Akzeptiert ihr alle politischen Meinungen?
Also zum Beispiel im Freundeskreis.
Gibt es vielleicht Ausnahmen, bei denen ihr Abstand von der Person nehmen würdet?
(Btw, Nationalsozialismus zählt auch dazu, allerdings ohne die offensichtlichen, menschenverachtenden Verbrechen.
Eine Begründung (egal wie lang) ist erwünscht, aber nicht notwendig. Eine Erklärung (um welche Meinung/en handelt es sich?) ist auch willkommen
23 Antworten
Politische Meinungen sind so unglaublich mannigfaltig und vielfältig, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand diese Frage ehrlich mit "Ja" beantworten kann.
Das beste Beispiel sind Nazis. Wer ein offener Nazi ist wird von mir um jeden Preis gemieden. Ich kaufe nicht dessen Waren, ich nehme nicht dessen Dienstleistungen in Anspruch und im persönlichen Umgang darf derjenige nicht mehr als kühle Höflichkeit erwarten (und selbst das mag manchmal zu viel sein).
Was wenn es ein besonders extremer Nazi ist? Der sagt, dass man die Juden alle vergasen müsste: Ich weiß nicht was ich da machen würde aber es wäre nichts Gutes.
Darüber hinaus gibt es tausend vorstellbare politische Einstellungen die ich nicht akzeptieren kann.
Was wenn jemand der Meinung ist, wir sollten unser gesamtes Gesundheitssystem auf Homöopathie umstellen? Was wenn jemand die politische Meinung hat das assyrische Reich sollte wieder auferstehen (sehr weird)? Was wenn jemandes politische Meinung die eines fundamentalistischen islamistischen Fanatikers ist?
Du kannst dir eigentlich beliebige abgefahrene politische Meinungen ausdenken da es keine Grenzen dazu gibt was jemand behaupten könnte politisch erreichen zu wollen. Und wenn ich auf gutefrage eins gelernt habe, dann dass es verdammt abgefuckte politische Meinungen gibt, so finster oder merkwürdig, dass ich sie nicht für möglich gehalten hätte.
Im Freundeskreis kennt man ja seine Papenheimer. Da wird sich kaum jemand eingeschlichen haben und dann mit doofen Kommentaren outen. Insofern habe ich schon eine Auswahl und weiß, wie sie auf ihre Einstellungen kommen, wie sehr sie nur an ihren Vorteil denken und welche Berufe und Wünsche sie haben. Was dann kommt, ist also nicht so überraschend.
Und mit dieser eingeschränkten Auswahl und im Bewusstsein, dass sie mich auch kennen, diskutiere ich herum und versuche sie einerseits noch besser zu verstehen, zweitens etwas zu lernen und drittens sie auch mal zu bekehren. Eines meiner Talente ist "Glaubwürdigkeit checken". Ich kann dummes widersprüchliches Gerede nicht ertragen. Entweder gehe ich oder ich muss Rückfragen stellen.
Das hat aber niemals mit der Person zu tun, sondern ist nur im Interesse der Sache und das ist wohl bei den meisten Menschen nicht üblich (da kämpft man ums Gewinnen) und es dauert lange, bis man allgemein akzeptiert, dass ich kein belehrender Rechthaberich bin, sondern meistens nur besser informiert bin und mit Abstand auf die Sachen sehe und deshalb in der Konsequenz auch Recht habe! Möglichst ohne Haha. Bin ich mir nicht sicher, halte ich lieber den Rand und höre zu, als dass sich meinen Ruf aufs Spiel setze.
Wo ich mich schon öftes geirrt habe, waren Vorurteile. Manche Menschen waren menschlicher als gedacht und andere (beliebte) arroganter. In dieser Hinsicht bin ich dann lieber etwas beobachtender. War früher viel zu naiv.
Insofern akzeptiere ich Meinungen nur dann, wenn die Datenlage unsicher ist. Sonst brauchen wir weniger Meinungen und mehr Gewissheiten.
Ich hab nur mit Leuten zu tun, die meine politischen Ansichten (links) teilen. Klar, ich habe nicht von allem eine Ahnung, aber bei Sachen wo ich nix drüber weiß halte ich mich raus, und bei allem was ich als Verletzung der Menschenwürde sehe, mache ich einen großen Bogen drum. Man merkt ja recht schnell ob jemand ähnliche Ansichten hat wie man selbst und kann dann entsprechend handeln - egal ob es blockieren im Internet oder Kontaktabbruch in echt ist.
Normal ist es eigentlich, das es Freundschaften nur geben kann, wenn ein Einvernehmen ganz allgemein gesehen, übereinstimmt. Andere Vorgänge zu beurteilen und eine eigene Meinung dazu vertreten, das ist ganz normal, soweit sie begründet werden kann, das schadet einer Freundschaft nicht, denn es besteht ja kein Fraktionszwang, was sich die etablierten {Parteien auferlegt haben.
Solche Ausrutscher, wie du sie hier als Beispiel bringst, passen zu keiner Freundschaft, da wird es kein Einvernehmen geben können und aus ist es damit.
Na doch. Die Ausrutscher werden halt nicht kommentiert. Gibt auch Menschen die nicht mehr so gut durchsehen.
Die Leute, die bei den Sozialprojekten dabei sind, an denen ich mich beteilige, haben eine ähnliche Einstellung zu sehr vielen Dingen. Es gibt zwar auch Punkte, in denen man eventuell anders denkt, aber das sind jetzt nicht wirklich unüberwindbare Hindernisse.
Wer von Haus aus fremdenfeindlich eingestellt ist, passt jedenfalls nicht so recht zu unserer Gemeinschaft.