Alleine Wohnen ist einsam?
Ich könnte mir nicht vorstellen alleine zu wohnen. Ist das nicht einsam? Also ich wohne/wohnte bisher immer mit Menschen zusammen. Entweder Eltern, WG, Partner usw.. Wie ist das bei euch? Wenn man heimkommt und niemand ist da? Ist man da einsam?
13 Antworten
Seit mein Mann gestorben ist, lebe ich allein - und ja, es macht einsam, auch wenn man einen funktionierenden Bekannten-/Freundeskreis hat, Ich treffe mich 3 x in der Woche zum Spazierengehen oder NOrdic Walking, 2 x die Woche gehe ich ins Fitnessstudio. Ich habe also beinahe jeden Tag was vor. Trotzdem, man kommt nach der Arbeit in eine leere, stille Wohnung, ist an Feiertagen allein, muss überall allein hin......ich finde es nicht schön.
Alleine zu wohnen, muss nicht unbedingt Einsamkeit bedeuten. Man kann sich auch unter Menschen (selbst in einer Partnerschaft) einsam fühlen. Wir sind als Menschen alle soziale Wesen und nicht für die totale Isolation gemacht. Ich bin gerne alleine (solange ich mich nicht einsam fühle). Ich bin auch gerne unter Menschen (aber nur unter Menschen, unter denen ich mich nicht einsam fühle und von denen ich mich verstanden fühle).
In jungen Jahren, wenn man noch relativ viel Ablenkung, z.B. Freunde Verein oder so hat, kann man das gut wegstecken und merkt es nicht.
Ja älter man wird, Freund vielleicht umziehen oder man einfach nicht mehr so mobil ist, wird das anders.
Dann ist das ALLEIN sein doch schon etwas belastend, wo man dann doch gerne schon einen Partner an seiner Seite hätte.
Nein, bei mir war das Gegenteil der Fall. Als ich 18 war und in ein Berufskolleg für Grafike-Design besuchte hatte ich eine zwei Zimmer Wohnung mit Balkon für mich ganz alleine.
Ich fühlte mich alles andere als alleine. Die gehörte meiner Tante. Ich habe die Wohnung sehr genossen. Ich datete auch mit manchen Männern und die Schule reichte mir damals aus. Ich ging regelmäßig ins Fitnessstudio. Es ging mir ziemlich gut.
Klar, es gab sicher Momente der Einsamkeit aber nicht so, dass ich darunter gelitten habe. Es ist jedenfalls besser, als in einer WG wo man nicht weiß, wie der andere sich benehmen wird, ob er unordentlich ist etc...
Das war purer Luxus muss man sagen. Ich hatte echt Glück.
Alleine wohnen ist echt das geilste was es gibt. Keine nervigen scheiß WG-Mitbewohner, die dich abf*cken und dir in die Quere kommen, keine nervigen Eltern und Geschwister. Ich habe die Kontrolle über alles, halte meine eigenen Sauberkeits- und Hygienestandarts ein, ohne dass andere ihren Dreck machen, muss mich nicht über die Gewohnheiten und den Krach anderer ärgern, kann jeden zu Besuch mitbringen den ich will. Ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen, kann nackt im Haus rumlaufen. Das Badezimmer ist nie besetzt. Keiner fässt deine Sachen an. Man hat vollkommen seine eigene Ruhe und seinen Frieden und zur Not kann man sich einfach ein Haustier holen.
Du kannst außerdem mit vielen Leuten in ein Haus wohnen und dich trotzdem einsam fühlen. Einsamkeit bedeutet nicht, dass man in einem Menschenleeren Ort lebt, sondern beschreibt nur ein Gefühl, wo man sich alleine und im stich gelassen fühlt und das Gefühl hast dass dich niemand versteht. Das muss nicht zwangsläufig sein, wenn du alleine wohnst. Hab ein ausgewogenes Soziallebenund gute Freunde, lenk dich ab, du gehst bestimmt eh tagsüber arbeiten, hast mit Leuten zu tun, dann kommst du nachhause und hast deine Ruhe.
Ich bin jz 19 Jahre, auch schon ausgezogen und fühle mich auch einsam. Ich habe wenige Freunde und noch nie eine Freundin, noch nicht mal einen Kuss. Mir fehlt jetzt menschliche Nähe extrem, ich finde in jungen Jahren kann das einen extrem fertig machen. Im Moment bin ich jedenfalls sehr unglücklich.