Ab wann kann man den Tierschutz anrufen? - Pferde?

9 Antworten

Pferde müssen jeden Tag 2 Stunden reiten, manchmal sogar mehr

Und? Das ist per se nichts schlechtes - ganz im Gegenteil. Die meisten Krankheiten am Pferd entstehen durch ZU WENIG Bewegung.

Der Shetty ist 29,

Das Shetty. Und ja: WUNDERBAR: Ein Shetty wird nicht selten gute 35 Jahre alt und man hat schon von welchen in den 40ern gehört. Und ja, die können in dem Alter auch immer noch arbeiten und sollten immer noch arbeiten um auch noch älter werden zu können.

16, 19, 20, 18 und noch mal 16 Jahre

Alles wunderbare Altersklassen um für Reitschüler verwendet zu werden. Da will man keine Jungspunde aka Schleudersitze! Es ist immer ein Vorteil, wenn zumindest einer beim Reiten weiß, was zu tun ist. Und wenn es in dem Fall eben das Pferd ist, dann ist es eben so.

Die Pferde sind richtig dünn,

Eventuell sind sie es. Eventuell ist das dein Eindruck weil du sonst nur viel zu fette Pferde gewohnt bist. Dazu müsste man die Tiere selbst gesehen haben.

die Boxen werden nicht richtig ausgemistet, dass der untere Stroh völlig verdreckt ist mit pferdeäpfeln

Ja, das ist nicht so nett. Aber das kann man ja auch einfach mal ansprechen wenn man dort Unterricht nimmt.

Die Pferde werden meistens von kleinen Kindern geritten

ja... Reitschule!

werden sie sofort mit der Gerte geschlagen.

Also laut deiner Aussage sind die Kinder so klein, dass deren Beine nicht übers Sattelblatt hinaus reichen. Wenn sie die Pferde also mit der Gerte verprügeln können, dann müssen das echte Sitzriesen sein wenn sie trotz der kurzen Beine über derartige Oberkörper und Arme verfügen um so etwas leisten zu können. Stelle mir gerade kleine Gorillas auf Pferden vor. Muss drollig aussehen!

Du kannst selbstverständlich den Tierschutz informieren wenn es dir ein Bedürfnis ist. Bringen wird es nichts, da ich nicht annehmen, dass in der Reitschule irgendwas irreguläres läuft.


Urlewas  26.08.2024, 16:29

Genau. Zusätzliche Anmerkungen zu 2 der Punkte:

Matratzenstreu ist sogar in renommiertesten Ställen nicht unüblich. Solange das Pferd nicht in einer Matsche steht, wo dienstfertig wegfaulen, oder vom Amoniak Atemwege erkranken, ist das Veterinäramt völlig zufrieden.

Und ganz ehrlich - liebe ließe ich mich von so einem Kind mit der Gerte schlagen, als mich von einem Pferd zärtlich kraulen zu lassen, wie diese es gern untereinander mögen. Letzteres wäre nämlich wesentlich schmerzhafter 😉

Der Tierschutz darf in der Regel nicht mal das Grundstück betreten.

Ordnungsamt, Veterinäramt und Polizei dagegen schon.

Sollten Dir die Zustände dort fragwürdig erscheinen, wende Dich mit vollen Namen und Adresse ans Veterinäramt.

Was glaubst du den welche rechtliche Möglichkeiten ein Tierschutzverein hat?

Keine, genauso wenig wie jede andere Privatperson halt auch.

Wenn dann musst du das Veterinäramt informieren.

Aber anhand deiner Schilderung sehe ich keinen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz

Es gibt nicht "den Tierschutz". Was es gibt, ist das Veterinäramt. Dieses ist dafür zuständig, bei Mängeln in der Tierhaltung Maßnahmen zu ergreifen, um diese Mängel abzustellen.

ABER: Das Veterinäramt wird oft nur dann aktiv, wenn wirklich massive Verstöße vorliegen. Bei dem, was du so aufzählst und beschreibst, sehe ich schon noch ein paar Fragezeichen, ob das Veterinäramt das auch auf jeden Fall als ausreichend großen Missstand betrachten würde, um aktiv zu werden...

Wo sie aktiv werden, ist, wenn Tiere wirklich nicht ausreichend Futter und Wasser bekommen. Auch hygienische Zustände im Stall, die insbesondere auch eine Gefahr für die Menschen dort darstellen, können die Mitarbeitenden dort aktiv werden lassen. Und auch eindeutig kranke Tiere können recht gut Betriebsamkeit dort auslösen, umso mehr, wenn potentiell Seuchengefahr besteht.

Aber bereits der tägliche Einsatz im Unterricht von 2 Stunden pro Tag wäre kein Punkt, den das Veterinäramt pauschal als problematisch betrachten würde. Auch der Einsatz der Gerte ist nichts, wo du dort sofort auf offene Ohren stoßen wirst...

Von daher, versuch es ruhig, aber leg den Fokus auf Ernährungszustand, Gesundheit und Hygiene der Tiere! Und sei nicht zu enttäuscht, wenn selbst ein Besuch vor Ort und die Feststellung von Mängeln keineswegs zur sofortigen Schließung des Stalls führen. Oft ist das Vorgehen nämlich eher so, dass das Amt schaut und Auflagen gibt, was bis wann wie zu ändern ist. Und wenn diese Punkte erfüllt sind, darf es weitergehen wie gehabt...

der shetty kann mit kleinen kindern noch problemlos laufen, bis er 40 wird.

über den zustand der ställe kannst du mit sicherheit nicht urteilen und 2 stunden leichte bewegung ist eher wenig.

auch du wirst schlecht sitzen, mit den schenkeln klopfen und die zügel nicht gleichmässig halten. wie "mit der gerte schlagen" bei einem anfänger aussieht, ist mir hinlänglich bekannt. ein müder kleiner klaps und der reitschüler trifft auch nur jedes dritte mal überhaupt das pferd.

der tierschutz ist ausserdem für rechtsangelegenheiten nicht zuständig.

aber kleine gegenfrage:

wenn du es so mies dort findest - warum reitest du dort?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!