Alte Autos/Motoren und niedrigere Drehzahlen?
Servus Leute,
habe mal irgendwo gelesen, dass alte Autos nicht für niedrige Drehzahlen ausgelegt sind. Stimmt das?
Aus meiner Sicht macht das schon Sinn, früher legte man meiner Meinung nach keinen Wert drauf, Sprit zu sparen indem man mit 1.3k Umdrehungen fährt...
Was ist eure Ansicht dazu?
9 Antworten
Das kann man so nicht sagen. Früher mal hatten die Autos für 55 - 90 PS ca 1,3 bis 1,8 Liter Hubraum. Die hatten schon durch den Hubraum ein recht gutes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Klar... weit entfernt von dem, Was die Motoren heute haben. Allerdings haben die Kisten damals auch keine 1,5 Tonnen oder mehr gewogen. Und einen alten VW Passat aus den 70ern mit 1,3 Liter und 55 PS konnte man auch ganz locker mit 7-8 Liter Normalbenzin (92 Octan) fahren. Und einen ollen Golf Diesel mit 1,6 Liter oder auch den TD konnte man schon mit 5-6 Liter "Heizöl" fahren.
Ich sehe das eher als Schande der Automobilindustrie, daß sich da in 50 Jahren so wenig getan hat um die Kisten sparsamer zu machen. Klar... Heute wiegt ein Mittelklassewagen 1,8 Tonnen und braucht auch "nur" 7 Liter mit einem Holzklotz unter dem Gaspedal. Aber ich bin mir sicher, da ginge mehr!
Das was damit gemeint ist, ist vielleicht, das ältere Autos im großen und ganzen weniger Leistung hatten als heutige. Man benötigt dann natürlich eine höhere Drehzahl um ordentlich beschleunigen/anfahren/... zu können.
Auf mechanischer Ebene ist aber weniger Drehzahl immer "besser", egal wie alt oder modern.
[...] dass alte Autos nicht für niedrige Drehzahlen ausgelegt sind
Das ist somit nicht richtig. Der Motor funktioniert fundamental genauso wie moderne und die Gesetze der Physik haben sich auch nicht geändert.
Alte Autos/Motoren und niedrigere Drehzahlen?
Leider schreibst Du nicht, was Du unter "alt" und "niedrig" verstehst. Mein Auto ist 24 Jahre alt, und erträgt dank Reihensechszylindermotor sehr niedrige Drehzahlen (beispielsweise 1000 U/min. unter hoher Last) wesentlich besser als aktuelle Neufahrzeuge mit Dreizylindermotor, welche ja aktuell bis in die untere Mittelklasse hinein recht weit verbreitet sind. Grundsätzlich kann man außerdem anmerken, dass eigentlich alle Fahrzeuge seit Mitte der 90er Jahre mechanisch auf einem mit heutigen Möglichkeiten vergleichbaren Stand sind. Bei allem, was danach kam, hat man tendenziell nur noch kostenoptimiert.
...früher legte man meiner Meinung nach keinen Wert drauf, Sprit zu sparen indem man mit 1.3k Umdrehungen fährt...
Wenn Du da mal nicht falsch meinst. Anbei ein Verbrauchsrekord eines Audi 100 Typ 44 (C3) mit dem kleinsten verfügbaren Ottomotor (1,8 - Liter) samt extrem weit gespreiztem, manuellem Spargetriebe (4+E). Ich würde fast wetten, dass ein größenmäßig aktuell vergleichbarer Audi A6 C8 mit dem kleinsten Ottomotor (45 TFSI, 2,0 Liter) bei der genannten Geschwindigkeit dank fast doppelter Fahrzeugmasse und der rund 3 - fachen Motorleistung nicht diese sensationellen Verbrauchswerte schafft.
Mir wurde damals mal erklärt, dass bei Benzinern die Lichtmaschine unter 3.000 Umdrehungen die Batterie nicht lädt. Somit sollte man damals eben nicht mit zu niedriger Drehzahl fahren. Dem Motor selber dürfte das recht egal gewesen sein.
Ich bedanke mich für den konstruktiven Hinweis und die erhellende Erläuterung dazu....
Ich habe mal kurz "lichtmaschine mindestdrehzahl" in google eingegeben. Das erste was dort an Informationen auftauchte war: "Mindestdrehzahl für Lichtmaschine 1500 bis 2000 U/min um Strom zu erzeugen". Wenn man also die Batterie laden und gleichzeitig ggf. noch andere Stromverbraucher betreiben möchte sollte es wohl >2000 U/min sein. --> Ja, das sind immer noch weniger als 3000 U/min, aber somit nicht pauschal Unsinn
Hier der Link: Generatoren (maurelma.ch)
Doch es ist Unsinn ! Jede halbwegs moderne Lichtmaschine lädt schon bei Leerlaufdrehzahl. Hör auf, hier irgendwelchen antiken Kram zu verbreiten...
https://www.autobild.de/artikel/lichtmaschine-pruefen-defekte-symptome-und-kosten-13282281.html
"Moderne Lichtmaschinen bringen bereits bei Leerlaufdrehzahl (zwischen 650 und 900 Umdrehungen der Kurbelwelle) ausreichend Leistung und damit Strom, um Verbraucher im Auto versorgen zu können.11.09.2020"
lol, mal gut das wir nicht von modernen Lichtmaschinen sprechen, sondern von "alten", da für gewöhnlich nur alte Lichtmaschinen in alten Autos verbaut sind. In deinem Link steht es ja sogar extra erwähnt, dass moderne Lichtmaschinen im vergleich zu älteren leistungsstärker sind.
Ich verbreite hier also keinen antiken Kram sondern biete dem Fragesteller eine Antworte die eine mögliche Erklärung zu seiner Frage liefert. Zusätzlich habe ich nie behauptet das meine Antwort richtig ist, sondern extra erwähnt dass mir dies damals so erklärt wurde.
Wie ich in der anderen Antwort bereits geschrieben hatte, benötigen die alten Lichtmaschinen eine mindestdrehzahl für Lichtmaschine 1500 bis 2000 U/min um Strom zu erzeugen. Dies ist dann doch wohl eine Erklärung warum man alte Autos nicht mit 1300 U/min betreibt.
Die Art und Weise sowie der Inhalt deiner Anmerkungen ist somit absolut unangebracht.
Definiere alt. Mein 1981er Kadett war auch alt, brauchte aber keine 3000 Touren, damit die Lichtmaschine lädt... Was du meinst, ist antik !
Geregelte Generatoren gibt's bereits seit Jahrzehnten. Du müsstest also bei Oldtimern suchen.
Die 3000 U/min hatte ich nach dem 1. höflichen Hinweis auf die wiederholt erwähnten 1500 bis 2000 U/min revidiert.
In der Fragestellung wurde "alt" auch nicht definiert. Ich könnte jetzt behaupten dass für mich in diesem Zusammenhang alt so um die 1980 wäre, aber vermutlich kommt dann wieder eine freie Interpretation meiner Aussage....
Ich empfehle dir einfach mal Texte ganz zu lesen und nicht einfach nicht vorhandene Zusammenhänge zu interpretieren.
sind uraltweisheiten und gilt für alte gleichstromlichtmaschinen bei standgas.drehstrom wie sie bestimmt schon ewig verbaut werden laden auch bei niedrigen drehzahlen
Bei Autos mit der sog. Gleichstromlichtmaschine konnte das mal passieren. Aber die Generatoren hatten bereits im Leerlauf eine so hohe Drehzahl, daß sie in der Lage waren die Batterien zu laden und die anderen el. Verbraucher zu versorgen. Das Übersetzungsverhältnis von Kurbelwelle zu Lichtmaschine war schon mit diesen alten Generatoren zwischen 1:3 bis 1:4
Wenn der Spritverbrauch früher hier zu Lande früher kein Thema gewesen wäre, hätten wir hier dicke US-Stationwagon und SUV mit großem V6 oder V8 und Borg-Warner-Dreigangautomatik gefahren und nicht leichtgewichtige VW Golf oder Passat mit vergleichsweise mikroskopisch kleinen 1.3 oder 1.6 Liter Motoren, teils mit 4+E 5-Ganggetriebe mit SEHR LANG ÜBERSETZTEM DREHZAHLREDUZIERENDEM 5.GANG (soviel zum Thema s.o.).
Die mit 4+E Fünfganggetrieben ausgestatteten VW Autos erreichten tatsächlich ihre Höchstgeschwindigkeit im 4.Gang, weil der Motor im 5. nicht die Nenndrehzahl erreichte. Der Satz aus damaligen Auto-Testberichten, "der 5. Gang ist ein echter Fahrgang" ist nur aus dieser Perspektive verständlich, da heute im europäischen Autobau 5- und 6-Ganggetriebe grundsätzlich eng gestuft statt ellenlang übersetzt sind. Faktisch haben heute nur noch US-Autos wie der Ford Mustang extrem drehzahlreduzierde obere Gangstufen zur Verbrauchsreduzierung, in denen sie ihre Höchstgeschwindigkeit nicht erreichen. Ford Mustang Handschalter sind durch die hierfür notwendige weite Getriebespreizung beim Beschleunigen teilweise im Nachteil.
Tatsächlich stand der Spritverbrauch auch in früherer Zeit oft im Widerstreit mit dem Schadstoffausstoß der Autos. Einig Ältere unter uns erinnern sich vielleicht an die aus Schadstoffgründen niedrig verdichteten BMW-Benzinmotoren der 70er Jahre, die dadurch viel verbrauchten. Klingt unlogisch, aber bei höherer Verdichtung ohne nacheschalteten 3-Wege-Katalysator steigt die Verbrennungstemperatur und damit der NOx-Ausstoß.
Als Mitte/Ende der 80er Jahre die ersten Benziner-Autos mit geregeltem 3-Wege-Katalysator auf dem Markt erschienen, ging wiederum deren Verbrauch in die Höhe. Erst im Laufe der Zeit gelang es, den Verbrauch auf das Ursprungsniveau zu drücken.
Das ist Unsinn