich mehr als 2 zusätzliche Sprachen im Leben angeignet haben? Das mögen Einzelfälle sein, aber nicht die Mehrheit. Niemand wird auf Basis von Latein dann Italienisch, Französisch, Spanisch und noch ein paar Sprachen mit dazu lernen

Pro Argument : Latein hilft dabei neue Synapsen im Gehirn zu bilden und lehrt die Schüler Transferdenken

Contra Argument : Dies ist auch bei Mathematik der Fall, man sollte die zusätzlichen Stunden dann an der Stelle eher als Zeitgewinn für solche Fächer zu gewinnen

Zusätzliches Contra: Dadurch, dass man die Sprache nicht frei sprechen kann, geht ein zusätzlicher Lern- und Anwendungsfaktor verloren, den man bei einer anderen Fremdsprache hat. Das Fach besteht primär aus Auswendiglernen, ohne die Möglichkeit eine Sprache auf natürlicheren Wegen und auditiven Gedächtnis zu lernen. Das ist für viele Schüler eine starke Benachteiligung.

Pro : Man braucht ja ein Latinum für viele Studienfächer wie z.B. Medizin

Contra : In vielen Bundesländern ist das Latinum nicht mehr notwendig, zudem werden für solche Studiengänge auch extra Vorlesungen für lateinische Begriffe angeboten. Zudem : Wer Italienische als Fremdsprache gelernt hat, kann sich die medizinischen Begriffe ebenso ableiten wie Jemand, der Latein gelernt hat.

Zudem studiert die Mehrheit aber auch keine Fächer, für die das notwendig ist. Die Leute, die Wirtschaft studieren wollen, bleiben dafür auf der Strecke, denn der Wirtschaftsunterricht an Gymnasien ist ja jetzt auch nicht vollumfänglich


Fool09  21.04.2023, 11:44

Für Medizin braucht man kein Latinum. Ansonsten volle Zustimmung ;)

Wenn man Latein hatte, kann man Worte / Wortendungen im Studium der Medizin/ Biologie zum teil besser verstehen. Da aber nun mal nicht alle Abiturienten sich für Biologie oder Medizin interessieren und sich da einschreiben möchten später, sollte das Fach Latein nicht mehr in den Schulen Unterrichtet werden. Angehende Studenten können, wenn sie Medizin oder Biologie studieren möchten, einen Latein Sprachkurs machen,um sich auf das Studium vorzubereiten. Wichtiger als Latein sind Fächer, in denen die Abiturienten noch mal lernen wie sie einen Haushalt führen, wie sie mit Finanzen umgehen und wie sie sich gesund ernähren können. Auch Fächer in denen die Schüler noch mal am PC geschult werden sind wertvoll für die Zukunft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe schon viele unterschiedliche Sachen beruflich gemacht

Latein ist eine tote Sprache, die niemand braucht.

In der Schule Latein lernen, ist nutzlose Zeitverschwendung.

Selbst wenn man eins der ganz wenigen Studienfächer studieren sollte, wo lateinische Ausdrücke verwendet werden, dann gibt's dafür an den Unis kurze, kompakte und effiziente Kurse.
Sich nur deshalb in der Schule Jahre lang mit Latein rumzuquälen, das ist total unsinnig und überflüssig.

Aber dann wären die Latein-Lehrer ja arbeitslos. Und deshalb - weil's diese Latein-Lehrer leider gibt - deshalb werden weiterhin Schüler gequält mit Latein Lernen.


Erwin71770812  24.10.2023, 20:05

Meine Schwester hat Medizin ohne Lateinkenntnisse studiert. Sie hat einen Kompaktkurs gemacht. Da waren Studenten mit Latein und andere ohne. Wer hatte die besseren Ergebnisse: Meine Schwester ohne Latein.

Das einzige Argument, was mir einfällt, wäre, dass es lediglich als Wahlfach angeboten werden sollte (falls das nicht schon so ist). Denn sicher werden nicht alle Kinder später zum Beispiel Ärzte, Historiker und Botaniker. Meiner Meinung nach wäre es generell besser, dass sich Kinder/Jugendliche erst später "spezialisieren" und entscheiden, ob sie diese Sprache lernen WOLLEN, ob es für ihren späteren Beruf wichtig ist oder nicht.