Ab wann macht eine Abschwitzdecke sinn?

7 Antworten

Vorher bringt das ja nur etwas, wenn man z. b. Back on Track oder ähnliche Varianten nutzt.

Nachher nur, wenn das Pferd noch sehr dampft und noch verschwitzt ist. Wenn sich die Atmung also bereits normalisiert hat und Das Trocken führen mit Sattelgurt langsam lösen bereut erledigt ist.

Wenn das Pferd dann noch etwas frisst, kann man eine Abschwitzdecke auflegen.

Allerdings sollte die Decke niemals länger als 20 Minuten drauf liegen, denn sonst wird die eiskalt, weil sie voll gesogen ist. Ausnahmen sind hier Decken mit Keramik oder anderweitigen Materialien.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Kommt immer auf das Pferd und die Situation an. Bei manchem Pferd garnicht. Bei anderen, wenn ich den Eindruck habe, es könne ihren arthritischen Knochen gut tun.

bei echten leistungspferden bringt sie was. im späten herbst, im winter und im vorfrühling.

es kommt natürlich auf die decke an. wenn du "abschwitzdecke" sagst, denke ich "thermatex" - also eine sehr hochwertige gesteppte wolldecke mit klimamembran.

bei leistungspferden macht sie insofern sinn, weil es beim pferd wie beim menschen ist - je trainierter, desto eher beginnt der körper sich durch schwitzen abzukühlen. desto eher hört aber das schwitzen nach der arbeit wieder auf.

gut trainierte pferde fangen also recht schnell an zu schwitzen, haben aber auch nur eine sehr kurze nachschwitzzeit. wenn das nachschwitzen abgeschlossen ist, also nach etwa 10-15 minuten ausschritten oder trockenführen, wird zunächst der sattel abgenommen und dann die thermatex decke aufgelegt, um die restfeuchte vom körper des pferdes wegzutransportieren und gleichzeitig die muskeln langsam abzukühlen, so dass im anschluss keine steifigkeit und kein muskelkater entsteht.

nach weiteren 15 minuten ist das pferd dann trocken. dann muss die decke weggenommen werden.

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  • untrainierte pferde schwitzen länger nach und scheiden dabei viel elektrolyte aus. das fell verklebt dadurch. hier macht eine abschwitzdecke keinen sinn. man muss in der tat führen oder ausschritten, bis das fell des pferdes ganz trocken ist. danach nimmt man den sattel ab und reibt die sattellage mit strohsträngen trocken. danach wird das ganze fell ausgebürstet, bis es nicht mehr verklebt ist.
  • falsch gefütterte pferde, die leberverstoffwechseltes futter bekommen schwitzen ebenfalls länger. der schweiss riecht etwas unangenehm und klebt noch mehr das fell zusammen. auch hier wird geführt oder ausgeschrittet, bis das fell trocken ist und so weiterverfahren wie beim untrainierten pferd.
  • beim cushing-pferd wird abgeschwitzt wie beim trainierten sportpferd.

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  • eine dünne, winddichte fleecedecke oder eine normale 50g decke kann man gut im winter benutzen, wenn bei grosser kälte noch zusätzlich ein kalter, steifer wind (steife brise, biese) weht und man mit dem pferd spazierengeht.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Wenn das Pferd nach der Arbeit, zB zum Fressen noch iwo steht, wo es vllt auch noch zieht u. die Temperaturen gehen Richtung 0 Grad oder drunter. Idealerweise nach der Arbeitsphase/am Ende des Trainings, Ausritts,... ein vernünftiges cool down, dann ist die Decke uU auch gar nicht mehr nötig, da die Muskeln dann nicht schlagartig auskühlen.

Wichtig: die Decke darf nicht drauf bleiben! Liegt sie zulange, zieht die aufgenommene Feuchtigkeit zurück ins Pferd. Gerade Offenstallpferde lassen sich einfach trocken pusten bzw.laufen sich ggf selbst trocken. Ich nutze zum Warmreiten meistens keine, da es auch nur marginal schneller geht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich lege meine Abschwitzdecke drauf, wenn ich nach dem Reiten das Gefühl habe, mein Pferd ist (trotz Schritt Reiten nach dem Training) noch ziemlich schwitzig (in der Sattellage zum Beispiel), und im Stall ist es arg kalt und / oder zieht. Dann solange ich ihn noch drin angebunden habe und abpflege bzw er sein Kraftfutter frisst. Wenn er raus in den Offenstall darf, traue ich ihm dann selber zu, zu entscheiden, was er braucht.

Woher ich das weiß:Hobby – Reitsport seit 2007, eigenes Pferd seit 2020