An diejenigen die schon die 1970er oder noch früher die Zeit miterlebt haben: Was ist heute wirklich anders als damals im Leben? Wie war es damals?
Bin in den 90ern geboren und hab die Welt ohne Handy und Internet zwar ein paar Jahre mitbekommen, aber es kam relativ schnell Anfang der 2000er schon das Internet.
Ich frag mich, was früher wirklich ohne zu übertreiben anders war und ob ihr es besser fandet würd ich gern wissen.
Stelle mir das alles so anders vor ohne Internet und ohne Handys. Mit Schallplatten, Kassetten, wenig Unterhaltungsmedien.
Das HEFTIGE ist ja auch: Heute kann man sich mit ein paar KLICKS über sehr viele Themen erkundigen dank Internet. Man braucht nur ein bisschen googeln oder auf Amazon schauen und findet soooooooo VIELE Bücher.
Damals konnte man nichtmal schauen was es so für Möglichkeiten gibt, da man ja nur die Auswahl im Buchladen vor Ort hatte, mehr nicht. Das ist ja UNFASSBAR wie viel leichter man heute an alle möglichen Informationen kommt.
Damals waren Verschwörungstheorien bestimmt viiiiiel unbekanter als heute weil sich heute die Informationen viel einfacher verbreiten können. Auch kam man damals nur ganz schwierig an entsprechendes Material.
Auch wie die Autos damals aussahen, wie die Menschen geredet haben in den 50ern z.B. Es war alles komplett anders. War es besser? Wenn ja, warum?
Findet ihr es gut, dass es heute Dating Apps und Soziale Medien bzw. sozial Media gibt? Wenn ihr positiv darüber denkt, muss ich euch sagen, dass es da auf den Apps Männerüberschuss gibt, die Frauen geben nur 10% der Männern ein Like. Ansprüche steigen wenn man sich von der Couch jemanden aussuchen kann und nicht mehr raus muss. Die Dynamik zwischen Mann und Frau wurde dadurch nur gestört. Es ist denk ich nichts gutes. Die Menschen heute sind oft auch beziehungsunfähig. Also da müsst ihr echt aufpassen, wenn ihr sagt, dass das was gutes ist. Dazu kommt noch das man heute als 10-Jähriger quasi schon Pornographie schauen kann im Internet.
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Also wie war es damals ohne zu übertreiben? Was war ohne zu übertreiben anders?
Und seid ihr froh diese Zeit miterlebt zu haben? Wenn ja, warum?
Ich würd gerne eine Zeitmaschine haben und dann mal die Zeit in real erleben. Will wissen wie es war.
Politisch war es auf jeden Fall besser als heute wo Medien und die meisten Parteien Moral über Vernunft setzen und wir hier in Deutschland daher bald das Kalifat oder die 3. Welt ausrufen können.
4 Antworten
Ich bin Jahrgang 1959 und in den 70er Jahren waren Demonstrationen üblich. Diese waren meistens friedlich und wenn es eskalierte erschien es in allen damaligen Medien. Sensationspresse war damals, wie heute auf solche Ekzesse spezialisiert.
Dank Wirtschaftswunder ging es uns seit den 60er Jahren wirtschaftlich immer besser und dementsprechend positiv war das Lebensgefühl.
Die Welt war getrennt in den Westblock und den Ostblock und dazwischen lief in Europa eine scharfe Grenze. So wurde sich nur verbal in die Unterdrückungen der Aufstände der Bevölkerung im Ostblock eingemischt, denn die Vermeidung eines Weltkrieges war Weltpolitik.
Die digitale Welt gab es nicht. Bücher waren eine wichtige Informationsquelle und besaßen eine dementsprechende Wertschätzung. Meine Eltern besaßen mehrere tausend Bücher. Es gab extra ein Bücherzimmer und im Wohnzimmer zusätzlich Bücherschränke.
Handys im heutigen Sinn gab es nicht. Es gab jedoch schon Funktelephone mit Antenne. Die einfachen hatten eine Reichweite von nicht einmal einen Kilometer. So ein Funktelephon besaßen wir Kinder ab Ende der 60er Jahre und konnten damit zumindest bis ins Nachbarhaus telefonieren. Dazu gaben wir dann eines unserer zwei Funktelephone den Nachbarkindern😂Das wir so etwas hatten lag auch nur an der Technikbegeisterung von Mutter. Die Polizei hatte natürlich bessere Geräte und so konnten sie sich damit innerhalb der Stadt verständigen. Sonst waren diese Telephone unüblich und wir stolz darauf, auch so ein Teil zu besitzen.
In den 70er Jahren erhielten wir unseren ersten Spielecomputer, mit wenigen einfachen Spielen und sehr einfacher Graphik. Das war damals auch noch völlig unüblich. Genauso wie der tragbare Fernseher für unser Kinderzimmer, den wir seit Anfang der 70er besaßen. Mit dem Commodore C64 erhielt ich dann schon zu Beginn der 80er Jahre den ersten richtigen Computer.
Mit Willy Brandt und Helmut Schmidt hatten wir in Deutschland wohl die politisch beste Zeit. Beide Bundeskanstler halte ich für die besten, welche jemals in Deutschland regiert haben.
Das mit den Konservendosen kenne ich auch, die echten waren natürlich viel cooler und dann hatten diese einfachen ausgedient.
Ich hatte den Wehrdienst verweigert und war daraufhin Zivi im Altenpflegeheim, wo ich als volle Arbeitskraft eingesetzt wurde. Das war zu genau der gleichen Zeit, als du den Grundwehrdienst machtest.
Habs noch nicht zu Ende gelesen, aber muss einhaken.
Diese Sache mit den Büchern find ich enorm krass. Also echt richtig heftig wenn man sich mal überlegt dass man an die meisten Informationen die einem heute in wenigen Minuten zugänglich sind früher GAR NICHT gekommen ist weil selbst die Bücherläden ja nur ganz begrenzte Anzahlen von Büchern QUASI NIX im Vergleich zu dem was man übers Internet findet oder bestellen kann im Bestand hatten. WAHNSINN eigentlich. Daher können sich heute ja INVESTIGATIVE MEDIEN über Dinge wie 11.9.2001 usw. viel einfacher verbreiten und die Leute werden kritischer weil sie jetzt die Berichte von investigativen Journalisten hören, sehen und lesen konnten. Das gab es damals ja GAR NICHT, außer wenn jemand ein investigatives Buch geschrieben hat, wovon man dann aber erstmal mitbekommen musste dass es dieses Buch überhaupt gibt und wo man es bestellen/kaufen kann.
Meine Eltern sind beide in den 1960ern geboren, ich in den 90ern und ich denk mir immer dass meine Eltern bestimmt überhaupt nicht verstehen wie heute die Dynamik zwischen Mann und Frau ist. Frauen können sich j Männer über Dating Plattformen wie Tinder durch Links rechts wischen von der Couch aus aussuchen. Es gibt auf ALL diesen Plattformen Männerüberschuss. Die Ansprüche steigen bestimmt, die Menschen werden beziehungsunfähig und und und
OB DAS heute besser ist als damals? Die Ansprüche steigen bestimmt, keiner will sich mehr auf Dauer mit jemandem einlassen und und und
Ich finde Frauen ansprechen draußen besser als Tinder weil Tinder eh für Männer wegen des Männerüberschusses auf den Apps nicht gut funktioniert. Draußen kann ich mir ja theoretisch aussuchen welche Frau in anspreche. +
Draußen Frauen ansprechen erfordert natürlich Mut. Ich finds besser wenn man(n) es so macht. Da hat der Mann sich selbst dann bewiesen das er Eier hat.
Neben Büchern gab es viele Broschüren, die für wenige Groschen (ein Groschen=10 Pfennig, wurde nur so genannt, weil es diese Münzen ganz früher gab) in Kiosken zu kaufen waren, nicht nur Comics. Heute gibt es diese Heftchen fast gar nicht mehr, weil die keiner kauft (Internet ist es kostenlos). Da gab es sehr informative Heftchen, heute noch durch das Bundesamt für politische Bildung zu bekommen, früher auch von Privatpersonen, Vereinen, politischen Gruppierungen etc.
In den Zeitungen gab es Heiratsgesuche. Da warben ledige Männer für Treffen. Meist mit den üblichen Floskeln, nicht unähnlich von Tinder. Frauen haben darauf geantwortet, wie heute bei Tinder, bei Tinder inserieren auch Frauen, das gab es meines Wissens nicht.
Am einfachsten war es in den späten 40er bis 60er Jahren sich auf Feiern kennen zu lernen. Damals war es üblich Tischkarten als Gastgeber aufzustellen, wer wo zu sitzen hatte und als Neuerung in den späten 40ern wurde immer abwechselnd eine männliche und eine weibliche Person angeordnet. Da wurde zuvor überlegt, wer zusammen passen könnte. Verheiratete Personen saßen natürlich immer nebeneinander.
Hallo,
kein Internet, kein Telefon (Telefonzelle).
Ich war damals noch ein kleines Kind, und kann nur erzählen,
was ich so selbst mitbekommen habe.
Berlinkrise, Atomwaffen auf Kuba (Rias Berlin mitgehört).
Am Horizont die Russen, und jederzeit konnte ein Krieg ausbrechen.
Viele Kriegsversehrte, DDR Flüchtlinge und Kriegswitwen.
Wenig private PKWs, die Bahn fuhr nicht im Taktfahrplan, und
die Busse fuhren nur stündlich und überfüllt.
Einkaufen mit Rucksack und Milchkanne.
Die Autobahnen waren selten und oft holprig.
Überall gab es das Wirtschaftswunder.
Essen die Tag und Nacht ungefiltert rauchten.
Und in den Städten noch die Ruinen,
und nie endende Baustellen.
Und trotzdem waren die Menschen fröhlich und aufgeschlossen.
Politisch war es aber viel schlimmer als heute.
Wohin mit den vielen Flüchtlingen, wie mit dem Ostblock,
und den Besatzungsmächten umgehen.
Das Grundgesetz bestimmt die Flüchtlingspolitik, nicht die Großsprecher.
Denn ohne die Asylantenaufnahme, hätte es die damalige BRD, entstanden aus drei Besatzungszonen, ja niemals gegeben.
Kinder, ihre müsst besser in der Schule aufpassen!!
Verschwörungstheorien gab es in Massen!!Hansi
"Essen die Tag und Nacht ungefiltert rauchten."
Danke für de Antort. Meintest du Eltern die Tag und Nacht ungefiltert rauchten?
Bin in der DDR aufgewachsen. Die Kinder hatten eine Mutter und einen Vater, Respekt vor Lehrern, Politikern und der Polizei. Man wohnte an einem Ort viele Jahre, selten zog mal wer um. Die Kinder gingen 12 Jahre mit den gleichen Kindern in eine Klasse. Es gab kaum Veränderungen. Man sammelte Altpapier und Flaschen um Geld für gemeinsame Veranstaltungen zu haben. Die Hausflure wurden von den Mietern selbst gereinigt. Das ging immer reihum mit Treppefegen und wischen. Die Öfen wurden mit Kohlen beheizt. Man schleppte die Kohlen eimerweise in seine Wohnung. Gelagert wurden sie im Keller. Zusammen mit einigen Zentnern Kartoffeln. Kein Mensch mußte über Winter Kartoffeln kaufen. Gab auch keine. Es wurde reichlich eingekocht. Bohnen, Möhren, rote Bete, Marmelade, Gelee, Saft... Die Deckel der Einmachgläser wurden mit einem Tropfen Spiritus bestückt, dann wurde der angezündet mit einem Streichholz und auf das Glas mit dem kochend heißen Gemüse gedrückt. In der Schule hatten wir Werken und Handarbeit. Da saß man mit Nadel und Faden und lernte die verschiedensten Stiche. Auch den Umgang mit Hammer und Feile. Und weil sich alle im Eingang des Mehrfamilienhauses kannten, wurde oft zusammen gefeiert. Besonders an diverse Jahreswechsel kann ich mich erinnern. Den Wein hatten wir selbst aus Johannisbeeren oder Holunder hergestellt. Die Kinder spielten zusammen im Hof. Bei uns war das eine riesige Wiese, umgeben von 6 Wohnblocks. Dort gab es für jeden Block eine Müllanlage, welche für jeden zugänglich war. Drumherum wuchsen Büsche. In den Büschen trafen sich abends die Jugentlichen um Radio Luxemburg zu hören und zu flirten. Später wohnte ich in einem kleinen Dorf. Da kam einmal in der Woche der Konsumbus und brachte Lebensmittel. Die Bürgermeisterin besaß das einzige Telefon weit und breit. Festnetz. Sie mußte morgens um 4 aufstehen, wenn z.B. eine Frau Wehen bekam und ins Krankenhaus wollte. Nebenan wohnte ein Ehepaar mit 2 Kindern. Kamen beide aus dem Jugendwerkhof. Das war ein geschlossenes Gefängnis für Jugendliche. Der Mann rastete öfter mal aus, schlug seine Frau, hielt die Kinder an den Beinen aus dem Fenster oder saß auf seinem Sofa und warf einen Hammer gegen die Anbauwand. Gab es keine Therapie. Irgendwann sind sie halt ausgezogen. Kinder hatten zu gehorchen und es wurde auf Tischmanieren geachtet. Mütter gingen morgens um 6 zur Arbeit, gaben ihre Kinder in der Kinderkrippe ab (Bis 3 Jahre, dann hieß es Kindergarten) und holten sie 17 Uhr wieder ab. Jeder bekam einen Krippenplatz, alles kostenlos und ohne jahrelange Voranmeldung. Das war normal. Alle Krippenkinder gingen gemeinsam zu Tisch, gemeinsam auf den Topf, wurden zusammen gewickelt und schliefen zur gleichen Zeit. Auch die Kindergartenkinder machten alles gemeinsam. Da gab es keine Extrawürste, die mittags nicht mehr schlafen wollten. Wer Roller oder Rad fuhr, hatte keinen Helm auf. Helme gab es nur für Motorradfahrer. Hunde waren Hunde und fraßen was übrig blieb. Bücher mußte man bestellen. Begehrte Fachliteratur bekam man nur unter der Hand oder im Westpacket. Den Grunert oder Pilzbestimmung oder ein Strickbuch. Scholochow, Aitmatow, waren begehrte Schriftsteller. Mein Lieblingsbuch: Weißer Bim Schwarzohr, Stanislaw Rostozki. Habe das Ende für mich umgeschrieben. Das war noch was zum heulen. So etwas gemeines ist heute nichts mehr für Kinder. Thema Grimms Märchen: Zu viel Gewalt, Bauch aufschneiden, zu viel Mohr und Zigeuner. Meine Enkel lesen heute wirklich hohle Pokemonbücher mit noch ganz anderen Stromstößen. Blos ohne Blut. Ja, die Welt hat sich gewaltig verändert. Was früher große OP Narben oder den Tod zur Folge hatte, das wird heute weggelasert, gibt einen Stent oder mehrere, büschen KI und viel kleinere Narben die schneller heilen. Einer 86 Jährigen wird eine neue Linse eingebaut und sie erkennt plötzlich, daß die Kartoffeln auf ihrem Teller violett sind. Das ist doch sensationell. Auch das es violette Kartoffelsorten gibt, oder grün gelb gestreifte Tomaten. Bin der festen Überzeugung, daß Veränderungen die Menschen nicht dümmer machen. Man sollte sich den Veränderungen nicht verschließen.
Ich habe deinen Beitrag mit grossem Interesse gelesen. Von der DDR kannte ich nur die Hauptstadt. Dort habe ich mich dreimal mit Friedhelm getroffen, er hat immer für ein interessantes Programm gesorgt.
ich bin 1964 geboren und ich mochte die zeit mehr
Warum mochtest du die Zeit mehr? Meine Eltern sind auch beide in den 1960ern geboren worden :)
Statt mit Funktelephonen habe ich in den 60ern mit zwei Konservendosen "telephoniert" - einfach ein Loch in den Boden, 20m Schnur dazwischen und spannen, die Vibrationen der Deckel werden durch die Schnur zum anderen übertragen - lausigste Qualität, aber nicht abhörbar und der Wind gab tolle Geräusche dazu...
Mein Grundwehrdienst 1980/81 war bei Hildesheim, in der Nähe der DDR-Grenze. Nicht so lustig, Stacheldraht bleibt Stachendraht, egal von welcher Seite man draufschaut. Damals waren am Zaun Selbstschußanlagen, die manchen Flüchtling zerrissen haben. Über 1000 Menschen sind beim Versuch, die DDR zu verlassen, umgebracht worden.