Wenn der Spritverbrauch früher hier zu Lande früher kein Thema gewesen wäre, hätten wir hier dicke US-Stationwagon und SUV mit großem V6 oder V8 und Borg-Warner-Dreigangautomatik gefahren und nicht leichtgewichtige VW Golf oder Passat mit vergleichsweise mikroskopisch kleinen 1.3 oder 1.6 Liter Motoren, teils mit 4+E 5-Ganggetriebe mit SEHR LANG ÜBERSETZTEM DREHZAHLREDUZIERENDEM 5.GANG (soviel zum Thema s.o.).
Die mit 4+E Fünfganggetrieben ausgestatteten VW Autos erreichten tatsächlich ihre Höchstgeschwindigkeit im 4.Gang, weil der Motor im 5. nicht die Nenndrehzahl erreichte. Der Satz aus damaligen Auto-Testberichten, "der 5. Gang ist ein echter Fahrgang" ist nur aus dieser Perspektive verständlich, da heute im europäischen Autobau 5- und 6-Ganggetriebe grundsätzlich eng gestuft statt ellenlang übersetzt sind. Faktisch haben heute nur noch US-Autos wie der Ford Mustang extrem drehzahlreduzierde obere Gangstufen zur Verbrauchsreduzierung, in denen sie ihre Höchstgeschwindigkeit nicht erreichen. Ford Mustang Handschalter sind durch die hierfür notwendige weite Getriebespreizung beim Beschleunigen teilweise im Nachteil.
Tatsächlich stand der Spritverbrauch auch in früherer Zeit oft im Widerstreit mit dem Schadstoffausstoß der Autos. Einig Ältere unter uns erinnern sich vielleicht an die aus Schadstoffgründen niedrig verdichteten BMW-Benzinmotoren der 70er Jahre, die dadurch viel verbrauchten. Klingt unlogisch, aber bei höherer Verdichtung ohne nacheschalteten 3-Wege-Katalysator steigt die Verbrennungstemperatur und damit der NOx-Ausstoß.
Als Mitte/Ende der 80er Jahre die ersten Benziner-Autos mit geregeltem 3-Wege-Katalysator auf dem Markt erschienen, ging wiederum deren Verbrauch in die Höhe. Erst im Laufe der Zeit gelang es, den Verbrauch auf das Ursprungsniveau zu drücken.