Wie war die Welt früher so 1950-1990?

5 Antworten

Das Leben war einfacher, man musste sich um viel weniger Dinge Sorgen und Gedanken machen und es gab weniger herbeigeredete Konflikte innerhalb der Gesellschaft um irgendwelche Fantasieschubladen, in denen die Leute unbedingt sein wollten. Es gab weniger Neid und Misstrauen und mehr Hilfsbereitschaft. Es gab dort, wo es Konflikte gab, klarere Fronten und weniger Verräter.

Heute ist die Gesellschaft in jeder nur denkbaren Richtung und Art und Weise gespalten und uneins. Die Fronten verlaufen quer durch Familien, zwischen Generationen und Geschlechtern.

Das Leben war entspannter, ruhiger. Man telefonierte mit Festnetz zu Hause oder von einem Telefonhäuschen aus und lud sich gegenseitig nach Hause ein. Kino war für junge Menschen sehr wichtig. Es wurde allgemein sehr viel mehr gearbeitet als heute (z.T. 48 Stunden in der Woche). Samstagvormittag war Schule und zum Teil auch Arbeitstag. Am Sonntag läuteten überall die Glocken zum Gottesdienst und man ging gut angezogen in die Kirche. Auf dem Land gingen die Männer dann ins Wirtshaus und die Frauen nach Hause, um in der Küche den Sonntagsbraten zuzubereiten. Ab Mitte der 60er Jahre war die konservative Idylle dann aber vorbei (Bader/Meinhof- Bande und Nachrüstungsdebatte).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Diese Zeitspanne ist zu groß. 1950, also kurz nach Kriegsende, kann niemals mit 1990 verglichen werden.

Ich denke mal an die 60er Jahre zurück. Da wurden Brettspiele gespielt oder mit Karten. Es wurden Briefe geschrieben und jeder freute sich, wenn ein lieber Brief eintraf. Das Telefon war meist schwarz und hatte eine Wählscheibe.

Von Straftaten hat man eigentlich nichts gehört, zumindest nicht wir jungen Leute.

Junge Mädchen nannte man Backfisch und die Eltern hatten einen strengen Blick auf sie. Weil ein Zusammenleben mit der Freundin/dem Freund nicht einfach so ging, wollten viele junge Leute heiraten. Im Elternhaus durfte der Freund nicht einmal übernachten, es gab den Kuppeleiparagraphen. Die Eltern hätten sich strafbar gemacht, denn sie hätten „der Unzucht Vorschub geleistet“.

Supermärkte gab es anfangs gar nicht, sondern den Metzger, den Bäcker, den Tante-Emma-Laden, die Drogerie, usw. alles kleine Geschäfte. Und das Angebot war demnach begrenzt., aber was man nicht kennt, vermisst man ja auch nicht.

Hier ist eine Auswahl von Werten, die damals wichtig waren: Anständigkeit, Bescheidenheit, Dankbarkeit, Disziplin, Ehrlichkeit, Fairness, Fleiß, Gerechtigkeit, Loyalität, Mitgefühl, Sparsamkeit, Treue und Zuverlässigkeit.

Besser war das Leben nicht, aber man freute sich schon über kleine Erfolge. Man war zufriedener, es brauchte nicht das ganz Große zu sein.

Und diese Zufriedenheit habe ich mir bewahrt. Zufrieden sein mit dem, was man hat. Dabei muss nicht der nächste Schritt vergessen werden, wenn die Pläne weiter gehen. Aber halt nicht so verbissen darauf hinarbeiten.

Nein, es war nicht besser, aber es war schon sehr schön. Viele wollten zu Anfang gar kein Handy, wer wollte schon immer erreichbar sein und sofort antworten müssen. Früh heiraten wollte man schon, weil man ja nicht zusammenleben durfte ohne Trauschein und zu Hause bei den Eltern gings auch nicht, weil es damals noch den Kuppeleiparagraf gab. Das heißt, die Eltern machten sich strafbar, wenn sie Sex den Jugendlichen erlaubten.

Wenn es solche Sachen nicht gibt kann man sie nicht vermissen.
Klar ist durch die Digitalisierung einiges besser geworden aber vieles ist auch ätzender geworden.